
PEKING (red) – Aus der chinesischen Hauptstadt Peking meldete sich jetzt der Chef der Solinger Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol, mit einem kurzen Zwischenbericht zur Wirtschaftsreise des Oberbürgermeisters mit Solinger Geschäftsleuten. Vom 20. bis 26. Oktober hält sich eine zehnköpfige Delegation mit Tim Kurzbach an der Spitze im fernen Asien auf, um Chancen und Kooperationsmöglichkeiten für die Solinger Industrie auszuloten (wir berichteten).
Arbeitsgespräche in Shanghai
Zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen aus Unternehmen und regionaler Politik stehen auf der Tagesordnung. Der Austausch ist Bestandteil der Internationalisierungsstrategie, die Solingen und seine Wirtschaftsförderung verfolgen und die 2017 mit einer Israelfahrt begonnen wurde.
Den ersten Teil der Reise verbrachte die Gruppe in Shanghai mit intensiven Arbeitsgesprächen. Am Montag standen Treffen mit der Deutschen Handelskammer in China auf dem Programm sowie mit Vertretern der Suning-Gruppe, einem an Solinger Schneidwaren interessierten Handelsunternehmen mit rund 11.000 Filialen; am Dienstag ein Besuch im Zweigwerk der Firma Henckels und ein Termin am Firmensitz des Finanzinvestors Cybernaut.
Cybernaut steht für Investitionen in Hi-Tech-Bereiche wie 3-D-Druck, Smart City-Technologien und Automatisierung. Geschäftsführer Min Zhou, der die Reisegruppe persönlich empfing, hat 20 Jahre Erfahrung im Silicon Valley gesammelt und bereits mehrere, global erfolgreiche Firmen gegründet. Wie eine erfolgreiche Kooperation der Solinger Wirtschaft mit Cybernaut aussehen und auf die Beine gestellt werden könnte, soll nach der Rückkehr aus China überprüft werden. Bekräftigt wurde diese Absicht durch eine Kooperationsvereinbarung, die Frank Balkenhol für das Gründer- und Technologiezentrum Solingen und das 3D Startup Campus Thema 3-D Technologien mit Min Zhou unterzeichnete.
Folgetreffen noch für dieses Jahr in Solingen vereinbart
Für den Abend hatte NRW Invest ein Treffen mit insgesamt sieben ausgewählten chinesischen Unternehmen aus Shanghai organisiert, die Interesse am Standort Deutschland, bzw. Solingen geäußert hatten. Noch für dieses Jahr wurden Folgetreffen in der Klingenstadt vereinbart.
Bevor die Solinger am Mittwochmittag die Stadt am ostchinesischen Meer verließen, unterzeichnete Tim Kurzbach mit seinem Amtskollegen Bürgermeister Tang Xinglun am Morgen eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zur engeren Zusammenarbeit mit der Stadt Guiyang. Die Stadt im Südwesten Chinas mit 4,7 Millionen Einwohnern plant u.a. ein 20.000 Quadratmeter großes Outlet-Center; möglicherweise ein interessanter Absatzmarkt für Schneidwaren aus Solingen. Der chinesischen Regierung ist sehr an der Zusammenarbeit mit deutschen Kommunen gelegen; sie hat für die Förderung von Warenaustausch und Handel mehrere Millionen Renminbi in Aussicht gestellt.
Heute Staatempfang für die Solinger Delegation
In der zweiten Wochenhälfte geht es weiter mit Firmenbesuchen und Gesprächen. Höhepunkte werden am Donnerstag ein Termin mit der stellvertretenden Handelsministerin Lin Honghong und ein Staatsempfang für die Solinger durch einen hochrangigen Vertreter der chinesischen Regierung sein.