SOLINGEN (bgl) – Die Eissporthallen in Solingen und in Unna sind annähernd baugleich. Beide Hallen wurden 1978 errichtet und in beiden Hallen wurden die gleichen Teile und die gleiche Technik verbaut. Ähnlich ist auch das Schicksal der Schwesternhallen: Sowohl in Solingen als auch in Unna ging der Lauf der Jahrzehnte nicht spurlos vorüber. Wenig wurde für die Modernisierung der Hallen getan, Technik und Infrastruktur wurden mit der Zeit marode – man half sich mit etlichen Reparaturen.
Lebenshilfe veräußerte Solinger Eishalle
Das vorläufige Ende vom Lied: Die Eishalle in Unna wird im Januar abgerissen, Sanierung oder ein Neubau hätten die Kosten gesprengt. In Solingen fand man derweil eine Lösung zum Erhalt der Halle an der Brühler Straße. Die Lebenshilfe verkaufte das Gebäude und das Grundstück an die Stadt Solingen, die den Betrieb der Halle dem EC Bergisch Land (ECB) im Erbbaurecht übertragen hat (wir berichteten). „Diese Entwicklung ist für uns ein Glücksfall. Im Grunde ist die Halle in Unna absolut baugleich wie die in Solingen, wenn man von der großen Tribüne absieht, die in Solingen nicht gebaut wurde“, sagt Wolfgang Lingen, 1. Vorsitzender des EC Bergisch Land.
Für den Solinger Verein ist der Erhalt der Solinger Halle einerseits und der Abriss des Gebäudes in Unna andererseits sogar ein doppelter Glücksfall: „Wir bekamen so die Möglichkeit, technische Teile aus der Halle in Unna zu uns nach Solingen zu holen, die wir sonst wahrscheinlich gar nicht mehr bekommen hätten“, freut sich Wolfgang Lingen über den Kontakt zu den Wirtschaftsbetrieben in und die praktische Hilfe aus Unna. Ganz konkret wurden in der vergangenen Woche gleich drei Verdichter (jeweils 850 Kilo) aus der dortigen Halle abgebaut und nach Solingen transportiert. Zudem wurden zwei Elektromotoren (600 Kilo pro Stück) in Unna ausgebaut, die den Betrieb der Verdichter überhaupt erst möglich machen.
Symbolischer Preis von 1.000 Euro bezahlt
In der Solinger Halle sind zwei Verdichter im Einsatz. Mit den aus Unna besorgten drei weiteren Geräten habe man beim EC Bergisch Land eine große Sorge weniger. „Wir sind jetzt deutlich beruhigter“, macht Wolfgang Lingen deutlich. Neben dem technischen Großgerät und weiteren elektronischen Kleinteilen wurden außerdem noch einige Sitzschalen mit in die Klingenstadt gebracht. Maßnahmen, die den Betrieb der Solinger Eishalle für die Zukunft sichern würden. „Wir haben uns mit den Verantwortlichen in Unna auf einen symbolischen Preis von 1.000 Euro geeinigt“, so ECB-Vorsitzender Wolfgang Lingen weiter.
Ein guter Preis, wenn man bedenkt, dass zuletzt ein generalüberholter Verdichter für satte 60.000 Euro angeschafft werden musste. Die drei Verdichter aus Unna dienen jetzt auch als „Ersatzteillager“ für die beiden in Solingen bereits verbauten Geräte. Während die Halle in Unna über eine große Tribüne mit über 2.000 Sitzplätzen verfügte, verzichtete man 1978 in Solingen darauf – und entschied sich stattdessen für einen Parkplatz. Unterhalb der großen Tribüne in Unna wurden sogar noch zwei Curlingbahnen mit weiteren Eisflächen betrieben.