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„Nashe Café“: Ein Stück Ukraine im Herzen von Monheim

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Olha Kmet hat vor kurzem das
Olha Kmet hat vor kurzem das "Nashe Café" in der Monheimer Altstadt eröffnet. Die Ukrainerin bietet eine ganze Reihe Spezialitäten aus ihrer Heimat an. (Foto: © Bastian Glumm)
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MONHEIM (sgl) – Mein erstes Kennenlernen mit der kleinen Stadt am Rhein begann mit einem Spaziergang entlang der Uferpromenade bei strahlendem Sonnenschein. Monheim beeindruckt durch seine Möglichkeit, eine schöne Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, die wunderbare Aussicht zu genießen und dabei die vorbeifahrenden Schiffe zu beobachten. Nach dem Spaziergang sollte man unbedingt eines der Cafés besuchen, die überall in der Altstadt verteilt sind.

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„Nashe Café“ bereichert die Monheimer Altstadt

Das „Nashe Café“ in der Straße Freiheit, ein Name, der bereits symbolisch ist, hat erst vor kurzem eröffnet. Wer es einmal besucht, bleibt nicht unberührt. Die Gäste des Cafés fühlen sich ein klein wenig wie in einer anderen Welt. Es ist gemütlich, ruhig und hat einen leichten Duft von getrockneten Steppenkräutern. Das Café bietet Gerichte der modernen ukrainischen Küche, zubereitet nach traditionellen Familienrezepten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Mit der Besitzerin des „Nashe Café“, Olha Kmet, sprach ich bei einer Tasse Kräutertee, als gerade nicht viele Gäste da waren.

„Ich lebe seit 2018 in Deutschland“, begann Olha, über sich zu erzählen. „Zuerst besuchte ich Sprachkurse. Da ich in der Ukraine (Gebiet Riwne) Sozialpädagogik studiert habe, setzte ich mein Studium des Sozialrechts in Köln fort. Meine erste Arbeitsstelle war in einem Kindergarten, danach arbeitete ich für den Stadtrat von Monheim, wo ich Projekte begleitete und organisierte. Bevor ich mich beruflich umorientierte, arbeitete ich mit Geflüchteten. Der Grund für den plötzlichen Wechsel von der Pädagogik hin zur Eröffnung eines eigenen Cafés war die Erkenntnis, dass ich in der sozialen Arbeit bereits genug getan hatte und mich einem anderen Bereich widmen wollte. Mich hat schon immer das Thema Hotel- und Gastgewerbe fasziniert. Während meines Studiums in der Ukraine arbeitete ich lange in diesem Bereich. Da ich bereits Erfahrung hatte, musste ich nicht lange überlegen, wie es weitergehen sollte.“

„Anfangs hatte ich die Idee, ein Kaffeehaus zu eröffnen“, fährt die 29-jährige Ukrainerin fort, „aber da Monheim eine kleine Stadt ist, musste ich die Rentabilität des Verkaufs von ausschließlich Kaffee sorgfältig abwägen. Für ein kleines Geschäft braucht man auch das richtige Ladenlokal. Ich fand dieses hier, in dem wir gerade sitzen, und es war viel größer, als ich geplant hatte. Also habe ich mein Konzept erweitert. Jetzt ist es ein Café-Restaurant, in dem wir sowohl Frühstück anbieten, das man bis zwölf Uhr bestellen kann, als auch Abendessen, da das Lokal bis 19 Uhr geöffnet ist.“

Die Autorin im Gespräch mit Olha Kmet (re.), die im September 2024 in der Altstadt von Monheim das "Nashe Café" eröffnete. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Autorin im Gespräch mit Olha Kmet (re.), die im September 2024 in der Altstadt von Monheim das „Nashe Café“ eröffnete. (Foto: © Bastian Glumm)

„Ich sehe, dass hier vor Kurzem renoviert wurde, oder?“, frage ich.

„Ja“, antwortet Olha. „Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1750 und steht unter Denkmalschutz, daher darf nur im Inneren renoviert werden. Alles, was die Besucher jetzt sehen, ist neu. Ich habe das Interieur komplett verändert, von den Böden bis zu den Kronleuchtern. Eine Designerin aus der Ukraine, mit der ich alle Details besprochen habe, half mir, eine gemütliche Atmosphäre mit ukrainischem Flair zu schaffen. Die Möbel habe ich ebenfalls aus der Ukraine bestellt.“

„Arbeiten im Café nur Deutsche?“, frage ich weiter.

