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Lukas Klinik schließt – Solinger Krankenhausstruktur sortiert sich neu

Wollen enger kooperieren: v.li. Klinikum-Aufsichtsratvorsitzender Kai Sturmfels, Klinikum-Geschäftsführer Martin Eversmeyer, Kplus-Geschäftsführer Andreas Degelmann und Beigeordneter Jan Welzel. (Foto: © Bastian Glumm)

Wollen enger kooperieren: v.li. Klinikum-Aufsichtsratvorsitzender Kai Sturmfels, Klinikum-Geschäftsführer Martin Eversmeyer, Kplus-Geschäftsführer Andreas Degelmann und Beigeordneter Jan Welzel. (Foto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (bgl) – Die Nachricht, dass die Kplus Gruppe ihren Solinger Standort aufgeben wolle, schlug ein wie eine Bombe. Denn was zunächst formal-bürokratisch klingt, bedeutet de facto die Schließung der St. Lukas Klinik an der Schwanenstraße in Ohligs. Diese soll bis 2026 ihre Pforten zumachen, Abteilungen und Personal sollen auf Kplus-Krankenhäuser in Haan und Hilden verteilt werden. Damit sortiert sich die gesamte Krankenhausstruktur in Solingen neu, denn dem Klinikum fallen künftig Aufgaben zu, die bis dahin von der Lukas Klinik wahrgenommen wurden.

Überversorgung mit Krankenhausbetten

„Man muss konstatieren, dass wir in Solingen – was Krankenhausbetten angeht – tatsächlich eine Überversorgung haben. Das ist die Ausgangssituation“, sagte Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzender Kai Sturmfels jetzt in einer gemeinsamen Pressekonferenz des Klinikums und der Kplus Gruppe. So oder so: Auch nach dem Rückzug der Kplus Gruppe soll die Gesundheitsversorgung in der Klingenstadt weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben – das dann allerdings mit einer verminderten Zahl an Krankenhausbetten.

Im Rahmen des Masterplans, der für das Klinikum umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe vorsieht (wir berichteten), könnte die angedachte Bettenzahl von rund 500 auf etwa 570 aufgestockt werden. „Mit der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie wird in Solingen ein Leistungsbereich wegfallen. Alles andere wird erhalten bleiben“, machte Kai Sturmfels deutlich.

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie zieht nach Hilden

Während die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie in das St. Josef Krankenhaus nach Hilden umziehen wird, strebt man im Bereich der Schlaganfall-Versorgung eine engere Kooperation an. Soll heißen: Die Stroke Unit zieht von der Schwanenstraße zwar ebenfalls mit nach Hilden. Im Klinikum wird die Abteilung jedoch mit einer Dependance für Solingen erhalten bleiben.

Das in den Räumen des Klinikums mit eigenen Betten, allerdings mit Personal und als ausgelagerte Betriebsstätte unter der Leitung der Kplus Gruppe. „Die Schlaganfallversorgung findet somit zentraler statt, was für die Mehrzahl der Solinger sogar eine bessere Erreichbarkeit bedeutet“, so Sturmfels weiter. Quantitativ und auch qualitativ könne das Klinikum ohnehin die Grund- und Regelversorgung in Solingen sicherstellen, versprechen die Verantwortlichen. Auch im Bereich der Intensivmedizin werde man gut aufgestellt sein.

Kplus Gruppe investiert rund 50 Millionen Euro

„Wir haben in Deutschland die große Herausforderung, die Krankenhaus-Projekte der 60er- und 70er-Jahre erneuern zu müssen. Denn das, was damals Stand der medizinischen Technik war, ist es heute nicht mehr“, betonte der für das Klinikum zuständige Solinger Beigeordnete Jan Welzel. Während man für das Klinikum rund 120 Millionen Euro in die Hand nimmt, um das Haus für die Zukunft fit zu machen, investiert die Kplus Gruppe im Zuge ihrer Umstrukturierung etwa 50 Millionen Euro. Diese fließen unter anderem in das St. Josef Krankenhaus in Hilden, das um- und ausgebaut werden soll.

Die St. Lukas Klinik wurde 1963 in einem Neubau eröffnet. Im Laufe der Jahre kamen verschiedene Anbauten dazu. Das für das Klinikum markante Haus E wurde 1974 in Betrieb genommen.

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