SOLINGEN (red) – In Solinger Grundschulen, Kindertagesstätten, bei Tagespflege-Personen sowie bei Brückenangeboten und Spielgruppen wird ab sofort per Schnelltest ermittelt, welches Kind nach einem positiven Pooltest mit dem Coronavirus infiziert ist. Das teilt jetzt die Stadtverwaltung mit. Da die Labore überlastet sind, werden die dort stattfindenden PCR-Testungen jetzt priorisiert: Vorrang haben vulnerable Gruppen und Beschäftigte, die diese betreuen und behandeln. Dies haben zu Wochenbeginn die Ministerpräsidenten der Länder gemeinsam mit dem Bundeskanzler entsprechend einer Entscheidung ihrer Gesundheitsminister bestätigt.
Land NRW passt „Lollitests“ an
In diesem Zusammenhang passt das Land NRW kurzfristig die sogenannten „Lollitests“ an. In Solingen werden PCR-Lollitests nicht nur in den Grund- und Förderschulen, sondern auch in den Kindertagestätten, in der Tagespflege, bei Brückenangeboten und Spielgruppen eingesetzt. Die eingeschränkten PCR-Kapazitäten führen dazu, dass aktuell positive Pooltests nicht mehr innerhalb eines Tages aufgelöst werden können, da derzeit keine Einzeltests möglich sind. Dies hat zur Folge, dass eine ganze Klasse oder Kita-Gruppe unnötig lange in Quarantäne muss, bis feststeht, welches Kind infiziert ist. Daher wird das Testregime für diese Altersgruppe wie folgt angepasst:
- Es werden weiter PCR-Pooltests durchgeführt. Die Einzeltests entfallen.
- Bei einem positiven Pooltest müssen die Eltern ihre betroffenen Kinder in einem Schnelltestzentrum testen lassen.
- Ist dieser Schnelltest negativ, kann das Kind unmittelbar nach Ergebnis-Bekanntgabe wieder die Kindertagesstätte oder die Grundschulklasse besuchen.
- Ist der Schnelltest positiv, ist eine PCR-Test-Bestätigung erforderlich. Das Kind geht zu den derzeit geltenden Regelungen (zehn Tage Isolation, Freitest-Möglichkeit nach sieben Tagen) in Isolation.
Verfahren in den Institutionen abgestimmt
Dieses Verfahren wurde jetzt zwischen den Stadtdiensten Gesundheit, Jugend, Schule sowie den Leitungen der Solinger Kitas, Kindertagespflegeeinrichtungen und Schulen abgestimmt. Es gilt für alle Kinder, die aktuell von einer Quarantäne aufgrund eines Kontaktes in einer Betreuungseinrichtung oder der Grundschule betroffen sind. Für Kinder, die sich aufgrund eines Erkrankungsfalles im privaten Umfeld in Quarantäne befinden, gilt diese Regel nicht. Familien, deren Kinder aufgrund eines positiven Pooltests von Montag in Quarantäne sind und noch keine Information vom Labor erhalten haben, können ebenfalls die Möglichkeit des Schnelltests nutzen.
Für Kinder in Förderschulen gilt grundsätzlich weiterhin die Landesregelung, nach der positive Pooltests durch PCR-Tests bestätigt werden sollen. Wegen der PCR-Testknappheit räumt die Stadt Solingen jedoch auch hier die Möglichkeit von Schnelltests ein.
Familien zeitnah mit Pooltest Sicherheit geben
Mit den neuen Verfahren verspricht sich die Stadt, den Familien zeitnah nach einem positiven Pooltest die Sicherheit zu geben, ob das eigene Kind betroffen ist und bei negativem Schnelltest schnell wieder einen Kita- oder Grundschulbesuch zu ermöglichen. Damit entfallen auch alle anderen Quarantäne-Regeln in den Einrichtungen, weil sich nur noch die positiv getesteten Kinder in Isolation begeben müssen.
Da die Kitas jetzt vor der Herausforderung stehen, aus dem Stand ein neues System planen und umzusetzen zu müssen, werden betroffene Familien gebeten, sich mit ihrer Kita abzusprechen, ab wann ihr Kind die Einrichtung wieder besuchen kann. Denn trotz der geänderten Teststrategie kann es in Einzelfällen möglich sein, dass eine Betreuung nicht gewährleistet werden kann, wenn beispielsweise das Personal infinziert ist. Die Grundschulen haben ein vergleichbares Testsystem, dessen Umsetzung allerdings durch das Land gesteuert wird. Eine entsprechende Verordnung liegt vor.