SOLINGEN (bgl) – Wie bringt man den Menschen die Bibel und die christliche Botschaft wieder näher? Mit dem Solinger Bibelmarathon, der vom 5. bis zum 11. März in der Evangelischen Stadtkirche in Mitte und der in der Katholischen Pfarrkirche St. Clemens stattfinden wird, versucht man einen ökumenischen Weg zu gehen. Gleichzeitig dazu wurde am Freitag in der Sparkassenhauptstelle eine Ausstellung historischer Bibeln eröffnet. Diese sind noch bis zum 17. März dort zu sehen. „Der Anlass dazu ist das Lutherjahr. Ich denke, es ist durchaus wichtig, sich in diesem Rahmen auch mal wieder etwas zurückzubesinnen“, erklärt Sparkassen-Vorstand Manfred Kartenberg. In zwei großen Vitrinen gibt es Lutherbibeln aus fünf Jahrhunderten, darunter eine Wittenberger Bibel aus dem Jahre 1584 sowie die ersten Fotobibeln von 1914, zu sehen. Diese stammen zum Teil aus der privaten Sammlung des Solinger Prädikanten Reinhold Schmitz.
Lesen macht den Menschen mündig
„Es war Luther wichtig, die Menschen mündig zu machen. Und Lesen macht mündig“, macht Edgar Daub, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Solingen, deutlich. Luther wollte es den Menschen möglich machen, ihren Glauben selbst zu erleben und kennenzulernen. Er übersetzte im 16. Jahrhundert die Bibel erstmals in die deutsche Sprache. Vorher konnten die Menschen nur über die Geistlichen – der lateinischen Sprache mächtig – den christlichen Glauben kennenlernen. Quasi aus „zweiter Hand“. Daub wünscht sich deshalb, dass nicht nur mit der Ausstellung der historischen Bibeln, vor allem aber mit dem Bibelmarathon wieder „Menschen zum Glauben finden“, so der Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Merscheid.
Ökumenischer Bibel-Marathon in zwei Solinger Kirchen
„Der Bibelmarathon startet morgens um fünf Uhr und geht dann bis ein Uhr am darauffolgenden Tag“, erklärt Dr. Ulrike Spengler-Reffgen, Vorsitzende des Dekanats der Solinger Katholiken. Gelesen wird die ganze Bibel. Und zwar täglich. Los geht es mit den Kindern des Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen. „Es hat uns sehr gefreut, dass sich so viele Interessierte dafür angemeldet haben“, so Spengler-Reffgen weiter. So werden beispielsweise zwei Damen, die beide den Vornamen Ruth tragen, das Buch „Ruth“ aus dem Alten Testament lesen. Am 8. März findet eine feierliche Prozession von der Stadtkirche zur Katholischen Kirche St. Slemens statt. Dort wird der Bibelmarathon bis zum 11. März fortgesetzt.