SOLINGEN (bgl) – Prof. Dr. Sebastian Keil ist neuer Chefarzt des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Solinger Klinikum. Der 46-Jährige übernahm den Posten am 1. Dezember 2022. Zuletzt leitete Oberärztin Dr. Renate Lenart die Abteilung kommissarisch. „Die Diagnostik ist eines der Kernfelder unserer Kompetenz. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Chefarztposition mit Prof. Dr. Keil so hochkarätig besetzen konnte“, betont Dr. Martin Eversmeyer, Vorsitzender der Geschäftsführung des Klinikums Solingen. Überlegungen, die Radiologie im Rahmen des „Masterplans“ für das Klinikum auszulagern, wurden unlängst verworfen. Man könne die Abteilung wirtschaftlich betreiben und setze vor allem auf die diagnostische Qualität, die im Hause weiterhin selbst das medizinische Angebot des „Maximalversorgers“ abrunden wird.
Experte für die Interventionelle Radiologie
Prof. Dr. Sebastian Keil ist gebürtiger Hannoveraner, wuchs aber in Kassel auf. Sein Medizinstudium absolvierte er in Süddeutschland. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2004 führte ihn seine erste berufliche Station nach Hamburg. In der radiologischen Abteilung einer Klinik in Hamburg-Altona, die seinerzeit durchgehend digitalisiert war, sammelte Keil erste Erfahrungen und machte seine Promotion. 2006 kam der Wechsel an das Universitätsklinikum Aachen. In der Klinik für Interventionelle und Diagnostische Radiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf W. Günther.
Der Arzt und Wissenschaftler Rolf W. Günther gilt als Deutschlands Pionier auf dem Gebiet der sogenannten interventionellen Radiologie. Es ist eine recht junge Medizintechnik, mit der Eingriffe – also Interventionen – mithilfe bildgebender Techniken wie Ultraschall, Computer- oder Kernspintomographie durchgeführt werden. Im Team um Prof. Dr. Günther und auch später unter der neuen und aktuellen Klinikdirektorin Prof. Dr. Christiane K. Kuhl setzte Prof. Dr. Keil diese Techniken erfolgreich ein. 2010 avancierte er zum Oberarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, von 2016 bis 2022 war Prof. Dr. Keil als leitender Oberarzt der Klinik unter Frau Prof. Dr. Kuhl tätig.
Keil: „Radiologie ein wichtiges Schnittstellenfach“
„Ich verstehe die Radiologie als wichtiges Schnittstellenfach in einem Krankenhaus. Sie trägt zu jeder anderen Klinik essenzielle Diagnostik und auch Therapie bei. Man arbeitet interdisziplinär. Für mich war es nie eine Frage, Krankenhausradiologe zu sein“, macht Prof. Dr. Sebastian Keil deutlich. Die anstehende Spezialisierung der Radiologie mit den Schwerpunkten interdisziplinäre Zusammenarbeit, Einführung neuer interventioneller Techniken und Weiterbildung von Assitenzärzten sei demnach die Hauptmotivation für Sebastian Keil, von der Kaiser- in der Klingenstadt Solingen zu wechseln. „Mit den eingeleiteten Investitionen in Geräte neuester Generationen wird das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Städtischen Klinikum Solingen in eine neue medizinisch-technische Ära gehoben“, zeigt der neue Chefarzt der Radiologie aus.
Mehrere Millionen Euro will das Klinikum in naher Zukunft in Großgeräte investieren. Neu angeschafft werden sollen zum Beispiel ein neues CT (Computertomograph) und ein Mammographie-Gerät. Mit der Etablierung einer „exzellenten klinischen Krankenhausradiologie“, die der neue Chefarzt ausbauen und vorantreiben will, sollen im Bereich der klinischen Diagnostik die Patientinnen und Patienten aller anderen am Solinger Klinikum angesiedelten Fachdisziplinen profitieren. Die Erweiterung des Leistungsspektrums um Therapiemaßnahmen mittels interventioneller Eingriffe, „sogenannter Schlüssellochoperationen“, soll dem medizinischen Gesamtangebot am Städtischen Klinikum Solingen „eine neue Qualitätsstufe geben“, betonnen die Verantwortlichen.
Sebastian Keil lebt mit seiner Familie in Aachen. Er ist mit einer Ärztin verheiratet und Vater von fünf Kindern.