
30 Jahre lang arbeitete Jessica Härtel in der internationalen Personalarbeit – zunächst für einen weltweit tätigen Konzern im Bereich grenzüberschreitender Zusammenarbeit, später viele Jahre im Leadership Recruiting auf Top-Level-Bühnen Europas und des Nahen Ostens. Immer ging es dabei um Menschen: um Talente, Lebenswege, Werte, Entscheidungsmomente. Und immer wieder stellte sich die Frage: Was braucht es, damit ein Mensch ankommen kann, beruflich, persönlich und existenziell?
Der Wechsel in eine andere Form des Begleitens war kein Bruch. Sondern eine Entscheidung im Bewusstsein, wie kostbar gut bezahlte Arbeit heute ist, aber auch, wie entscheidend es ist, sich selbst treu zu bleiben. Die eigenen Kinder inzwischen erwachsen, der Erfahrungsschatz reich, und die Sehnsucht danach, in der eigenen letzten Stunde möglichst wenig bereuen zu müssen: Härtel suchte nach einer Form, ihre Fähigkeiten sinnhaft weiterzugeben, und fand sich in einem Tätigkeitsfeld wieder, das gleichermaßen Struktur, Herz, Haltung und emotionale Intelligenz erfordert.
Heute ist sie freie Rednerin. Gestaltet Hochzeiten, Abschiede, Kinderwillkommensfeste und persönliche Meilensteine. Führt biografische Gespräche, auch als Teil des Netzwerks Zeit zum Zuhören, in dem Stimmen für die Zukunft bewahrt werden. Dabei begegnen ihr Geschichten, Lieben, Träume, Hoffnungen, Anekdoten, aber auch Traumata und tiefster menschlicher Schmerz.
„Mit viel Demut erlebe ich jede Interaktion, jedes Zuhören, jedes Mit- und Aushalten. Das alles war im Paket enthalten, das wir mit unserer Geburt buchten, das Schöne wie das Harte. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, die Seele wächst in den schweren Zeiten, die guten dienen dem Durchatmen.“
Dass Härtel zusätzlich in der Hospizarbeit tätig ist, verleiht ihrer Arbeit Tiefe – ohne sie zu beschweren. Im Gegenteil:
„Es ist eine tägliche Erinnerung daran, wie filigran diese Linie ist zwischen Gesundheit und Krankheit, zwischen Alltag und existenzieller Realität. Und wie schnell sich die Perspektive ändern kann.“ Wer glaubt, die andere Seite sei weit entfernt, unterschätzt oft, wie nah das Leben uns an seine Ränder führt.

Audiobiografien: über das Hören erinnern
Was bleibt, wenn jemand nicht mehr da ist? Was man oft zuerst vergisst, ist die Stimme. Und was über Jahre tragen kann, ist genau sie – der Klang, die Färbung, die Art, wie jemand etwas sagte. Momente, die davon erzählen, was einem Menschen wichtig war. Und wie er es zum Ausdruck brachte. Oder wichtig bleibt.
Härtel begleitet auch Audiobiografien. Nicht nur im Angesicht des Abschieds. Ebenso für Menschen, die sich bewusst Zeit nehmen, zurückzublicken. Oder sich selbst zu lauschen.
Bevor es als junger Mensch ins eigene Leben geht. Um Träume und Werte festzuhalten. Um dokumentiert zu wissen, was die großen Fragen und Sehnsüchte waren. Wenn wir Identitäten verändern, weil wir in neue Lebensphasen eintreten. Wenn aus Frauen Mütter werden. Aus Vätern Großväter. Aus Kinderfreundinnen Lebensgefährtinnen. Wenn das Leben die Richtung ändert. Nach einem Bruch. Inmitten eines Übergangs.
Was daraus entsteht, ist oft mehr als eine Erinnerung. Es ist ein hörbares Stück Identität. Ihre GesprächspartnerInnen sind dabei so unterschiedlich wie das Leben selbst.
