SOLINGEN (red) – Seit der vergangenen Woche ist Solingen ein Gebiet der „Gefährdungsstufe 2″. Die Gefährdungsstufen hat das Land NRW in seiner aktuellen Coronaschutzverordnung definiert. Daher gelten für die Solingerinnen und Solinger strengere Regeln als für die Gemeinden Nordrhein-Westfalens, die noch unter dem 7-Tages-Inzidenzwert von 35 liegen, der Schwelle für die Gefährdungsstufe 1. Stufe 2 beginnt bei 50, ein Wert, den Solingen Anfang Oktober überschritten und seither nicht wieder unterschritten.
Aktuell sind 290 Personen nachgewiesen mit dem Coronavirus infiziert, 17 Patienten werden derzeit stationär behandelt, die übrigen ambulant betreut. In Quarantäne befinden sich derzeit insgesamt 1.551 Personen, 5.426 konnten die Quarantäne inzwischen verlassen.
7-Tages-Inzidenzwert am Dienstag bei 134
Laut Meldung des Gesundheitsamtes der Stadt Solingen liegt der Wert am heutigen Tag bei rund 134. Für die Solingerinnen und Solinger bedeutet das unter anderem, dass auch in Fußgängerzonen und belebten öffentlichen Plätzen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss, dazu gehören Begrenzungen der Zahl von Teilnehmenden an Veranstaltungen, dazu gehört eine Sperrstunde für Gastronomen von 23 Uhr abends bis 6 Uhr morgens.
Mit einer Allgemeinverfügung hat die Stadt Solingen am Freitag, 16. Oktober, Solingen zum Gebiet der Stufe 2 erklärt (wir berichteten hier). Heute wird im Laufe des Nachmittags eine weitere Verfügung erlassen, die präzisiert, wo die Maskenpflicht gilt. Sie greife die ersten Erfahrungen des Ordnungsdienstes und Hinweise aus der Bevölkerung auf, heißt es aus dem Rathaus.
Hier muss Mund-Nasen-Schutz getragen werden:
Außer den bekannten und durch entsprechende Schilder gekennzeichneten Fußgängerzonen in Solingen-Mitte und Solingen-Ohligs werden jetzt ausdrücklich noch die Busbahnhöfe in Mitte und Ohligs aufgenommen sowie der belebte Abschnitt der Mummstraße und der Kölner Straße zwischen Clemens-Galerien und Graf-Wilhelm-Platz sowie der Ohligser Marktplatz und die Friedrich-Ebert-Straße zwischen Kirche Wald und Walder Rathaus. Maskenpflicht galt bisher schon an den Bushaltestellen, weil hier die 1,50-Meter-Distanz nicht eingehalten werden kann.
Ausschließen könne derzeit auch niemand, ob es in den kommenden Wochen nicht zu weiteren Einschränkungen des öffentlichen und auch des privaten Lebens in Solingen komme, teilt die Stadtverwaltung mit. In Wuppertal und Hamm haben bereits die zulässige Zahl der Teilnehmenden an privaten Feiern auf 24 begrenzt.
Stadt baut Telefonteams im Gesundheitsamt aus
Der Krisenstab der Stadt Solingen, der dienstags und donnerstags tagt, beobachte die Entwicklung, doch Rechtsdezernent Jan Welzel rät zur Besonnenheit: „Wir müssen den neuen Regeln auch einige Tage Zeit geben, um zu sehen, ob sie wirken. Wenn wir den Bürgerinnen und Bürger vorschreiben, wie viele Gäste sie in ihren eigenen Wänden empfangen dürfen, ist das ein bedeutender Eingriff in Grundrechte. Das kann nur das letzte Mittel sein, wenn die Infektionszahlen immer weiter steigen und sich nicht anders senken lassen.“
Gleichzeitig baut die Stadt ihre Telefonteams für Quarantäne und Recherche beim Gesundheitsamt weiter aus. Bestand der Stadtdienst Gesundheit vor der Pandemie aus rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde er aufgrund der Krise bereits zur Mitte des Jahres um 17 weitere befristete Stellen aufgestockt. Inzwischen ist er durch Abordnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Ämter auf über 60 Köpfe angewachsen. Seit gestern werden weitere 30 Rathauskräfte für den telefonischen Corona-Einsatz geschult. Als provisorisches Schulungszentrum dient bis auf weiteres der Kammermusiksaal im Theater und Konzerthaus.
Rechercheteams sollen noch weiter vergößert werden
Der Krisenstab bereitet sich darauf vor, die Rechercheteams noch weiter aufzustocken, wenn es die Lage erfordert. In einem „rollierenden System“ soll sich eine Vielzahl von Verwaltungskräften miteinander abwechseln, d.h. an mehreren Tagen das Gesundheitsamt verstärken und die übrigen Tage am eigenen Arbeitsplatz arbeiten. Vorteil: es entstehe ein großer Pool an erfahrenen Telefonistinnen und Telefonisten ohne weiteren Schulungsaufwand, so die Stadtverwaltung.
Hotline der Stadt Solingen zum Coronavirus
Die Stadt hat eine Info-Hotline eingerichtet, die Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet oder entgegennimmt:
Hotline der Stadt: 290 – 20 20
Bei Verdacht bitte zunächst telefonisch an den Hausarzt wenden.
Für alleinstehende Menschen, die sich in der Krise nicht alleine helfen können, hat die AWO Solingen ein Notfalltelefon eingerichtet: 8807 3299
Hotline der Wirtschaftsförderung für Unternehmer: 249 – 48 88
Corona-Homepage der Wirtschaftsförderung
Aktion „Umdenken“ der Wirtschaftsförderung
Alle Infos, Verhaltensregeln, Kontaktstellen usw. rund um das Coronavirus auf der Homepage der Stadt Solingen: www.solingen.de/de/inhalt/coronavirus
Warum haben Fitnessstudios noch geöffnet ???
Das weiß wohl kein Mensch . . .
Es wimmelt nur so von Aerosolen !
Hans – Joachim Wall