SOLINGEN (red) – Rund 40 Teilnehmer einer besonderen Radtour machen am kommenden Freitag, 26. Juli, von 12.45 bis 13.45 Uhr, einen Zwischenstopp im Städtischen Klinikum Solingen. Es sind Menschen aus ganz Deutschland, die erfolgreich eine Organtransplantation überstanden haben, sowie Dialysepatienten, die noch auf eine Organspende warten. Zusammen mit anderen Betroffenen sind sie im Verein TransDia-Sport Deutschland aktiv. Dort wird gemeinsam trainiert und auf die Lage der vielen Wartenden aufmerksam gemacht. Eine der eindrucksvollsten Werbemaßnahmen dieser Organisation ist die Radtour pro Organspende, die der Verein seit 2007 in wechselnden Regionen durchführt.
Motto: „Organspende schenkt Leben“
Die diesjährige, nunmehr 13. Tour steht unter der Schirmherrschaft vom Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und führt in der kommenden Woche rund ums Ruhrgebiet. Nach dem Start in Köln geht es linksrheinisch über Dormagen, Düsseldorf und Krefeld in Richtung Ruhrgebiet und danach weiter ins Bergische Land und zurück ins Rheinland. Auf ihrer Route steuern die Radler Kliniken und Krankenhäuser an, um insbesondere den Transplantationsbeauftragten und allen in den Ablauf der Organspende eingebundenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „Danke“ zu sagen.
Darüber hinaus wollen sie mit Ärzten, Patienten und Besuchern ins Gespräch kommen und die Botschaft vermitteln: „Organspende schenkt Leben“. Auf der vorletzten Tour-Etappe von Hattingen nach Wermelskirchen macht die 13. Radtour pro Organspende Station im Klinikum Solingen. Auf dem zentralen Platz mit der farbenfrohen „Dorflinde“ vor dem Eingang des Klinikums wird ein Treffpunkt aufgebaut. Interessierte Solinger und alle, die ihr Wissensstand über das Thema Organspende für die eigene Meinungsbildung vertiefen möchten, sind herzlich eingeladen. In Deutschland hoffen zurzeit mehr als 10.000 schwerstkranke Menschen auf die Transplantation eines Organs.
Hohes Organspenderpotenzial im Klinikum Solingen
Für sie ist die Transplantation die einzige Möglichkeit, um zu überleben oder die Lebensqualität erheblich zu verbessern. Mit der Organentnahme eines einzigen Spenders können bis zu sieben Patienten auf der Warteliste für ein Herz, eine Niere, Leber oder Lunge transplantiert werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn Menschen bereit sind, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. „Das Städtische Klinikum Solingen als Krankenhaus der Maximalversorgung mit einer Klinik für Neurochirurgie hat im Vergleich zu anderen Krankenhäusern ein weitaus größeres Organspenderpotenzial als Krankenhäuser ohne diese Abteilung“, erklärt Prof. Dr. Thomas Standl, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums.
Die Zahl der Patienten mit schwerer Hirnschädigung, die als Spender in Frage kommen, ist in diesem Fachbereich höher, als in anderen Disziplinen. „Aus Kliniksicht ist vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen Intensivmedizinern und den anderen Disziplinen bei der Identifizierung potenzieller Spender unabdingbar“, so Standl weiter. Auf der anderen Seite sei eine ständige umfassende Aufklärung der Öffentlichkeit von zentralem Stellenwert. „Denn nur wer Organspende akzeptiert, ist auch zum Spenden bereit“, betont Prof. Dr. Thomas Standl. 2018 wurden 20 Patienten des Klinikums für eine Organspende nach Eintritt des Hirntodes der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) vorgeschlagen, davon wurden fünf Patienten als Organspender angenommen.