SOLINGEN (bgl) – Zu beneiden waren die knapp 40 Frauen und Männer beim besten Willen nicht, als sie am vergangenen Freitag bei sengender Sonne und Temperaturen, die an der 40-Grad-Marke kratzten, mit dem Fahrrad unterwegs waren. Und zwar nicht nur als Kurztrip, denn die Radtour pro Organspende führte die Radler im Laufe der am Freitag absolvierten Etappe beginnend in Hattingen, über Solingen und Remscheid schließlich nach Wermelskirchen. An insgesamt sechs Tagen steuerten die Frauen und Männer zahlreiche medizinische Einrichtungen und Kliniken im Ruhrgebiet und im Rheinland an. Am Freitag machten sie Station am Klinikum Solingen. Die „Radtour pro Organspende“ fand vergangene Woche bereits zum 13. Mal statt. Jeweils andere Regionen wurden in den Vorjahren mit dem Fahrrad erkundet.
Auf die Lage der Wartenden aufmerksam machen
Am Klinikum wurden sie am frühen Nachmittag bereits von der Geschäftsführung des Krankenhauses sowie zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwartet. Hochwillkommen waren selbstredend die angebotenen Erfrischungen und Getränke. Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tour handelte es sich um Menschen aus ganz Deutschland, die erfolgreich eine Organtransplantation überstanden haben sowie um Dialysepatienten, die noch auf eine Organspende warten.
Gemeinsam mit anderen Betroffenen sind sie im Verein TransDia-Sport Deutschland aktiv. In diesem Verein wird gemeinsam trainiert und sich auf die Radtour vorbereitet. Mit derartigen Aktionen will man auf die Lage der vielen auf ein Spenderorgan wartenden Menschen aufmerksam machen.
Spenderzahlen steigen inzwischen wieder
Die diesjährige Tour stand unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Seit einigen Jahren geht es so langsam wieder bergauf, die Zahlen steigen, auch in Nordrhein-Westfalen, das ja jahrelang Schlusslicht bei den Spenden war“, sagte Prof. Dr. Thomas Standl, medizinischer Geschäftsführer des Solinger Klinikums. Dennoch sei sehr viel Luft nach oben, weshalb derartige Aktionen wie die „Radtour pro Organspende“ umso wertvoller seien. 2018 wurden 20 Patienten des Klinikums für eine Organspende nach Eintritt des Hirntodes der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) vorgeschlagen, davon wurden fünf Patienten als Organspender angenommen.