SOLINGEN (bgl) – Es ist inzwischen fast schon Tradition, dass sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach einmal im Jahr selbst von der Funktionstüchtigkeit des Solinger Klinikums vor Ort ein Bild macht. War das aufgrund der Corona-Krise im vergangenen Jahr nicht möglich, nahm er sich am Mittwoch wieder einen ganz Tag Zeit, um sich in Solingens größtem Krankenhaus genauer umzuschauen und mit der Belegschaft ins Gespräch zu kommen.
Kurzbach: Corona-Krise eine Schwerlastzeit
„Ich bin sehr stolz auf das kommunale Klinikum Solingen, auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Leistungsträger hier im Hause. Mir ist es sehr wichtig, einen persönlichen Eindruck zu bekommen und auch persönlich in die Gespräche zu kommen und nicht nur über Bilanzen zu diskutieren“, machte Kurzbach deutlich.
Gelegenheit dazu bekam er am Mittwoch reichlich. Themenschwerpunkt war dabei nach wie vor die Corona-Krise und wie das Haus an der Gotenstraße diese bisher bewältigt hat. „Da kann ich nur meinen ganz großen Respekt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aussprechen, das war gerade für das Klinikum eine Schwerlastzeit“, betonte der OB. Intern hatte das Klinikum eine „Corona-Task Force“ aufgebaut, die aus allen relevanten Klinikteilen zusammengesetzt wurde. So habe man die Krise bisher gut handhaben können.
Investitionen in Höhe von rund 120 Millionen Euro
Es folgten ein Besuch in der Zentralen Notfallambulanz, wo man die neue Bobachtungsstation genauer unter die Lupe nahm. Stippvisiten bei der neu organisierten Geriatrie sowie der Onkologie, die (wie von uns berichtet) von der neuen Chefärztin Dr. Viola Fox geleitet wird, absolvierte Kurzbach im Anschluss. „Wir entwickeln die Innovationen in diesem Hause Stück für Stück weiter“, so Tim Kurzbach. Auch eine Vorstellung beim neuen Chefarzt der Viszeralchirurgie, Dr. Peter Schenker, stand am Mittwoch auf dem Programm. Ebenso ein Besuch im Operationssaal.
Rund 120 Millionen investiert die Stadt Solingen ins Klinikum, um das Haus fit für die Zukunft zu machen (wir berichteten). Dazu werden unter anderem große bauliche Maßnahmen umgesetzt werden. Aber auch interne Abläufe sollen analog dazu auf den Prüfstand und sukzessive verbessert werden, verspricht Dr. Martin Eversmeyer, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Solingen: „Alles wird von A bis Z durchgeplant und besprochen. Wir versprechen uns davon natürlich einen erheblichen Schub an Prozessverbesserungen.“
Abläufe und Prozesse im Klinikum auf dem Prüfstand
Eversmeyer bittet um ein wenig Geduld, Patientinnen und Patienten müssten dem Haus ein gutes Jahr geben, auch wenn beispielsweise der Aufnahmeprozess in der jüngsten Vergangenheit einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht habe. „Aber es läuft vieles noch nicht rund, es ist noch nicht optimal“, gibt der Geschäftsführer des Klinikums zu. Die Probleme seien bekannt und man arbeite daran.
Zwei weitere positive Nachrichten hatte Dr. Martin Eversmeyer zum Pressetermin am Mittwoch ebenfalls im Gepäck: Demnach werde man aller Voraussicht nach im kommenden Jahr eine Ergebnisverbesserung im Millionenbereich erzielen. Zudem wird die Firma Synlab aus Leverkusen das Labor übernehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben im Klinikum.