SOLINGEN (bgl) – Schwere Lkw kommen und gehen, Handwerker wie Bauarbeiter wuseln fleißig herum. Es ist sehr viel Betrieb auf der Baustelle an der Hansastraße: Groß angespannt sei er aber nicht, auch nicht nervös oder unruhig. Ganz im Gegenteil. Dr. Frank Lungenstraß präsentiert sich auf der Baustelle des Galileums an der Hansastraße in Ohligs derzeit außerordentlich ausgeglichen: „Die ganze Nummer läuft im Moment recht gut, die Putzer werden kommende Woche bereits komplett fertig sein“, freut sich der Geschäftsführer der Walter-Horn-Gesellschaft.
Vor allem der Neubau neben dem Kugelgasbehälter hat inzwischen Form angenommen. Die Fenster sind bereits drin, die Wand ist verputzt. Und an zwei Seiten prangt unübersehbar der Schriftzug „Galileum Solingen“. Drinnen werden Kabel verlegt. Die beiden Brücken vom Gebäude zum ehemaligen Kugelgasbehälter sind bereits seit einiger Zeit gangbar. Aber auch in der Kugel selbst ist man viele Schritte weitergekommen. Derzeit finden dort die Installationsarbeiten der Kuppeln statt.
Installation der Innenkuppel im Herbst
„Die Installation der Innenkuppel, auf der dann der eigentliche Sternenhimmel zu sehen ist, ist im Spätherbst realistisch“, so Lungenstraß. Im mehrstöckigen Neubau wird oben auf dem Dach die Sternwarte eingebaut werden. Als nächstes steht der Trockenbau auf dem Programm, dann soll der Estrich verlegt werden. In der Kugel werden demnächst neue Fenster für einen Panoramagang eingebaut. „Im Herbst beginnen wir dann außerdem mit dem zweiten Bauabschnitt der Außenanlagen“, sagt Frank Lungenstraß.
Etwas später plant die Walter-Horn-Gesellschaft mit einer Sondergenehmigung bereits den Bezug eines Büros im Gebäude an der Hansastraße. Denn die Vereinsarbeit musste im Zuge des Verkaufs der Sternwarte an der Sternstraße mit den alten Räumen und dem Neubau an der Hansastraße auf ein Minimum runtergefahren werden. „Ebenfalls im Herbst werden wir ein Vortragsprogramm starten, um unseren Sponsoren und Freunden wieder etwas anbieten zu können“, kündigt Lungenstraß an.
Projektionstechnik aus der ganzen Welt im Galileum
Dieses soll dann ausgelagert werden und in Räumlichkeiten in der Nähe des Galileums stattfinden. Derweil soll in der Kugel Stück für Stück hochmoderne Technik verbaut werden. Aus Japan kommt der Sternenprojektor und aus den USA die Projektionskuppel. Aus Frankreich wird die gesamte Videotechnik geliefert. Zunächst wurde mit Gesamtkosten in Höhe von rund 7,4 Millionen Euro kalkuliert. Davon trägt die Walter-Horn-Gesellschaft einen Eigenanteil von 20 Prozent, der aus Spenden, Sponsorengeldern und direkten Mitteln des Vereins gespeist wird.
80 Prozent Fördermittel des Landes
Für die weiteren 80 Prozent der Baukosten sprudeln Gelder aus den Fördertöpfen des Landes für das Stadtumbaugebiet Ohligs-Ost. „Ich würde im Moment sagen, dass wenn wir alles zusammenrechnen, wir haarscharf eine Acht dort stehen haben. Sie steht noch nicht, aber es ist eine Prognose“, erwartet Dr. Frank Lungenstraß höhere Gesamtkosten für das Großprojekt.
Kommt jetzt nichts gravierendes mehr dazwischen, rechnet der Geschäftsführer der Walter-Horn-Gesellschaft mit der Eröffnung des Galileums im Frühjahr 2019. Ein Grund unruhig zu werden? Nicht für Frank Lungenstraß: „Ich schlafe ruhig“, schmunzelt er.