Start Aktuelles Ohligser St. Lukas Klinik schließt bis 2026

Ohligser St. Lukas Klinik schließt bis 2026

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Die St. Lukas Klinik an der Schwanenstraße in Ohligs ist Teil der überregional agierenden Kplus Gruppe. (Foto: © Bastian Glumm)
Die St. Lukas Klinik an der Schwanenstraße in Ohligs ist Teil der überregional agierenden Kplus Gruppe. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Die St. Lukas Klinik in Ohligs wird bis 2026 geschlossen werden, das zugunsten des St. Josef Krankenhauses in Hilden, das stattdessen aufgewertet werden soll. Das teilte heute die Kplus Gruppe mit. Die Stadt Solingen und die Geschäftsführung des Klinikums bedauern die Entscheidung der Kplus Gruppe, sich mittelfristig aus Solingen zurückzuziehen und den Standort der traditionsreichen St. Lukas Klinik am Rande der Ohligser Heide aufzugeben sehr, heißt es in einer Stellungnahme am Dienstag.

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Dependance der Neurologie ins Klinikum

Bereits zur Jahresmitte hatte demnach die Geschäftsführung der Kplus Gruppe der Stadt Solingen und der Geschäftsführung des Klinikums mitgeteilt, dass sie eine Umstrukturierung ihrer Standorte vornehmen wolle. In diesem Rahmen sollen die medizinischen Fachabteilungen der St. Lukas Klinik in Solingen auf die anderen Standorte, insbesondere in Haan und in Hilden, verlagert werden. Inzwischen hat die Kplus Gruppe darüber informiert, dass die Verlagerung bis 2026 erfolgen soll. Die Kplus Gruppe schlägt vor, die neurologische Notfallbehandlung von der St. Lukas Klinik nach Hilden zu verlegen und zusätzlich eine vollwertige Dependance im Städtischen Klinikum Solingen zu betreiben.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach: „Wir bedauern sehr, diesen Krankenhausstandort in Solingen zu verlieren. Ich hätte mir eine andere Entscheidung des Krankenhausträgers gewünscht. Nun werden wir alles daransetzen, dass diese Umstrukturierung nicht zu einer Schwächung der Gesundheitsversorgung der Solinger Bürgerinnen und Bürger führt und die hohen Standards erhalten bleiben. Das Städtische Klinikum hat bereits Kurs aufgenommen und ist auf dem Weg zu wirtschaftlicher Gesundung. Auf die Übernahme von medizinischen Leistungen der Kplus Gruppe ist es nicht angewiesen. Im Interesse der Solinger Bevölkerung werden wir uns aber auch nicht davor scheuen, hier zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Die optimale medizinische Versorgung der Solingerinnen und Solinger ist unser Auftrag.“

Schlaganfallversorgung steht im Mittelpunkt

Dem schließt sich der Solinger Beigeordnete Jan Welzel, zuständiger Dezernent für das Klinikum, an: „Es wird jetzt darum gehen, dass sich die Versorgung der Bevölkerung der Stadt Solingen, aber auch der umliegenden Regionen, nicht verschlechtert, sondern vielleicht sogar verbessert. Im Mittelpunkt steht vor allem die Schlaganfallversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger.“

Dr. Martin Eversmeyer, Vorsitzender der Geschäftsführung des Städtischen Klinikums Solingen, weist darauf hin, dass es nun für den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung des Städtischen Klinikums Solingen wichtig sei, dass ein Kooperationsvertrag mit Absicherung über die Krankenhausplanung NRW geschlossen werde.

Eversmeyer: Mehr Klarheit Anfang 2022

Eversmeyer: „Nach der ersten Unterrichtung über die Pläne der Kplus Gruppe in diesem Jahr haben wir in den anschließenden Gesprächen verdeutlicht, dass ein Ausbau unseres Hauses für die Versorgung der Bevölkerung dringend notwendig ist. Insgesamt sehe ich uns auf einem guten Weg. Mehr Klarheit werden wir bekommen, wenn die weiteren Gespräche unter Hinzuziehung der Krankenkassen und des Ministeriums im Frühjahr 2022 geführt sind. Wir werden keinen Plänen zustimmen, die die Versorgung der Bevölkerung, insbesondere im Schlaganfallbereich, gefährden. In die Standorte der Kplus-Gruppe und des Klinikums müssen zusätzliche Investitionsmittel fließen, dafür ist eine Unterstützung des Landes unumgänglich.“

Mitarbeiter der Lukas Klinik ziehen nach Hilden um

„Selbstverständlich ist das vor allem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der St. Lukas Klinik eine harte Entscheidung, aber auch eine gute, denn sie bietet eine berufliche Sicherheit und erhöht die bereits sehr gute Qualität der Patientenversorgung. Ich kann guten Gewissens zusagen, dass unser Vorschlag die medizinische Versorgung in der Region – auch in Solingen – weiterhin sicherstellt. Wir schließen in einigen Jahren zwar ein Gebäude, aber dieselben Ärzte und Pflegekräfte werden dieselben Behandlungen ein paar Kilometer weiter dann in Hilden erbringen. Hierfür schlagen wir eine umfassende Erweiterung des Krankenhauses in Hilden vor und haben diesbezüglich einen Strukturfondantrag gestellt.“, erklärt Andreas Degelmann, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus Gruppe.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der St. Lukas Klinik bedeutet die Schließung der Klinik derweil die größte Veränderung. Sie werden zukünftig – nach einer Bauphase von etwa vier Jahren – nach Hilden umziehen. „Konkret schließen wir zwar in einigen Jahren ein Krankenhaus, in dem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen sehr guten Job machen und auch weiterhin machen werden, aber wir können mit dem vorgelegten medizinischen Konzept gleich zwei Ziele der Zukunftssicherung erfüllen: Die Menschen in der Region werden weiterhin eine wohnortnahe Versorgung mit weiteren Spezialisierungen in Medizin und Pflege haben, wir sichern die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt Andreas Degelmann.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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