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Mit Wupper-Tell Ernst Nowak durch den Flüsterwald

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Ernst Nowak ist einer der Wupper-Tells. Er führt gerne Gruppen durch den Flüsterwald und weist auf die Einzigartigkeiten in der Natur hin. (Foto: © Martina Hörle)
Ernst Nowak ist einer der Wupper-Tells. Er führt gerne Gruppen durch den Flüsterwald und weist auf die Einzigartigkeiten in der Natur hin. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – „Der Wald ist unglaublich interessant“, findet Ernst Nowak. „Doch es kommt einem nichts entgegen. Der Wald bietet an – gucken muss man selbst.“

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Interessenten haben am kommenden Samstag Gelegenheit dazu. Dann führt Nowak wieder eine Gruppe durch den Flüsterwald und erzählt von den Einzigartigkeiten der Natur. „Der Wald ist der ideale Ort, um herunterzukommen“, sagt der Wupper-Tell. Beinahe jede Woche dreht er seine Runden in der Region von Müngsten bis Unterburg, immer auf der Suche nach Dingen, die der Wald hervorbringt. „Mir fallen jedes Mal unglaublich viele Sachen auf.“

Sehenswertes im Flüsterwald

Ernst Nowak gehört zu der Gruppe der Wupper-Tells. Alle sind ausgebildet in den Bereichen Natur und Umwelt, Spielpädagogik und Erzählkunst. Er selbst möchte seine Führungen für die Teilnehmer zu einem Erlebnis machen und dabei gleichzeitig auf das Wertvolle und Schützenswerte hinweisen.

„Mein Freund, der Baum“ nennt er die Tour, die am Samstag ansteht. Der Weg führt durch eines der reizvollsten Naturschutzgebiete des Bergischen Städtedreiecks. Es geht vorbei an Wiesen und Bächen, hin zu Buchen, Eichen und Robinien.

Aus dem Astloch einer Buche wächst ein Ahorn. „Die Natur sucht sich ihren Weg“, sagt Nowak dazu. (Foto: © Martina Hörle)
Aus dem Astloch einer Buche wächst ein Ahorn. „Die Natur sucht sich ihren Weg“, sagt Nowak dazu. (Foto: © Martina Hörle)

Da stehen Buchen so schräg an einem Hang, dass sie eigentlich umfallen müssten. Aber das tun sie nicht. „Man muss sie doch wirklich bewundern“, sagt Ernst Nowak. Dann zeigt er auf eine Buche, mehr ein Buchentorso, aus dessen Astloch ein Ahorn wächst. „Die Natur sucht sich ihren Weg selbst, wenn man sie lässt.“ Auf den Wiesen ist das ebenso. Hier wächst die Brennnessel, dort der Ampfer.

Die Robinie ist sehr widerstandsfähig, schützt sich mit Stacheln und gilt mit ihrem gelblich-grünen Holz als Schmuckbaum. Die Rinde der Hainbuche sieht aus, als würde der Baum seine Muskeln spielen lassen.

Geschichten in freier Natur

Nowak erzählt mal sachlich, mal spielerisch. So vergleicht er den Holzzuwachs im aktuellen Jahr mit einem Unterhemd, die Schicht, die das Holz wachsen lässt mit dem Oberhemd. Die Weste ist das Abgestorbene, was man am Baum sieht. Auch für Laien gut nachvollziehbar und dabei humorvoll.

Apropos Humor: Nowaks Erzählungen sind angereichert mit Anekdoten, Märchen und Gedichten, die er gerne und sehr gekonnt vorträgt. Da bleibt er stehen, schaut in die Runde und man wartet gespannt auf etwas, was er gerade entdeckt hat und erläutern möchte. Doch er deklamiert ein Gedicht. Meist sind es kurze Texte von Ringelnatz oder Wilhelm Busch – naturbezogen und zum Schmunzeln.

Die Maserknolle ist eine Zellwucherung, die eine ganz besondere Maserung des Holzes hervorruft. (Foto: © Martina Hörle)
Die Maserknolle ist eine Zellwucherung, die eine ganz besondere Maserung des Holzes hervorruft. (Foto: © Martina Hörle)

In kleine Geschichten verpackt beschreibt er die Früchte der Douglasie oder erklärt, warum die Tannen ihre Zapfen aufrecht tragen, die Fichten hingegen hängende Zapfen haben Mit dem Märchen vom armen jungen Mann, der sich in die reiche Tochter verliebt hat, lüftet der Erzähler das Geheimnis um die gezackten Blätter der Amerikanischen Eiche und die abgerundeten der Deutschen Eiche.

Wer mit Ernst Nowak auf eine Tour durch den Wald geht, kommt mit einer Fülle von Eindrücken wieder zurück. Für das nächste Jahr hat der Baumkenner schon eine neue Tour geplant, den „Schönheitswettbewerb der Bäume“.

Neue Tour in Planung

Für die Tour wird wetterangepasste Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen. Eine Anmeldung ist auf jeden Fall erforderlich. Alle Informationen wie Preis, Treffpunkt, Uhrzeit und Kontaktdaten findet man hier.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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