Start Aktuelles „Erinnerungsmalerin“ Petra Fröning präsentiert den Blick auf die Natur

„Erinnerungsmalerin“ Petra Fröning präsentiert den Blick auf die Natur

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Großen Anklang fanden die Arbeiten von Künstlerin Petra Fröning, die derzeit in der Galerie ART-ECK bei Dirk Balke (Mitte) bezaubernde Vogelporträts und großformatige Landschaften zeigt. (Foto: © Martina Hörle)
Großen Anklang fanden die Arbeiten von Künstlerin Petra Fröning, die derzeit in der Galerie ART-ECK bei Dirk Balke (Mitte) bezaubernde Vogelporträts und großformatige Landschaften zeigt. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – „Die Natur versteht gar keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst, immer strenge; sie hat immer Recht, und die Fehler und Irrtümer sind immer des Menschen.“

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Mit diesem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe beschreibt Galerist Dirk Balke die Werke von Petra Fröning. Großformatige Tuschelandschaften auf Baumwolle, Nessel oder Leinen hängen neben kleinen Vogelbildern und bilden trotz der Gegensätze ein harmonisches Ganzes. „View on nature“ (Blick auf die Natur) lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der Galerie ART-ECK.

Blick auf die Natur

Die in Siegburg geborene Künstlerin beschreibt sich selbst als Erinnerungsmalerin. Erlebtes und Gesehenes speichert sie im Gedächtnis und lässt es später in ihren Gestaltungsprozess einfließen. „Ich kann meine Tuscheobjekte nur im Sommer malen“ erläutert sie ihre Arbeit. „Die Bilder müssen ganz schnell trocknen. Dafür eignen sich Sonne und Wind am besten.“ Einige Entwürfe hält sie zunächst als Skizze auf Papier fest. Die nutzt sie später als Grundlage für ihre Großformate. Es ist eine Suche nach Kompositionen, das Einfangen der Atmosphäre.

Die Tuschearbeiten entstehen meist im Sommer. Sie bestehen aus mehreren Schichten und werden draußen zum Trocknen ausgebreitet. (Foto: © Martina Hörle)
Die Tuschearbeiten entstehen meist im Sommer. Sie bestehen aus mehreren Schichten und werden draußen zum Trocknen ausgebreitet. (Foto: © Martina Hörle)

Fröning arbeitet parallel an mehreren Werken. Jedes Bildnis besteht aus mehreren Schichten. Nach dem Trocknen werden die Objekte wieder angefeuchtet. Dazu nutzt Fröning einen Gartenschlauch oder auch mal Wasserkanister. „Das Wasser ist wichtig, damit alles wieder ineinanderfließen kann“, erklärt die Künstlerin und beschreibt diese Momente schmunzelnd als „Tuschedesaster“.  So entstehen Landschaftsräume in atmosphärischer Dichte, auf das Wesentliche reduziert.

Der Galerist hatte Frönings Vogelbilder im vergangenen Jahr gesehen. Als großer Anhänger der gegenständlichen Malerei war er von den in bezaubernder Weise und ausgefeilter Technik dargestellten Kunstwerken begeistert. Als er dann die Tuschelandschaften sah, stand für ihn der Wunsch nach einer Ausstellung sofort fest.

Vogelporträts und Tuschelandschaften

„Ich fand den Kontrast zwischen den porträtartigen Ölbildern und den Tuschearbeiten unglaublich interessant und spannend. Deshalb wollte ich beides zusammen in meiner Galerie zeigen“, so Dirk Balke und fährt fort: „Die Vögel sind ja in den gezeigten Landschaften beheimatet. Der Zusammenhang des Lebens und der Natur steht hier für jeden sichtbar im Vordergrund.“ Die Vögel sind in Originalgröße abgebildet. Einige von ihnen standen schon, da sie bedroht sind, auf der Liste als Vogel des Jahres, so die Feldlerche, der Stieglitz, der Gartenrotschwanz und andere. Diese Liste wird seit 1971 gemeinsam von NABU (Naturschutzbund Deutschland) und LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) erstellt.

Die kleinen Ansichten der Vögel stehen in reizvollem Kontrast zu den Großformaten. Sie sind ganz detailliert in Öl gemalt. (Foto: © Martina Hörle)
Die kleinen Ansichten der Vögel stehen in reizvollem Kontrast zu den Großformaten. Sie sind ganz detailliert in Öl gemalt. (Foto: © Martina Hörle)

Die Malerin kreiert gerne in Serien, die sie nach ein paar Jahren thematisch erneut aufgreift. „Wenn ich ausschließlich mit Tusche oder nur Vogelmotive malen würde, wäre das für mich eine große Einschränkung. Deshalb arbeite ich meist an mehreren Projekten parallel.“ Menschen vermeidet sie in ihren Darstellungen nicht bewusst. „Ich denke beim Schaffungsprozess nicht konkret über das Ergebnis nach. Man illustriert seine Gedanken ja nicht unmittelbar.“ Doch in der organischen Form findet sie eine größere Zahl von Variationsmöglichkeiten. Dann hat sie noch eine Idee: „Vielleicht ist der Mensch ja schon wieder weg.“

Goethe und die Natur

Und sie stimmt Balke zu, der als bekennender Goethe-Fan den großen Dichter noch einmal mit den Worten zitiert: „Die Natur allein ist unendlich reich, und sie allein bildet den großen Künstler.“

Bis zum 31. März ist die Ausstellung immer freitags von 14 – 19 Uhr und samstags von 10 – 14 Uhr zu besichtigen. Weitere Termine nach Vereinbarung.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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