
SOLINGEN (bgl) – In den vergangenen Jahren waren zahlreiche Delegationen aus China zu Gast in der Klingenstadt. Ab dem 20. Oktober findet erstmals ein Gegenbesuch im Reich der Mitte statt: Die Solinger Wirtschaftsförderung führt eine Delegation, bestehend aus Vertretern Solinger Unternehmer, nach Peking und Shanghai. „Wir verfolgen seit drei Jahren eine Internationalisierungsstrategie“, erklärt Frank Balkenhol, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung.
Vor zwei Jahren besuchte man mit einer Delegation bereits erfolgreich Israel (wir berichteten). Auch kommende Woche wird die Delegation auf ihrer Chinareise wieder von Oberbürgermeister Tim Kurzbach geleitet werden. „Die Erfahrungen aus Israel haben uns bei der Vorbereitung der Reise nach China sehr geholfen“, so Balkenhol weiter.
13 Termine in fünf Tagen
In fünf Tagen will man kommende Woche in Peking und Shanghai insgesamt 13 Termine wahrnehmen. Dazu gehört auch ein Staatsempfang, bei dem allerdings nur Oberbürgermeister Kurzbach und Wirtschaftsförderer Balkenhol geladen sind. Gleich mehrere Treffen finden mit Solinger Unternehmen statt, die in China Zweigstellen betreiben, darunter auch die Firma Zwilling.
„Wir haben Kontakte nach Asien, auch nach China, die allerdings etwas verhalten sind. Ich fand den Gedanken, neue Kontakte mal nicht über eine Messe zu knüpfen, sehr gut. Auch vor dem Hintergrund, die Marke Solingen international bekannter zu machen“, sagt Ulrich Wiethoff, Geschäftsführer der Firma DOVO Stahlwaren, der an der Reise teilnehmen wird.
Kontakte knüpfen sowie Netzwerke auf- und ausbauen
„Wir werden in China aber keine Städtepartnerschaft abschließen“, bekräftigt Frank Balkenhol. Offen sei man allerdings jederzeit für Städtefreundschaften. „Wir wollen erste Erfahrungen in China sammeln, aber auch konkrete Angebote und Ansätze dort hinterlassen. Und selbstverständlich möglichst Dinge mitnehmen“, macht Balkenhol deutlich. Bestenfalls sollen direkt Kontake geknüpft und Netzwerke auf- und vielleicht sogar mit Solinger Playern vor Ort ausgebaut werden.
Mit von der Partie werden auch wieder Vertreter der Stadt-Sparkasse Solingen und der Stadtwerke sein, die bereits 2017 an der Wirtschaftsreise nach Israel teilnahmen. Insgesamt werden elf ständige Teilnehmer bei der Reise nach Fernost dabei sein.
Kooperationsvereinbarungen in Shanghai und Peking
„Wir erwarten ein paar gute Inputs, es muss ja nicht alles direkt in einer Kooperation enden. Es kann sich ja auch ein Wissensaustausch ergeben“, betont Frank Balkenhol. Konkrete Kooperationsvereinbarungen wird man aber in Peking (mit einem Technologiepark) und in Shanghai (mit einem 3D-Campus) unterschreiben. „Mit dem Technologiepark in Peking haben wir dann eine Basis, wo wir für Start-Ups und Unternehmen Ansätze für uns selber koordinieren können“, sagt Frank Balkenhol. Die Kosten der Reise tragen die Teilnehmer jeweils selbst. Die Wirtschaftsförderung übernimmt die Kosten der drei städtischen Teilnehmer.