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Radon – das Gesundheitsrisiko aus dem Boden

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(Symbolfoto: © Bastian Glumm)
(Symbolfoto: © Bastian Glumm)

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Radon – die radioaktive Gefahr aus dem Boden

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das durch den natürlichen Zerfall von Uran im Boden entsteht und in Gebäude eindringt. In der Atmosphäre verflüchtigt sich Radon innerhalb weniger Sekunden und richtet keine gesundheitlichen Schäden an.

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Gefährlich wird das Gas, wenn es sich in den Innenräumen anreichert. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) geht davon aus, dass Radon nach dem Rauchen die häufigste Ursache von Lungenkrebs ist. Die Problematik verschärft sich, da das Edelgas geruchs- und geschmacklos ist. Außerdem ist es unsichtbar. Es empfiehlt sich daher, Radon mit handlichen Messgeräten zu messen, um eine gefährliche Anreicherung in den Innenräumen frühzeitig zu erkennen.

Wie entsteht Radon?

Radon entsteht durch den natürlichen Zerfall von Uran im Erdreich, wobei das Isotop Radon-222 eine besondere Rolle spielt. Innerhalb von 3,8 Tagen zerfällt Radon-222 weiter in radioaktive Zerfallsprodukte.

Insbesondere die Umwandlung in Polonium, Bismut und Blei trägt zu potenziellen Gesundheitsrisiken bei. Eine präzise Messung der Radonkonzentration ist unerlässlich, um entsprechende Schutzmaßnahmen zu gewährleisten.

Welche Gesundheitsrisiken gehen mit Radon einher?

Radon weist von sich aus keine direkten schädlichen Eigenschaften auf. Vielmehr sind es seine radioaktiven Zerfallsprodukte, die sich an Feinstaubpartikeln in der Luft anlagern und in Form von Aerosolen eingeatmet werden.

Bei der Inhalation dieser Partikel besteht die Gefahr, dass sie die Lungenzellen schädigen und somit das Risiko für Lungenerkrankungen erhöhen. Studien schätzen, dass Radon in signifikantem Maße für Lungenkrebsfälle verantwortlich ist. Entsprechend ist es wichtig, sich der Radonbelastung bewusst zu sein, um gesundheitliche Risiken proaktiv zu reduzieren.

Verbreitung von Radon in Deutschland

Hierzulande weisen insbesondere Regionen wie die Mittelgebirge, der Schwarzwald, das Fichtelgebirge und der Bayerische Wald hohe Radon-222-Konzentrationen auf. Allerdings ist die Gefahr auch außerhalb dieser Regionen nicht gebannt, da sich die Konzentration von Radon von Grundstück zu Grundstück erheblich unterscheiden kann.

Vornehmlich schlecht belüftete oder undichte Gebäude tendieren dazu, höhere Radonwerte aufzuweisen. Eine detaillierte Messung der Radonkonzentration ist daher entscheidend, um die Belastung durch Radon präzise einschätzen zu können.

Einfluss der Bausubstanz auf die Radonkonzentration

Radon gelangt über Risse, Fugen und Spalten der Bausubstanz in die Innenräume. Auch ein schlecht abgedichtetes Leitungssystem begünstigt den Eintritt. Ein unzureichendes Abdichten dieser Schwachstellen erhöht zudem die Anfälligkeit. Das BfS empfiehlt, die Radonkonzentration vornehmlich im Keller oder im Erdgeschoss zu messen. Dort reichert sich Radon besonders leicht an.

Die Messung von Radon

Die durchschnittliche Radonbelastung in deutschen Wohnräumen beträgt etwa 50 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) Raumluft, während in Ausnahmefällen Werte von bis zu 1.000 Bq/m³ vorkommen können. Zur präzisen Erfassung dieser Werte kommen spezielle Exposimeter zum Einsatz. Diese Geräte kosten um die 30 Euro pro Stück und werden über ein dem BfS angeschlossenes Labor wie Radonova bezogen.

Die Exposimeter werden über einen Zeitraum von zwölf Monaten im Keller, im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und in der Küche aufgestellt. Sie sind mit einer besonderen Beschichtung ausgestattet, die die Radonstrahlung misst. Nach Ablauf der Messphase werden die Geräte zum Labor geschickt, welches das Ergebnis auswertet und die Auftraggeber über die Resultate informiert. Wird der Grenzwert von 300 Bq/m³ überschritten, sind Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Schutzmaßnahmen gegen hohe Radonkonzentrationen

Zu den einfachen Schutzmaßnahmen bei Bestandsbauten zählt ein regelmäßiges Stoßlüften. Außerdem empfiehlt es sich, die Einlasstore im Keller sowie die Kellertür abzudichten. Werden damit keine Erfolge erzielt, ist ein Radon-Experte hinzuzuziehen.

In Neubauten ist der Radonschutz inzwischen Teil der Planungsphase. Dabei ist es ausreichend, eine wasserundurchlässige Bodenplatte in Verbindung mit einer Radonschutzfolie einzubauen.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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