SOLINGEN (red) – Jedes Jahr sterben mehr Menschen an einer geplatzten Erweiterung der Bauchschlagader (Aortenaneurysma), als im Straßenverkehr. Warum ein solches Aneurysma so gefährlich ist, wie es diagnostiziert und behandelt wird, erklärt Dr. Udo Huberts am Montag, 25. November, 15 Uhr, im Forum der Volkshochschule (VHS) in Solingen (Mummstraße 10). Der erfahrene Gefäßchirurg ist Chefarzt des Gefäßzentrums Rheinland Haan.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen
„Das Aneurysma ist eine gefährliche und heimtückische Gefäßerkrankung“, erklärt Dr. Udo Huberts. „Viele Patienten bemerken aufgrund fehlender Symptome lange Zeit nicht, dass sie betroffen sind.“ Vorkommen können die Aussackungen der Schlagadern überall im Körper. Am häufigsten sind sie jedoch mit über 60 Prozent im Bereich der Bauchschlagader. Männer sind sechsmal häufiger betroffen als Frauen.
„Das Hauptrisiko ist das Alter. Die meisten Patienten sind 65 oder älter“, sagt Dr. Udo Huberts. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, die koronare Herzerkrankung, die arterielle Verschlusskrankheit und eine positive Familienanamnese. Platz ein Aneurysma, erreichen nur noch 50 Prozent der Patienten die Klinik lebend.
Schmerzfreie und schnelle Untersuchung
Behandelt wird eine Aussackung der Bauchschlagader entweder minimal-invasiv mit einer sogenannten Stentprothese (Gefäßstütze) von innen, oder mit einer offenen Operation über einen Bauchschnitt. Etwa 80 Prozent der Eingriffe können heute minimal-invasiv durchgeführt werden. „Um ein Aneurysma rechtzeitig zu entdecken, sind Vorsorgeuntersuchungen wichtig“, so Dr. Udo Huberts. Am 1. Januar 2018 ist die Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader für Männer ab 65 in den Vorsorgekatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen worden. „Diese schmerzfreie und schnelle Untersuchung kann viele Leben retten“, ist sich der Gefäßchirurg sicher.