SOLINGEN (red) – Am Sonntagvormittag wurde der Rettungsdienst zu einer bewusstlosen Person am Breidbacher Tor in die Innenstadt alarmiert. Bei Betreten der Wohnung lösten die von der Rettungswagenbesatzung getragenen Warngeräte für Kohlenmonoxid aus. Die RTW-Besatzung entschied daraufhin gemeinsam mit der nur Sekunden später eingetroffenen Besatzung des Notarzteinsatzfahrzeuges, die Patientin und deren Lebensgefährten aus der Wohnung zu retten und gleichzeitig die Fenster zur Belüftung zu öffnen.
Geringe Konzentration an Kohlenmonoxid
Die nachgeforderten Kräfte der Feuerwehr stellten bei Eintreffen eine geringe Konzentration an Kohlenmonoxid in den Etagen oberhalb der betroffenen Wohnung fest. Deshalb wurde die Gaszufuhr unterbrochen und das Gebäude vorsorglich geräumt. Dabei musste eine nicht gehfähige Person durch die Feuerwehr unterstützt werden.
Die etwa 20 Bewohner des Hauses wurden vom Rettungsdienst gesichtet. Aufgrund der großen Anzahl an Betroffenen wurde der Rettungsdienst dabei von Kräften aus Wuppertal mit drei weiteren Rettungswagen und einem Notarzt unterstützt. Ebenso wurde eine Leitende Notärztin aus dem System der Notarztgruppe des Bergischen Städtedreiecks alarmiert.
Vier Trupps kontrollierten die Wohnungen
Mit insgesamt vier Trupps unter Atemschutz wurden anschließend alle Wohnungen kontrolliert. Es wurden keine weiteren Messwerte für Kohlenmonoxid gemessen. Daraufhin konnten die unverletzten Bewohner wieder in ihre Wohnungen. Diese hatten die zwei Stunden der Einsatzdauer im gegenüberliegenden Einkaufscenter trocken und warm gewartet. Die Gaszufuhr wird jedoch erst wiederhergestellt, wenn die Heizungsanlagen in den Wohnungen von Fachleuten überprüft wurden.
Der beiden Patienten wurden ins Klinikum gebracht, eine Person musste zur weiteren Behandlung in eine spezielle Druckkammer zur „Hyperbaren Sauerstofftherapie“ weiterverlegt werden. Weil die Besatzungen der ersteintreffenden Rettungsmittel ebenfalls Kohlenmonoxid oberhalb der Grenzwerte eingeatmet hatten, wurden sie im Klinikum ebenfalls ambulant untersucht. Aufgrund der sofortigen Belüftung der betroffenen Wohnung, konnte die Konzentration im Gebäude für die Evakuierung soweit reduziert werden, dass für die Anwohner während des Verlassens ihrer Wohnungen keine Gefahr bestand.
Die Berufsfeuerwehr war mit Einheiten der Feuer- und Rettungswachen I (Mitte) und III (Wald) am Breidbacher Tor im Einsatz. Unterstützt wurden die Beamten von der Löscheinheiten 3 (Mangenberg) der Freiwilligen Feuerwehr.