SOLINGEN (mh) – Rund zehn Interessierte waren am Montagabend zum ersten Kulturlabor im Theater und Konzerthaus Solingen erschienen. Die Leiterin des Kulturmanagements, Sonja Baumhauer und Sound- Designer Peter Schilske hatten allerlei Interessantes zusammengestellt und führten im Wechsel die Besucher an einem großen Bildschirm durch den Dschungel der Fördermaßnahmen im Kulturbereich.
Erstes Kulturlabor am Start
Sonja Baumhauer gab einen kurzen Überblick über das Programm. „Wir begrüßen Sie herzlich zur ersten Veranstaltung „Kulturlabor“. In dieser Reihe geht es schwerpunktmäßig um Vernetzung der Kunstschaffenden mit ihren großartigen Ideen. Was können wir gemeinsam auf den Weg bringen? Welche Fördermittel stehen uns zur Verfügung? Zu diesem Zweck haben wir einige Förderprogramme ausgewählt. Mittlerweile gibt es davon unzählige. Viele sind auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet, andere speziell auf Senioren.“
Peter Schilske, Hörspielmacher und Sounddesigner, arbeitet verstärkt in sozialen Projekten mit Kinder und Jugendlichen. „Hauptsächlich soll es darum gehen, Fördermöglichkeiten und ‚Anträge zu besprechen, die niederschwellig sind. Keiner möchte gerne 40-Seiten-Anträge ausfüllen. Mein Anliegen ist es, Wege zu finden, möglichst unkompliziert und praktikabel an eine Förderung zu kommen. Wir sind ja mittlerweile von einem undurchdringlichen Förderdschungel umgeben.“
Sonja Baumhauer ergänzte: „Künftig wollen wir in jedem Quartal eine solche Veranstaltung anbieten. Das Kulturlabor machen Peter Schilske und ich gemeinsam. Unser Ziel ist es, eine breite Vernetzung schaffen. Wir wollen mit Ihnen in einen Austausch kommen, nicht nur Vorträge oder Monologe halten. Dafür ist das Thema viel zu komplex.“
So gab es an diesem Abend zunächst einen Überblick über Fördermöglichkeiten wie den Musikfonds, den Fonds Kulturelle Bildung im Alter und den Diversitätsfonds NRW. Peter Schilske berichtete über seine Erfahrungen mit der Walbusch-Stiftung und gab einen guten Tipp: „Wenn ich ein Förderprogramm finde, das nicht so ganz passt, versuche ich es passend zu machen, suche mir vielleicht auch einen Partner dafür. Kunst und soziale Projekte schließen sich nicht aus.“
Förderdschungel ist undurchdringlich
Im Zuge des anschließenden Erfahrungsaustausches kamen auch Fragen seitens der Besucher. Mancher hatte schon einen konkreten Plan, der darauf wartete, umgesetzt zu werden. René Regier vom Cow Club und Ratsmitglied Hartmut Ober vom Kulturausschuss sprachen über ihre Erfahrungen beziehungsweise stellten Fragen zur Diskussion in den Raum. Regier: „Letztes Jahr liefen durch Corona ca. 80 Prozent unserer Veranstaltungen virtuell. Hier konnten wir auf die Fördertöpfe des Landesprogramms „Neustart miteinander“ zugreifen.“ Autor Armin Tofahrn und Theaterpädagogin Sylvia Tabea Schmitz vom Atelier Gleis 3 arbeiten gerade ein Konzept für ein größeres Kindertheaterprojekt aus, wobei Fördermittel eine große Hilfe wären.
Die regelmäßigen Treffen im „Kulturlabor“ dienen dazu, zu genreübergreifenden Themen Ideen und Projekte zu entwickeln, gemeinsam Förderungen zu beantragen und vor allem die Solinger Kunstszene optimal zu vernetzen. Das ist einer der Punkte, mit dem das Kulturmanagement sein Versprechen „Kultur für alle“ umsetzen möchte. Zu dem Austausch sind alle Künstlerinnen und Künstler herzlich eingeladen
Vernetzung der Solinger Kunstszene
„Seit Corona haben viele Fördermittelgeber ihre Regularien nochmal gelockert, um die Inanspruchnahme zu ermöglichen“, wusste Baumhauer zu berichten. Das Kulturmanagement Solingen unterstützt mit Newslettern, Vernetzungsveranstaltungen, Fortbildungsangeboten und Förderberatung.
Interessenten können sich auf der Internetseite der Stadt für zwei Newsletter anmelden. Der eine betrifft das Theater und Konzerthaus, der andere das Kulturmanagement. Die Newsletter enthalten Preisausschreiben, Fördermöglichkeiten, Veranstaltungshinweise, Beratungs- und Fortbildungsmöglichkeiten und vieles mehr.
Die nächsten Termine für das Kulturlabor liegen bereits fest:
Mo, 06.12.2021, 19:30 Uhr
Mo, 07.03.2022, 19:30 Uhr
Mo, 13.06.2022, 19:30 Uhr