Start Aktuelles Gudrun Nover: Farbintensive Spachtelarbeiten im Gerhard-Berting-Haus

Gudrun Nover: Farbintensive Spachtelarbeiten im Gerhard-Berting-Haus

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Christiane Schulze, Gudrun Nover und Angelika Peter (v. li.) freuen sich sehr über die neue Ausstellung. (Foto: Martina Hörle)
Christiane Schulze, Gudrun Nover und Angelika Peter (v. li.) freuen sich sehr über die neue Ausstellung. (Foto: Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – Im Gerhard-Berting-Haus an der Altenhofer Straße gibt es nach langer Corona-Pause endlich wieder eine Ausstellung. Die freischaffende Künstlerin Gudrun Nover zeigt farbenprächtige Abstraktionen, die vor Energie sprühen. Christiane Schulze, die Einrichtungsleiterin des Gerhard-Berting-Hauses, ist begeistert und freut sich auch über die positiven Rückmeldungen der Bewohner. Gerade in dieser schwierigen Zeit, in der die älteren Menschen nur wenig Besuch empfangen können, sollen sie sich an dem Spektrum der kraftvollen Bilder erfreuen. Das Spiel der Farben regt zu Gesprächen und Diskussionen an.

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Gudrun Nover: Ausstellung im Gerhard-Berting-Haus

„Ich habe jetzt alle Stilrichtungen hinter mir“, erzählt Gudrun Nover, die bereits seit 40 Jahren malt. Ihre bevorzugte Technik ist die Spachteltechnik auf Leinwand, mit der sie leuchtende Bilder mit gewaltiger Strahlkraft kreiert. 16 Darstellungen in der Größe 80 x 100 cm, Hoch- und Querformat, zieren jetzt die erste Etage des Gerhard-Berting-Hauses. 50 Arbeiten sind noch daheim.

Die Bilder sind in einer durchweg positiven Stimmung entstanden. Klare Farben dominieren in den abstrakten Werken. (Foto: © Martina Hörle)
Die Bilder sind in einer durchweg positiven Stimmung entstanden. Klare Farben dominieren in den abstrakten Werken. (Foto: © Martina Hörle)

„Meine Bilder sind alle in einer positiven Stimmung entstanden, spontan und voller Kraft“, betont die 75-Jährige. Sie wartet meist bis zum Abend. Wenn alles um sie herum im Schlummer liegt, spürt sie in sich hinein, ob sie malen möchte oder nicht. Dann wählt sie eine Farbe, wartet einen Moment, fängt an. Manchmal ist sie ganz erstaunt, wo sie dabei landet. Manche Darstellungen weichen vom Üblichen ab. Während der überwiegende Teil der Leinwände komplett mit Farbe bedeckt ist, springen dem Betrachter hier leuchtende Farbpunkte und geschwungene Linien in geballter Dynamik entgegen. Klare Farben dominieren in den abstrakten Werken, transportieren Stimmungen.

Ihre Bilder rahmt Gudrun Nover grundsätzlich nicht. Die Leute können sich bei ihr die Bilder aussuchen. Damit fährt Nover dann zu den Kunstinteressenten hin, so dass sich diese gleich an Ort und Stelle überzeugen können, wie das Bild wirkt. Das Wichtigste ist ihr immer die Spontaneität, gepaart mit positivem Denken. In früheren Zeiten hat sie auch Auftragsarbeiten übernommen. „Das ist aber manchmal ziemlich schwierig“, findet die Malerin.

Positive Gedanken und Spontaneität

Keines der Werke trägt einen Titel. Sie fordern zu Assoziationen auf, sollen ganz offen sein. Der Betrachter soll selbst erkennen, was er darin sieht. Das Ergebnis findet Nover außerordentlich spannend. „Oft tauchen Dinge auf, die man vorher gar nicht gesehen hat“, freut sich die Künstlerin. Auch ihr Lieblingsbild hängt in der Ausstellung. Es ist zwar nicht eines der neuesten Werke, dafür aber noch nach Jahren ihr bevorzugtes Bild. „Es zeigt meine Familie“, erklärt sie und beschreibt in der  Abstraktion den Kopf ihres Sohnes, ebenso ihren Mann, der immer eine Stütze für sie ist. Zeigen möchte sie dieses Werk gerne, verkaufen am liebsten nicht.

Die Kreativität liegt der Familie Nover im Blut. Gudrun Novers Ehemann, der beruflich im Bereich der Unfallanalytik tätig ist, baut als Hobby komplette Gitarren und kann auch darauf spielen. Ihr Sohn erstellt tolle Lego-Modelle. Und die Tochter ist Designerin.

Dem Betrachter springen hier leuchtende Farbpunkte und geschwungene Linien in geballter Dynamik entgegen. Bis zum 20. August 2022 können die vielfältigen Arbeiten in der Senioren-Einrichtung besichtigt werden. (Foto: © Martina Hörle)
Dem Betrachter springen hier leuchtende Farbpunkte und geschwungene Linien in geballter Dynamik entgegen. Bis zum 20. August 2022 können die vielfältigen Arbeiten in der Senioren-Einrichtung besichtigt werden. (Foto: © Martina Hörle)

Kaum hängen die Bilder, gehen schon die ersten Bewohner daran vorbei. „Schön, dass wieder Bilder an den Wänden hängen“, strahlen sie. Andrea Peter, ehemals Leiterin des Sozialen Dienstes im Gerhard-Berting-Haus, jetzt ehrenamtlich tätig, freut sich über das große Interesse der Bewohner an der Ausstellung. Die Organisation kultureller und künstlerischer Veranstaltungen gehörte immer zu ihrem Aufgabenbereich. „Gerade die erste Etage eignet sich wunderbar für Ausstellungen. Sie ist stark frequentiert.“ Die Senioren seien darüber immer sehr glücklich gewesen. „Viele können nicht so einfach ins Museum oder zu Vernissagen. Deshalb habe ich dafür gesorgt, dass die Kunst ins Haus gebracht wird. Es ist für unsere Bewohner eine großartige Bereicherung und Inspiration.“

Ausstellung bis 20. August 2022

Bis zum 20. August 2022 sind die Kunstwerke während der Öffnungszeiten des Gerhard-Berting-Hauses unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Vorschriften zu besichtigen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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