SOLINGEN (bgl) – Es dauerte nicht sehr lange und die Autofahrer hatten sich an die neue Verkehrsführung gewöhnt. Zwar mussten zuvor noch die Baustellenampeln abgeschaltet und die marode Wupperbrücke, über die der Verkehr von Solingen nach Leichlingen seit August letzten Jahres einspurig geführt wurde (wir berichteten), wieder gesperrt werden. Aber dann floss der Verkehr endlich. Und zwar über die neue Behelfsbrücke, die am Mittwochnachmittag für den Verkehr freigegeben wurde.
Abrissarbeiten voraussichtlich ab April 2019
Stau und lästige Wartezeiten sollen jetzt der Vergangenheit angehören. Mit der Inbetriebnahme der Behelfsbrücke über die Wupper ist sprichwörtlich der Weg frei, um mit den Arbeiten an der eigentlichen Wupperbrücke gleich nebenan beginnen zu können. Losgehen soll es mit den Abrissarbeiten ab dem kommenden April. Anschließend folgt der Neubau.
„Im Januar beginnen wir mit den vorbereitenden Arbeiten wie Baumfällungen und werden dann so viel zurückbauen, wie es notwendig ist, bevor der Abbruch beginnen kann. Ende 2020 soll dann die neue Brücke stehen, aber dann sind wir ja noch immer nicht fertig“, erklärte Projektleiterin Nina Lajios von den Technischen Betrieben Solingen (TBS) am Mittwochnachmittag.
Denn sobald die neue Brücke fertiggestellt ist und der Verkehr wieder in altbekannten Bahnen fließen kann, muss anschließend wiederum die Behelfsbrücke abgebaut und der naheliegende Verkehrsknotenpunkt angepasst werden. „Wir gehen davon aus, dass im Frühjahr 2021 alle Arbeiten abgeschlossen sind, inklusive Ersatzpflanzungen“, so Lajios weiter. Dann soll auch die neue Brücke endgültig befahrbar sein.
Zweispuriger Verkehr auch für LKW und Busse
Über die Behelfsbrücke kann der Verkehr nun ungehindert fließen. Auch LKW und Busse müssen endlich keine Umleitung mehr fahren. Rund sechs Wochen benötigte man für die Installation des Bauwerks. Die Behelfsbrücke ist 40 Meter lang, zehn Meter breit und besteht aus insgesamt zwölf Einzelteilen. Die Konstruktion kann wieder verwendet werden. Die Kosten betragen rund 1,8 Millionen Euro. 60 Prozent werden vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert, die Stadt Solingen und der Rheinisch-Bergische Kreis stecken jeweils 360.000 Euro in das Projekt.
„Die gesamte Bauzeit ist bisher absolut reibungslos verlaufen, wir haben eine sehr partnerschaftliche Arbeitsteilung vollzogen. Die Stadt Solingen hat sich um die eigentliche Baumaßnahme sehr intensiv gekümmert und der Rheinisch-Bergische Kreis um die Finanzen und die Fördermittel“, lobte Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes (SPD), der sich mit seinem Amtskollegen aus Solingen, Oberbürgermeister Tim Kurzbach, sowie weiteren Vertretern beider Verwaltungen zur Eröffnung auf der Behelfsbrücke traf. Die Gesamtkosten für den Neubau der Wupperbrücke werden mit rund 3,6 bis 3,8 Millionen Euro veranschlagt.