SOLINGEN (red) – Alles lief nach Plan: Am Dienstagabend konnte um 19:44 Uhr eine 250 Kilogramm schwere Bombe mit Aufschlagzünder aus dem Zweiten Weltkrieg innerhalb einer Viertelstunde entschärft werden und rund 600 zwischenzeitlich evakuierte Anwohner in ihre Häuser zurückkehren. Der Sprengkörper war bereits am Vormittag bei Bauarbeiten auf einem Grundstück an der Schwertstraße 52 entdeckt worden. Seitdem war der Kampfmittelräumdienst vor Ort.
Zeitweise 150 Einsatzkräfte vor Ort
Oberbürgermeister Tim Kurzbach bedankte sich bei allen Mitwirkenden für die engagierte Mitarbeit. Zwischenzeitlich waren 150 Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Ordnungsamt im und am Sperrbezirk im Einsatz. Koordiniert wurde die Evakuierung und Entschärfung durch den städtischen Krisenstab unter Leitung des Ordnungsdezernenten Jan Welzel.
In dem Gefahrenbereich befinden sich auch zwei Kindertagsstätten und das Gymnasium Schwertstraße, so dass insgesamt – mit den Angestellten angrenzender Betriebe und den Anwohnern – 1770 Personen von der Evakuierungsmaßnahme betroffen waren. Alle wurden von Mitarbeitern des Ordnungsamtes frühzeitig über die Maßnahme informiert. Ab 16:30 Uhr wurden zusätzlich Sirenen eingesetzt, um auf die beginnende Evakuierung aufmerksam zu machen.
Bereich für den Autoverkehr großräumig gesperrt
In einem erweiterten Radius von 450 Metern durften die Anwohner die Häuser nicht mehr verlassen. Der betroffene Bereich war zudem ab 17:30 Uhr für den Autoverkehr großräumig gesperrt. Betroffen davon waren auch die Buslinien 698 und 695, die ab 18:30 Uhr, sowie die S 7 (der „Müngstener“), die ab 19:30 Uhr den Verkehr einstellen mussten.
150 evakuierte Personen im Theater
Rund 150 evakuierte Personen, die nicht anderweitig unterkommen konnten, fanden während der Sperrung eine Bleibe im Theater und Konzerthaus. Hierfür hatten die Stadtwerke einen Bus-Shuttle eingerichtet. Gehbehinderte, bettlägerige und anderweitig gehandicapte Menschen nutzten die frühzeitig kommunizierte Hotline der Feuerwehr, die insgesamt 16 Personen aus der Gefahrenzone brachte.
Auch die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz „Warn-App NINA“, war im Einsatz. Sämtliche Verkehrssperrungen werden in den nächsten Stunden aufgehoben und beiseite geschoben. Die Stadt bedankt sich für das Verständnis und die Mitwirkung.