SOLINGEN (bgl) – Die Vereinsgründung gestaltete sich schwierig für die „Helfenden Schirme“. Vor allem dauerte es lange, bis die Gruppe, die sich im vergangenen Jahr im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zusammenfand, endlich als „e.V.“ agieren konnte. Jetzt ist es endlich soweit, die „Helfenden Schirme“ wurden ins Vereinsregister eingetragen. Nun möchte man durchstarten und das Hilfsangebot noch einmal deutlich ausbauen. „Jetzt können wir uns ganz anders aufstellen, Fördergelder beantragen, ein Spendenkonto einrichten und unsere nächsten Projekte starten“, freut sich Agnieszka Moranska-Röder, die die Initiative im Februar 2022 ins Leben rief.
Verein sucht dringend größere Räume
Rund 14 Monate ließ man sich Zeit, bevor die „Helfenden Schirme“ zum Verein wurden. „Wir hatten die Hoffnung fast schon aufgegeben“, sagt Moranska-Röder. Umso mehr möchte man jetzt langgehegte Pläne endlich umsetzen. Dazu gehören zunächst neue Räume. An der Lippestraße in Ohligs betreibt der Verein die „Kleiderkammer Regenbogen“, die inzwischen aber zu klein geworden ist. „Wir haben als Verein jetzt ganz andere Möglichkeiten und suchen bereites nach neuen Räumen. Darüber hinaus wollen wir unser Betreuungsangebot ausbauen, dazu soll demnächst auch eine Art psychologische Beratung gehören“, erklärt Agnieszka Moranska-Röder.
So will man beispielsweise Flüchtlinge aus der Ukraine ansprechen, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben. Dieses spezielle Angebot soll sich zudem mit besonderem Augenmerk an Menschen aus Polen richten. In der Gemeinschaft des Vereins sollen sie mit einem solchen Angebot aufgefangen werden.
Kreative Betreuungsangebote für Kinder geplant
Mit Schwerpunkt kümmerten sich die „Helfenden Schirme“ im letzten und in diesem Jahr um Menschen, die aus der Ukraine nach Solingen gekommen sind. Gleichzeitig wurden zahlreiche Hilfstransporte von Solingen aus ins Kriegsgebiet geschickt. Dazu sammeln die Ehrenamtlichen stets Kleidung, Spielzeug, Hygieneartikel und andere Dinge des täglichen Lebens. Im Sommer organisierte man sogar einen Hilfstransport mit Medizin, Futter und weiteren Dingen für Tiere, die nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine in Not geraten waren. Die Hilfsgüter haben demnach vor Ort sehr dankbare Abnehmer gefunden (wir berichteten hier).
„Wir wollen außerdem neue Projekte mit Kindern an den Start bringen. Hier vor Ort haben wir dafür die Möglichkeiten derzeit leider nicht. Wir brauchen dazu größere Räume, wo wir auch mal Tische und Stühle hinstellen können“, unterstreicht Agnieszka Moranska-Röder die Dringlichkeit neuer Räume, die übrigens nicht zwingend in Ohligs gelegen sein müssten. Denkbar sei beispielsweise eine Nachmittagsbetreuung für Kinder. Aber auch spezielle Aktionen zu Weihnachten, Halloween oder am Muttertag möchte der Verein in Zukunft anbieten. Dieses Angebot soll sich an alle Kinder richten, ganz gleich, welcher Herkunft. „Es geht bei uns ganz stark um das Thema Integration. Wir schließen niemanden aus, wir freuen uns über alle Menschen“, macht Agnieszka Moranska-Röder deutlich.
Die „Helfenden Schirme“ freuen sich über Unterstützung
Vor allem ganz viele kreative Aktionen wünschen sich die Vereinsmitglieder in Zukunft. „Es geht sehr viel darum, dass man seinen Gefühle Ausdruck bringen möchte. Ich glaube einfach, dass viele Menschen, vor allem die Ukrainer, sehr verschlossen sind und nur ganz langsam aus sich rauskommen können“, beobachtet Initiatorin Agnieszka Moranska-Röder. Wer den Verein bei seinen Aktivitäten unterstützen möchte, kann das als ehrenamtlicher Helfer tun. Gleichzeitig werden nach wie vor Sachspenden dringend benötigt. Als Verein können die „Helfenden Schirme“ jetzt auch Geldspenden entgegennehmen (Spendenkonto unten).
„Helfende Schirme Solingen e.V.“
Lippestraße 6
42697 Solingen
„Kleiderkammer Regenbogen“
Geöffnet jeden
Montag 14.00 – 17.00 Uhr
und
Mittwoch 14.00 – 17.00 Uhr
Spendenkonto
IBAN: DE70342500001000016582
BIC: SOLSDE33XXX
Stichwort: „Helfende Schirme“
Stadt-Sparkasse Solingen