„Ich habe ein gemischtes Team – Deutsche und Ukrainer. Wir haben noch nicht viel Personal. Mit mir sind es fünf Personen. Für den Anfang ist das nicht schlecht. Wir haben erst vor drei Wochen eröffnet, und es gibt noch nicht viele Kunden. Allerdings sind am Wochenende kaum noch freie Tische zu finden. Ehrlich gesagt, mein Traum ist es, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, in der die Menschen eine Pause vom Alltag machen können. Ich möchte, dass die Besucher sich entspannen und das Gefühl von Erholung haben. Wenn es im Lokal zu laut ist und der Kellner ständig über einem schwebt, weil der Tisch schon auf die nächsten Gäste wartet, wird das Café zu einer Art Schnellimbiss.“

„Die Leser des Artikels werden sich sicher fragen: Warum heißt das Café ‚Nashe Café‘? Woher kommt der Name? Gibt es eine Geschichte dazu?“

„Ich habe zusammen mit Freunden über den Namen nachgedacht. Erstens wollte ich, dass er melodisch klingt, und zweitens, dass er sowohl für Ukrainer als auch für Deutsche verständlich ist (Anm. d. Red.: In Anlehnung an das deutsche Wort „Naschen“) . Das Wort ‚Nashe‘ wird auf Deutsch mit ‚Unser‘ übersetzt, und die Einheimischen können es leicht aussprechen. ‚Unser‘, ‚unsere‘ – das ist etwas Heimisches, etwas, das jedem von uns gehört, daher klingt es für die Besucher besonders, als ob es direkt an sie gerichtet ist.“

Im "Nashe Café" gibt es unter anderem Wareniki. Die gefüllten Teigtaschen gelten in der Ukraine als Nationalgericht. (Foto: © Bastian Glumm)
Im „Nashe Café“ gibt es unter anderem Wareniki. Die gefüllten Teigtaschen gelten in der Ukraine als Nationalgericht. (Foto: © Bastian Glumm)

„Lassen Sie uns zum Sortiment kommen. Auf der Speisekarte stehen nicht nur ukrainische Gerichte.“

„Frühstück ist europäische Küche, aber nachmittags gibt es im Café roten Borschtsch und Wareniki. Sehr oft bestellen die Deutschen Syrniki. Anfänglich wussten wir nicht, ob sie ihnen gefallen würden, aber jetzt sehe ich, dass Syrniki das am häufigsten bestellte Gericht ist. Für die Zubereitung verwenden wir regionale Produkte. Milch und Eier beziehen wir ausschließlich von einem Bauernhof. Unser Kaffee ist von höchster Qualität. Er wird von Bekannten aus Köln geröstet, die darauf achten, dass die Arbeiter des Unternehmens, bei dem sie die Bohnen kaufen, fair entlohnt werden. Uns ist es wichtig, nicht nur qualitativ hochwertigen Kaffee zu verkaufen, sondern auch zu wissen, woher er kommt und ob keine billigen Arbeitskräfte ausgenutzt werden.“

„Wie hat die lokale Bevölkerung auf die Eröffnung eines ukrainischen Cafés in Monheim reagiert?“

„Ziemlich gut“, sagt die Besitzerin. „Viele mögen das Interieur. Die Menschen fühlen sich hier wohl. Aber es gab auch einige, die nicht verstanden haben, warum wir ukrainische Küche anbieten, denn auf der Speisekarte findet man keine Pommes oder Steaks. Das war eine bewusste Entscheidung von mir, nur gesundes Essen anzubieten. Wir kochen qualitativ hochwertige Speisen, die heute selten sind, weil bei uns alles frisch zubereitet wird. Wir verwenden keine Tiefkühlprodukte oder vorgefertigte Schnitzel. Die ukrainische Küche unterscheidet sich von der deutschen, und es wird sicherlich für viele Familien schwierig sein, etwas zu finden, aber wir bieten immer eine Alternative an.“

„Obwohl ‚Nashe Café‘ noch recht neu ist, haben Sie bereits über die nächsten Schritte nachgedacht, um neue Kunden zu gewinnen?“

„Zu uns kommen Gäste aus den umliegenden Städten – Langenfeld, Solingen, Leichlingen, Düsseldorf und Köln. Daher planen wir, von Donnerstag bis Sonntag bis 22 Uhr geöffnet zu haben. Ein weiterer Vorteil: Wir haben eine Cocktail– und Weinkarte. In Zukunft wird es auch einen Lieferservice geben“, sagte sie zum Schluss.

Nach dem Gespräch mit Olha bin ich natürlich nicht sofort nach Hause gefahren, sondern habe die Gelegenheit genutzt, eines der Gerichte im ukrainischen Café zu probieren, das mich so sehr an meine Heimat erinnert.

„Nashe Café“
Freiheit 12
40789 Monheim

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag von 9 bis 19 Uhr.

Das „Nashe Café“ auf Instagram (bitte anklicken).

Zur Autorin

Svitlana Glumm wurde in Kropywnyzkyj in der Ukraine geboren. Die 44-Jährige studierte an der dortigen Universität Geschichte und später an der Uni in Kiew Journalismus. Als Journalistin arbeitete sie über zehn Jahre für Zeitungen in Kiew und Kropywnyzkyj, sie ist Mitglied im Journalistenverband der Ukraine. Svitlana Glumm verfasste mehrere Bücher, Manuskripte und Kurzgeschichten rund um die Themen Fantasy und Mythologie. Seit April 2022 lebt sie in Solingen.

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