Start Aktuelles Pestel-Institut: Solingen braucht 510 neue Wohnungen pro Jahr

Pestel-Institut: Solingen braucht 510 neue Wohnungen pro Jahr

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Solingen braucht neue Wohnungen. Gebaut wird, wie hier in Wald an der Locherstraße. (Foto: © Bastian Glumm)
Solingen braucht neue Wohnungen. Gebaut wird, wie hier in Wald an der Locherstraße. (Foto: © Bastian Glumm)
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SOLINGEN (red) – Bis 2028 braucht Solingen den Neubau von rund 510 Wohnungen – und zwar pro Jahr. Diese Wohnungsbau-Prognose für die kommenden vier Jahre hat das Pestel-Institut in einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt ermittelt. „Der Neubau ist notwendig, um das bestehende Defizit – immerhin fehlen in Solingen aktuell rund 1.100 Wohnungen – abzubauen: Aber auch, um abgewohnte Wohnungen in alten Häusern nach und nach zu ersetzen. Hier geht es insbesondere um Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung nicht mehr lohnt“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut.

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3.300 Wohnungen in Solingen ungenutzt

An dem Wohnungsbedarf in Solingen ändere auch die Zahl leerstehender Wohnungen nichts: Der aktuelle Zensus registriert für Solingen immerhin rund 3.300 Wohnungen, die nicht genutzt werden, so das Pestel-Institut. Das seien 3,9 Prozent vom gesamten Wohnungsbestand in der Stadt. Ein Großteil davon – nämlich rund 1.760 Wohnungen – stehe jedoch schon seit einem Jahr oder länger leer. „Das sind immerhin rund 53 Prozent vom Leerstand. Dabei geht es allerdings oft um Wohnungen, die auch keiner mehr bewohnen kann. Sie müssten vorher komplett – also aufwendig und damit teuer – saniert werden“, sagt Matthias Günther.

Grundsätzlich sei ein gewisser Wohnungsleerstand aber immer auch notwendig. „Rund drei Prozent aller Wohnungen, in die sofort jemand einziehen kann, sollten frei sein. Schon allein, um einen Puffer zu haben, damit Umzüge reibungslos laufen können. Und natürlich, um Sanierungen überhaupt machen zu können. Aber es wird nur selten gelingen, Wohnungen, die lange leer stehen, wieder zu aktivieren und an den Markt zu bringen“, so das Fazit von Matthias Günther.

Hauseigentümer halten sich mit Sanierungen zurück

Denn viele Hauseigentümer halten sich nach Beobachtungen des Pestel-Instituts mit einer Sanierung zurück: „In ihren Augen ist eine Sanierung oft auch ein Wagnis. Sie sind verunsichert. Sie wissen nicht, welche Vorschriften – zum Beispiel bei Klimaschutz-Auflagen – wann kommen. Es fehlt einfach die politische Verlässlichkeit. Ein Hin und Her wie beim Heizungsgesetz darf es nicht mehr geben“, kritisiert der Leiter des Pestel-Instituts. Außerdem hapere es bei vielen auch am nötigen Geld für eine Sanierung.

Weitere Gründe, warum leerstehender Wohnraum nicht vermietet wird: „Immer wieder kommt bei Erbstreitigkeiten kein Mietvertrag zustande. Und oft scheuen sich Hauseigentümer auch, sich einen Mieter ins eigene Haus zu holen, mit dem sie sich am Ende vielleicht nicht verstehen“, sagt Matthias Günther. Für ihn steht deshalb fest: „Am Neubau von Wohnungen führt daher auch in Solingen kein Weg vorbei.“

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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