SOLINGEN (bgl) – In unserer aktuellen Schwerpunktserie beleuchten wir die verschiedenen Stationen und Funktionsabteilungen im Solinger Klinikum aus Sicht des pflegenden Personals. Unser zweiter Besuch führte uns jetzt in die operative sowie die internistische Intensivstation des städtischen Krankenhauses an der Gotenstraße. Simone Pandya ist seit 1988 im Klinikum Solingen beschäftigt, als sie ihre Ausbildung in der Krankenpflege begann. Seit 1993 arbeitet sie in der operativen Intensivstation. Für diesen Job hat sie sich damals ganz gezielt beworben. „Ich habe damals die Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivpflege gemacht und dann im Lauf der Jahre verschiedene Aufgaben hier auf der Station wahrgenommen“, erinnert sich Simone Pandya. 2000 wechselte die Solingerin in die stellvertretende Leitung der Station, seit zehn Jahren hat sie inzwischen die Leitung der operativen Intensivstation inne.
Enge Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Dienst
„Im Vergleich zu anderen Stationen verfügen wir hier über eine Monitorüberwachung, so dass wir die Vitalparameter unserer Patientinnen und Patienten kontinuierlich überwachen können“, erklärt Simone Pandya. Neben der pflegerischen Grundversorgung gehören für die Frauen und Männer auf Station unter anderem auch Blutabnahmen, die Assistenz bei ärztlichen Interventionen, wie bei einer Intubation oder dem Legen eines zentralen Venenkatheters, zu den täglichen Aufgaben. „Wir übernehmen hier ja überwiegend postoperative Patientinnen und Patienten aus dem Aufwachraum. Wir verfügen hier über 16 Betten, zwölf davon sind als Intensivbetten sowie vier weitere als so genannte ,Intermediate-Care-Betten´ deklariert. Dabei handelt es sich um Überwachungseinheiten, wo die Patienten dann in der Regel nicht beatmet sind“, erläutert Simone Pandya.
Die Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation befänden sich postoperativ sehr häufig in Grenzsituationen, so dass die pflegerische Arbeit ein gutes Stück medizinischer ausfalle, als das vielleicht auf anderen Stationen der Fall sei. „Die Arbeit hier ist sehr abwechslungsreich und man wird jeden Tag mit anderen, mit neuen Situationen konfrontiert. Man muss absolut spontan sein, es ist nie jeden Tag der gleiche Job, die Routine wird regelmäßig unterbrochen“, erzählt die erfahrene Krankenschwester aus ihrem Berufsleben. Zum ärztlichen Dienst wird ein sehr enges und kollegiales Verhältnis gepflegt, Teamwork wird auf Station großgeschrieben.
Was sollte man als junger Mensch mitbringen, wenn man auf der operativen Intensivstation im Klinikum Solingen arbeiten möchte? Simone Pandya: „Neugier, Spontanität, die Bereitschaft, im Team zu arbeiten, und auch die Bereitschaft, manchmal über sich hinauszuwachsen. Zudem sollte ebenfalls die Bereitschaft da sein, nicht unbedingt nach Uhrzeiten zu arbeiten. Unsere Patienten geben es vor, wann man etwas macht und nicht ein festgelegter Tagesablauf“, sagt die Leiterin der Station mit einem Lächeln.
Uta Naumann arbeitet seit 30 Jahren im Klinikum Solingen
Allesamt Anforderungen, die ebenso für die internistische Intensivstation Geltung haben. Dort arbeitet Uta Naumann. Die erfahrene Krankenschwester ist bereits seit 30 Jahren im Klinikum Solingen beschäftigt. 20 Jahre war sie die stellvertretende Stationsleiterin, seit zehn Jahren leitet sie die internistische Intensivstation. „Bei uns laufen, bis auf die chirurgischen Dinge, Notfälle auf, das ist unser Hauptgeschäft. Dazu gehören unter anderem Patienten mit einem Herzinfarkt oder einem Herzstillstand, Menschen mit Vergiftungen, aber auch versuchte Suizide. „Entsprechend unstet ist dann auch der Tagesablauf bei uns, da wir nie wissen, was passiert und welche Patienten zu uns kommen“, berichtet Uta Naumann.
So kann es durchaus passieren, dass die Station binnen einer Stunde fünf Aufnahmen mit zwei Reanimationen bekommt. „Aber es kann auch sein, dass so ein Vormittag relativ ruhig verläuft“, so Uta Naumann. Dabei kommen Patienten sowohl aus der Zentralen Notaufnahme (ZNA) auf die internistische Intensivstation, als auch auf direktem Wege. „Reanimationen bringt der Rettungsdienst beispielsweise direkt zu uns“, erläutert die Leiterin der Station. Man arbeite deshalb sehr situativ, man müsse „sehr gut improvisieren können“. Es komme in Stoßzeiten durchaus zu hektisch anmutenden Situationen, bei denen aber jeder Handgriff sitzen muss.
Für das eingespielte Team der Station eine Selbstverständlichkeit. „Das Schöne an dem Beruf ist ja, dass man nie alleine arbeitet. Wir arbeiten hier im Team hervorragend zusammen. Man ist nie alleine, was für junge Kolleginnen und Kollegen recht vorteilhaft ist, da sie sich so sehr gut aufgehoben fühlen, da immer jemand da ist, der angesprochen werden kann. Deshalb mischen wir die Schichten, denn in einem Notfall muss halt alles sitzen, da darf man nicht lange überlegen“, macht Uta Naumann deutlich.
Bei Notfällen muss man auf Zack sein
Ein technisches Verständnis ist für die Arbeit auf der Intensivstation nicht von Nachteil, da sehr viel mit Apparaten gearbeitet wird. „Man muss belastbar sein, natürlich ist die Arbeit auf Station auch stressig, aber hier muss man stets in der Lage sein, seine Routineaufgabe zu unterbrechen und für Notfälle auf Zack sein“, so Uta Naumann weiter. Menschen helfen zu können und die hohe Verantwortung, die man in diesem Job trage, seien Aspekte, die für Uta Naumann den Reiz ihrer Arbeit ausmachen. „Da wir sehr eng mit den Ärzten zusammenarbeiten, muss man sich viel medizinisches Wissen aneignen. Und man muss immer in der Lage sein, sich neuen Situationen anzupassen“, unterstreicht die Krankenschwester. Selbstverständlich wird auf den Intensivstationen im Drei-Schicht-System gearbeitet, das auch am Wochenende und an Feiertagen.
Für Pflegeberufe und OTA beim Klinikum bewerben
Weitere Informationen zu den Ausbildungen in der Pflege und den Gesundheitsberufen und wie man sich bewerben kann, gibt es auf der Homepage des Klinikums Solingen.