SOLINGEN (mh) – Michaela Alicia Bischoff ist eine begabte junge Künstlerin aus Solingen, die mit Buntstiften wunderschöne Tierporträts entwirft. Nachdem sie ihre Ausbildung als Mediengestalterin erfolgreich abgeschlossen hat, widmet sie sich nun intensiv ihrer Malerei. Noch fehlt das eigene Atelier. Doch ihr Wohnzimmer dient ihr als kreativer Raum, in dem sie ihre Fantasie ausleben und ihre Zeichnungen auf Papier, Textilien oder Leinwänden zum Leben erwecken kann.
Michaela Bischoff – mit Buntstiften zum Tierporträt
„Ich male seit etwa 20 Jahren“, sagt die jetzt Fünfundzwanzigjährige. Schon in der Schule unterschieden sich ihre Zeichnungen erheblich von denen ihrer Mitschüler. Anfangs konzentrierte sie sich auf Fantasy-Zeichnungen und erweckte mit ihren Buntstiften Drachen, Feen und Elfen zum Leben. Später fokussierte sie sich auf Tierporträts, da sie eine besondere Affinität zu Tieren hat. „Wir hatten zuhause immer Tiere“, lächelt sie. Das ging von Hund über Katze zu Kaninchen und Fischen. Als passionierte Reiterin gehören Pferde zu ihren absoluten Lieblingsmotiven. In ihrem Reitstall hat sie auf Anfrage ihrer Reitlehrerin bereits ihren ersten Zeichenkurs gegeben.
Anfangs zeichnete Michaela Bischoff hauptsächlich mit Bleistift, später wechselte sie zu Buntstiften, was bis heute ihre bevorzugte Technik geblieben ist. Pferdeköpfe kommen am besten im DIN A3 Format zur Geltung. Kleinere Tiere finden eher den Weg zur DIN A4 Größe. DIN A2-Format wählt die Zeichnerin, wenn sie Tiergruppen im Bild festhalten möchte. Mit ihren Tierporträts schafft sie es, die Schönheit und Anmut der Tiere auf einzigartige Weise einzufangen und zum Leben zu erwecken.
Mittlerweile probiert sie sich auch in anderen Techniken. In Aquarell-Technik entstehen gerade lustige Postkarten – wiederum mit Tiermotiven. Ihre Zeichnungen sind absolut natürlich, doch keinesfalls fotorealistisch. Auch Tuschezeichnungen und Acrylmalerei sind im Repertoire. Ganz aktuell widmet sich Bischoff der Ölmalerei. „Darin bin ich noch ungeübt“, gibt sie zu. „Außerdem ist es überaus zeitintensiv. Allein die Trocknungszeit nimmt eine längere Phase in Anspruch.“
Das Experimentieren und Ausprobieren macht der Malerin großen Spaß. Sie sucht immer nach etwas, was für sie eine Herausforderung darstellt. Der Oberkörper einer Frau, die Bluse in gekonntem Faltenwurf. Anstelle des Kopfes prangt auf dem Hals eine Blumenvase. Gegenständlich, mit einem Hang zum Surrealen. „Ich habe eine schemenhafte Idee oder ein unbestimmtes Bauchgefühl“, erklärt Michaela Bischoff. Das versucht sie auf Papier festzuhalten. Eine Frage, die sie gar nicht mag: Was hat der Künstler sich dabei gedacht? „Ich kann eher auf die Frage antworten: Was empfinde ich, wenn ich mir das Bild angucke?“, betont sie nachdrücklich.
Freude am Experimentieren
Bisher bearbeitet sie hauptsächlich Auftragsarbeiten, die sie überwiegend über Mundpropaganda bekommt. „Wenn ich von einem Foto ein Porträt mache, sehe ich das allerdings eher als Handwerk und weniger als kreative Arbeit an.“ Ihre eigenen Ideen hält sie gerne in einem Skizzenbuch fest. Zahlreiche Beispiele ihrer Werke sind in den Sozialen Medien zu finden, hier vorwiegend auf Instagram. Auch aktuelle Themen werden künstlerisch umgesetzt. So ist vor einiger Zeit eine kleine Reihe mit kritischen Bildern zu Umwelt und Klimawandel entstanden. Ein Eisbär steht auf einer Scholle aus Plastikflaschen. Die Weltkugel in Form eines Frauengesichts zerfällt in Papierfetzen.
Was sind ihre nächsten Ziele?
Nach Überarbeitung ihrer Webseite können sich Interessenten über einen Konfigurator ein Bild nach Wunsch zusammensetzen und in Auftrag geben. Auch kleinere Artikel wie Notizbücher und Kalender sollen über einen Shop erhältlich sein. „Ich erkläre sehr gerne“, sagt Michaela Bischoff. In Kürze möchte sie ebenfalls kleine Tutorials auf YouTube anbieten.
Michaela Bischoff als Mentorin für junge Künstler
Und dann hat sie noch einen Wunsch. Sie selbst ist ihren Weg gegangen und da angekommen, wo sie sich wohlfühlt. „Ich wusste zwar von Anfang an, was ich gerne machen wollte, doch niemand war da, der mir weiterhelfen konnte.“ Sobald es möglich ist, möchte sie junge Künstler, die am Anfang stehen, mit ihrem Wissen und Ihren Erfahrungen unterstützen. „Das Ziel liegt zwar noch in der Ferne“, gibt sie zu, „doch es ist sehr motivierend, darauf hin zu arbeiten.“