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Reiderei Lauterjung: Taschenmesser selbst zusammengebaut

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Stolz wie Oskar: Kinder und Erwachsene ziegen ihre Taschenmesser, die sie am Freitag in der Reiderei Lauterjung selbst gebaut haben. Scherenschleifer Jürgen Schrage (hinten) vom Industriemuseum führte durch den Kurs. (Foto: © B. Glumm)
Stolz wie Oskar: Kinder und Erwachsene ziegen ihre Taschenmesser, die sie am Freitag in der Reiderei Lauterjung selbst gebaut haben. Scherenschleifer Jürgen Schrage (hinten) vom Industriemuseum führte durch den Kurs. (Foto: © B. Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Um ein echtes Solinger Taschenmesser nach althergebrachter Fertigungsart herzustellen, bedarf es einer ganzen Reihe von Arbeitsschritten. „Wir bauen hier heute aus sechs Einzelteilen ein Taschenmesser zusammen“, erklärte Scherenmonteur Jürgen Schrage den gut zehn Kindern nebst Eltern, die am Freitagnachmittag in der Reiderei Lauterjung an der Schaberger Straße zusammenkamen.

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Seit rund zehn Jahren bietet das Industriemuseum derartige Kurse in den Ferien an, um Erwachsene und auch Kinder an die Thematik der original Solinger Handwerksberufe heranzuführen. „Was die Kinder hier sehen und auch machen, passiert in Solinger Betrieben ebenfalls. Auf diese Weise bekommen wir auch junge Besucher“, machte Schrage deutlich.

Stück für Stuck wurden in der Reiderei Lauterjung von den kleinen Nachwuchshandwerkern Taschenmesser zusammengebaut. (Foto: © B. Glumm)
Stück für Stück wurden in der Reiderei Lauterjung von den kleinen Nachwuchshandwerkern die Taschenmesser zusammengebaut. (Foto: © B. Glumm)

In sechs Arbeitsschritten zum Taschenmesser

Und so nahmen auch die jungen Besucher der Reiderei Lauterjung den Hammer in die Hand und machten sich, selbstverständlich unter fachkundiger Aufsicht und Anleitung, motiviert ans Werk. Jedes Kind konnte an einem Messer jeden der sechs Arbeitsschritte selbst durchführen.

„Zunächst werden die Schalen und die Erlen zusammengesteckt“, so Spezialist Jürgen Schrage weiter. Übrigens: Die Klingen der Taschenmesser blieben am Freitag in der Reiderei Lauterjung noch unberührt. Diese müssen noch poliert und aufgehübscht werden. „Das machen wir dann im Industriemuseum in Merscheid“, betonte Schrage.

Die Reiderei Lauterjung an der Schaberger Straße ist ein gut erhaltenes Stück Solinger Industriegeschichte. (Foto: © B. Glumm)
Die Reiderei Lauterjung an der Schaberger Straße ist ein gut erhaltenes Stück Solinger Industriegeschichte. (Foto: © B. Glumm)

Arthur Lauterjung arbeitete bis 1965 im Kotten

Im Jahr 1965 stellte Arthur Lauterjung als letzter seiner Familie die Arbeit in der Reiderei ein. Der kleine Kotten an der Schaberger Straße konnte im Originalzustand erhalten werden und öffnet für Besucher regelmäßig seine Türen. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Industriemuseum Solingen e.V. macht das LVR-Industriemuseum die Werkstatt in begrenztem Umfang für Einzelbesucher und Gruppen zugänglich. Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Terminen gibt es auf der Internetseite des LVR-Industriemuseums.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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