Feiern, die übersetzen, was Menschen fühlen
In ihrer Arbeit gibt es keine Standardtexte oder lediglich zu befüllende Vorlagen. Auch nicht bei Hochzeiten. Bilinguale Zeremonien sind ihr Spezialgebiet, deutsch-spanisch-englisch in der gewünschten (muttersprachlichen) Mischung. Nicht als 1:1-Übersetzung, sondern als dramaturgisch durchdachtes Verweben von Kulturen, Sprachen und Empfindungen. Feinsinnig, ehrlich, spirituell, wenn gewünscht, aber nie albern oder der Bedeutung dieses Lebensmomentes nicht gewahr. Bei bilingualen Trauungen kommt noch dazu, eine Feier zu gestalten, in der alle sich angesprochen und mitgenommen fühlen dürfen.

Zwischen Schmerz und Sprache
Gleiches gilt für die Begleitung von Trauerfeiern, insbesondere dann, wenn es um sensible Fälle geht: um Suizid, um stille Geburten oder um familiäre Brüche. Dort, wo einfache Antworten fehlen, braucht es einen offenen Blick und zugleich ein feines Gespür für Grenzen. Nicht jeder Schmerz will aufgedeckt werden. Aber jeder Verlust verdient Würde. Und Sprache.
Willkommen im Leben – und in der Familie.
Auch Kinderwillkommensfeste begleitet sie mit besonderer Sorgfalt. Wer zum Beispiel jahrelang auf ein Kind gewartet hat, weiß um das Wunder einer Geburt. Innehalten, spüren, wirklich einmal darüber nachdenken, welches unsere Haltung sein muss, wollen wir diesem Kind ein glückliches Leben ermöglichen. Jenseits von materiellen Werten und virtuellen Vorbildern. Großeltern auch mit einzubeziehen in eine solche Zeremonie, öffnet den Raum für das, was familiäre Liebe über Generationen hinweg ausmacht. Verbundenheit. Dankbarkeit. Mittragen an Werten, an zeitlichen Ressourcen, an Erfahrungsschatz.
In einem solchen Tätigkeitsgebiet gibt es immer auch Momente, die auch Jessica Härtel tief berühren, wie unlängst die Bitte einer sehr jungen und austherapierten Frau, in ihrem nur noch überschaubar dauernden Leben verheiratet zu werden. Manche Schicksale gehen unter die Haut.
Was sie an ihrer Arbeit am meisten berührt? Auf jeden Fall einmal das echte, das authentische Leben. Die Resilienz und die Tiefe, mit der Menschen spüren, halten, leben, lieben, lachen und weinen. Und:
„Die Gespräche im Vorfeld. Wenn Paare merken, wie besonders ihr Miteinander ist. Wenn Werte, die schon fast selbstverständlich geworden waren, wieder aufscheinen. Wenn Vorbereitungsstress einmal kurz Pause macht und man sich erinnert, worum es eigentlich geht.“
Härtel begleitet nicht einfach nur Anlässe. Sie gestaltet Räume. Für Sprache, für Stille, für das Wesentliche. Und für das, was Bedeutung hat – ob wir es feiern, uns erinnern oder für später bewahren möchten.
Profil
Jessica Härtel wurde in Chile geboren und wuchs in Peru auf. Ihre Familie ist seit Generationen mit Bayer in Leverkusen verbunden. Sie stammt aus einem großen, lebendigen Familienverbund – ein „riesiger Stall“, wie sie selbst sagt – der sie früh geprägt hat: mit Geschichten, mit Debatten, mit einer Neugier auf Menschen und ihren inneren Kompass.
Ihr Weg führte sie durch internationale Unternehmen, durch Gespräche mit Führungspersönlichkeiten, durch Kulturen und Kontinente. Doch mindestens ebenso prägend waren für sie die Erfahrungen in menschlichen Grenzbereichen, und das Erleben von Wundern, ganz realen.
Heute lebt sie in Hessen, ist mit Leverkusen nach wie vor eng verbunden – und nimmt Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet (und darüber hinaus) entgegen. Über die wachsende Resonanz ihrer selbstständigen Tätigkeit kann sie sich immer wieder so freuen. Und als umtriebiger Geist sind für 2026 erste Destination Weddings geplant.
Kontakt & weitere Informationen
Jessica Härtel
Freie Rednerin für Hochzeiten, Abschiede, Kinderwillkommensfeste & Biografiearbeit
Telefon: +49 172 617 35 27
E-Mail: info@jessica-haertel.com
Website: www.freierednerin-jessica-haertel.de