SOLINGEN (mh) – Der Freitagabend steht ganz im Zeichen der Country-Musik. Die kanadische Singer/Songwriterin Whitney Rose macht auf ihrer Tournee auch im Alten Stellwerk Halt.
Aufgewachsen ist sie auf der Prince Edward Insel im Osten Kanadas. Hier verbrachte sie die meiste Zeit in der Bar ihrer Großeltern. Immer wieder spielte die Juke-Box Titel von Dolly Parton, Kitty Wells und Hank Williams. Diese Musik hat Whitney Rose geprägt. Als Teenager schrieb sie nach diesem Stil ihre ersten Songs. 2012 sorgte ihr Debutalbum landesweit für positive Kritiken. Mit ihrem Nachfolge-Album „Heartbeaker Of The Year“ aus dem Jahr 2015 findet sie weltweite Beachtung. Auch im Rolling Stone und in der New York Times wird über sie berichtet.
Album „Heartbreaker“ sehr erfolgreich
Mittlerweile lebt die Sängerin in Austin/Texas. Hier holt sie sich die Inspiration für ihre Lieder. Sie selbst bezeichnet ihren Stil als Country-Vintage-Pop. Mit ihrer Musik versetzt sie die Zuhörer in die 50er und 60er Jahre zurück. Da spiegelt sich die ganze Bandbreite der texanischen Musiktradition wider.
Davon können sich die rund 50 Zuhörer im Alten Stellwerk überzeugen. Whitney Rose steht mit ihrer Band (Gitarrist, Bass, Schlagzeuger) auf der Bühne. Sie selbst begleitet sich auch auf der Gitarre. Schon beim ersten Song spürt das Publikum, dass hier etwas ganz Besonderes geboten wird. Die meisten der gespielten Titel sind Eigenkompositionen, auch wenn ein paar Coversongs nicht fehlen dürfen. Bei dem Stück “Stand by Your Man“ von Tammy Wynette sind die Zuhörer ganz aus dem Häuschen. Pfiffe und Bravorufe von allen Seiten. In der zierlichen kleinen Frau steckt eine Stimme von ungeheurer Kraft und Energie.
Neben Eigenkompositionen auch Coversongs
Auch dieses Mal hat Guido Ocker, der schon häufig Konzerte im Stellwerk organisiert hat, einen Volltreffer gelandet. „Ich hatte zunächst Bedenken, ob Country-Musik wirklich das Richtige ist“, gibt er zu. „Aber Whitney hat so eine tolle Stimme. Und dann ihre Art, wie sie die Musik rüberbringt.“ Er zieht einen ganz speziellen Vergleich: „Bei ihrem Spiel schmeckt man den Staub von Texas.“
Offensichtlich gibt es in Solingen zahlreiche Anhänger der Country-Musik. „Die Musikrichtung hat uns sehr angesprochen“, verrät Beate Kunisch, die mit ihrem Mann zum Konzert gekommen ist. „Außerdem ist hier im Stellwerk immer eine tolle Atmosphäre.“ Der Meinung ist Guido Ocker ebenfalls. „Nicht zuletzt aus diesem Grund sind die Events bei Stefan Seeger immer gut“, meint er dazu. An diesem Abend sind sogar zwei Gäste aus Holland gekommen.
Auch aus Holland kommen Gäste
90 Minuten ohne Pause voller Einsatz auf der Bühne. Zwischen den Songs wendet sich die kleine Sängerin immer wieder persönlich ans Publikum. Sie ist sehr stolz darauf, in Solingen zu sein. Mitten in ihren weiteren Erzählungen stutzt sie plötzlich. „Can you understand me?“ Fast erschrocken fragt sie. Die Erleichterung ist groß, als das Publikum bestätigt.
Morgen schon spielen die Powermusiker im nächsten Ort. Dann geht es weiter nach Skandinavien.