SOLINGEN (red) – Was kann ein Mensch bei sich tragen, der auf der Flucht ist? Was kann er mitnehmen, wovon muss er sich trennen? Diesen Fragen geht Bettina Ballendat in ihrem Zyklus „Das Bündel“ nach. Am morgigen Ostersonntag, 1. April, ab 11.15 Uhr stellt die Künstlerin ihre Arbeiten dem Publikum im Gräfrather Kunstmuseum selbst vor. Hier erfahren die Besucher neben der Herangehensweise der Künstlerin an ihr Werk auch von den persönlichen Hintergründen der Entstehung.
Zu sehen ist, wie Geschichte sich wiederholt
Ausgestellt wird „Das Bündel“ in der Grafikabteilung der Bürgerstiftung für verfolgte Künste. Dort korrespondiert das zeitgenössische Werk Ballendats mit Werken von Künstlern, die zwischen 1933 und 1945 vor den Nationalsozialisten fliehen mussten. Zu sehen ist, wie Geschichte sich wiederholt, denn damals wie heute stehen die Menschen vor schweren Entscheidungen: für oder gegen ein Land, für oder gegen ein politisches System. Die Dinge, die nach einer solchen Entscheidung mitgenommen werden, reduzieren sich auf ein Minimum: die Kinder, den Partner, Erinnerungen, die Sprache, Dokumente und zuletzt Gegenstände.
Ballendat ist Meisterschülerin der Kunstakademie Düsseldorf
Das sind die individuellen „Bündel“, die jeder mit sich trägt, um sie neu zu beheimaten. Bettina Ballendat ist Meisterschülerin der Kunstakademie Düsseldorf in Malerei und Bildhauerei und seit 1985 freischaffend künstlerisch tätig. Sie stellt regelmäßig Arbeiten aus, die sich von der klaren Abgrenzung von Malerei und Zeichnungen lösen, hin zu einer Kombination dieser Techniken.
Die Teilnahme an der öffentlichen Führung ist im Eintrittspreis von neun Euro enthalten, Gruppen ab zehn Personen zahlen die Hälfte, bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. An diesem Sonntag finden keine weiteren öffentlichen Führungen statt.
Öffnungszeiten zu Ostern: Karfreitag bis Ostermontag 10 bis 17 Uhr.