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Gewerkschaft warnt vor Kneipensterben in Solingen

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Immer mehr Kneipen, Restaurants und Gaststätten sind von der Schließung bedroht. Die Gewerkschaft NGG warnt vor dem Verlust „von einem Stück Alltagskultur“ und einem weiteren Kneipensterben in Solingen. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Immer mehr Kneipen, Restaurants und Gaststätten sind von der Schließung bedroht. Die Gewerkschaft NGG warnt vor dem Verlust „von einem Stück Alltagskultur“ und einem weiteren Kneipensterben in Solingen. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Kneipe in Gefahr: Innerhalb von zehn Jahren haben 42 Gastro-Betriebe in Solingen geschlossen. Zwischen 2007 und 2017 hat damit jede sechste Gaststätte, Kneipe oder Eisdiele zugemacht. Zuletzt zählte die Stadt 204 gastronomische Betriebe, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jetzt mitteilt. Die NGG Düsseldorf-Wuppertal beruft sich hierbei auf Zahlen des Statistischen Landesamts – und warnt vor einem weiteren Kneipensterben.

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Arbeitsplätze in der Region in Gefahr

„Vom Fußballabend in der Bar bis zum Grünkohlessen mit dem Sportverein – die Gastronomie steht für ein Stück Lebensqualität“, meint NGG-Geschäftsführerin Zayde Torun. Mit den Betriebsschließungen stehe nicht nur ein wichtiger Teil der Alltagskultur auf dem Spiel. Es seien auch etliche Arbeitsplätze in der Region in Gefahr. Torun macht für den Trend unter anderem die harten Arbeitsbedingungen in der Branche verantwortlich.

„Nachts und am Wochenende hinterm Tresen zu stehen, das wollen viele nicht mehr. Deshalb hat die Branche schon heute mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen“, so die Gewerkschafterin. Ein entscheidendes Mittel gegen das „Gastro-Sterben“ sei deshalb, die Branche bei Löhnen und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Mit einem Tarifvertrag, der NRW-weit für alle Restaurants und Gaststätten gilt, habe man hier „einen wichtigen Schritt“ gemacht. Allerdings müssten sich noch viel mehr Gastronomen daran halten.

NRW-weit elf Prozent weniger Gastro-Betriebe

Aber auch den Wirten selbst fehle oft ein Nachfolger, um den Betrieb weiterzuführen, so Torun. „Außerdem müssen sich die Gastronomen gegen Pleiten absichern. Dazu gehört das nötige betriebswirtschaftliche Know-how. Genauso aber originelle Ideen, wie man eine Gaststätte zum Treffpunkt für junge Leute macht.“ Die Gewerkschaft NGG sieht dabei auch die Verbraucher in der Verantwortung. „Statt das Feierabendbier zuhause zu trinken, kann man einfach mal wieder in die Kneipe gehen. Das macht Spaß und ist geselliger“, so Torun weiter.

In ganz Nordrhein-Westfalen ist ein Kneipensterben zu beobachten: die Zahl der Gastro-Betriebe ging nach Angaben des Statistischen Landesamtes seit 2007 um gut elf Prozent zurück. Von damals rund 28.000 Restaurants, Kneipen und Gaststätten waren im vorletzten Jahr nur noch 24.900 geöffnet.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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