Start Aktuelles Solingen: Ausstellung „Verortung“ in der Galerie SK

Solingen: Ausstellung „Verortung“ in der Galerie SK

0
Ela Schneider ist eine der sieben Künstlerinnen und Künstler, die in der Galerie SK ab 1. Juni zum Thema „Verortung“ ausstellen. (Foto © Sandra Grünwald)
Ela Schneider ist eine der sieben Künstlerinnen und Künstler, die in der Galerie SK ab 1. Juni zum Thema „Verortung“ ausstellen. (Foto © Sandra Grünwald)

Anzeige

Anzeige

SOLINGEN (sg) – Sechs SK-Künstlerinnen und ein Gast-Künstler zeigen in der Ausstellung „Verortung“ in der Galerie SK vom 1. bis 29. Juni reale, imaginäre und innere Orte.

Orte erlebbar gemacht

Das Thema „Verortung“ lässt sich weit fassen. So hatten die Künstlerinnen und Künstler große Freiheit, in ihren Werken jene Orte zum Ausdruck zu bringen, die sie beschäftigen, beeindrucken, berühren und faszinieren. Ob ein Dorf kurz vor dem Abriss, das farbenfrohe Gefieder tropischer Vögel oder Schirme in ihrer unterschiedlichen Bedeutung, ob Figuren aus Messerholz oder Landschaften aus Haut – der Besucher wird eingeladen, sich mit Orten auseinander zu setzen, die er so zuvor noch nie gesehen hat.

Fotografien mit geometrischer Ordnung

Der Gast-Künstler Holger Marx hat sich seit 40 Jahren der Fotografie verschrieben. Seine Serie „Feierabend“ dokumentiert die (fast) verlassenen Braunkohle-Dörfer kurz vor dem Abriss. Zugenagelte Fenster, eine letzte Wäscheleine mit weißer Wäsche, eine abgesperrte Kirche. Auch Solingen ist ein Ort, der ihn beschäftigt, so zeigt er die Veränderungen des Ohligser Heidebades. Seine Fotos zeigen es im Wandel der Jahreszeiten. Seine Bilder sind klar, geometrisch geordnet mit kleinen Akzenten, die die Ordnung zuweilen unterbrechen.

Holger Marx ist an ungewöhnlichen Orten mit seiner Kamera auf Motivsuche gegangen. (Foto © Sandra Grünwald)
Holger Marx ist an ungewöhnlichen Orten mit seiner Kamera auf Motivsuche gegangen. (Foto © Sandra Grünwald)

Fotografie trifft abstrakte Bilder

Manuela Steins Ausdrucksmittel ist ebenfalls die Fotokamera. Sie fokussiert Details ihres Körpers, nutzt Haut als Werkstoff, aus dem sie wundersame Landschaften entstehen lässt. Die Beschäftigung mit dem äußeren Ich wird so zu einem Prozess der Selbst-Verortung und so zu einem Akt der Befreiung. Um Freiheit geht es auch Ulle Huth, die ihre abstrakten Bilder völlig der Interpretation des Betrachters überlässt. Ganz bewusst verzichtet sie bei ihren Bildern auf Titel, um den Betrachtern die Freiheit zu lassen, Stimmungen und Erinnerungen aufsteigen und die Fantasie auf Reisen gehen zu lassen.

Buntes Gefieder und imaginäre Landschaften

Greta Calaminus war während einer Reise fasziniert von dem vielfarbigen Gefieder neuseeländischer Vögel. Das Gefieder wird in ihren farbenfrohen Bildern zu einem Symbol für Freiheit und Schutz gleichermaßen. So verorten sich ihre Werke zwischen äußerer Landschaft und innerer Haltung. Dagegen entwirft Duda Voivo in ihren Bildern imaginäre Landschaften, die zwischen Traum und Erinnerung oszillieren. Ihre Bilder sind Orte der Projektion, in denen sich Realität und Vorstellungskraft überlagern.

Sechs SK-Künstlerinnen und ein Gast-Künstler zeigen in ihrer Ausstellung „Verortung“ Werke großer Bandbreite. (Foto © Sandra Grünwald)
Sechs SK-Künstlerinnen und ein Gast-Künstler zeigen in ihrer Ausstellung „Verortung“ Werke großer Bandbreite. (Foto © Sandra Grünwald)

Skulpturen aus Messerholz treffen Schirme

Ela Schneider erschafft Figuren aus Messerholz. Dazu bekommt sie Holzreste von der Solinger Firma Böker. „Es sind edle Hölzer aus der ganzen Welt“, sagte Ela Schneider beim Pressegespräch in der Galerie SK. In Solingen werden sie zu Figuren (wir berichteten). „Und von hier können sie sich dann wieder in die ganze Welt verbreiten.“ In ihren Werken wird das traditionsreiche Handwerk der Stadt in neuer Form bewahrt und künstlerisch transformiert. Eine Verortung lokal und weltweit gleichermaßen.

Christina Koester bringt mit ihrem Rettungsschirm „Jemanden im Regen stehen lassen“ die Betrachter zum Nachdenken. (Foto © Sandra Grünwald)
Christina Koester bringt mit ihrem Rettungsschirm „Jemanden im Regen stehen lassen“ die Betrachter zum Nachdenken. (Foto © Sandra Grünwald)

Christina Koester hat sich dem Schirm gewidmet, den sie auf vielfältige Weise zum Symbol für Schutz, aber auch für gescheiterte Rettungsversuche werden lässt. In einer Skulptur trifft ein griechischer Torso auf einen modernen Schirm. Ihre Serie „Rettungsschirme“ dagegen ist von politischen und gesellschaftlichen Ereignissen inspiriert. So ist der Rettungsschirm „Jemanden im Regen stehen lassen“ nur noch das Skelett eines Schirms und entstand nach Trumps Aussage, die Ukraine müsse alleine klarkommen. Ein weiterer Rettungsschirm spielt auf die Klimakonferenz an und trägt den Titel „Schirm el Sheik“. Der Schirm, der eigentlich Regen auffangen soll, ist löchrig und der Olivenbaum (auch ein Symbol für Frieden) verdorrt.

Verortung im Fluss

Obwohl die Werke und auch Techniken und Schaffensweisen der Künstlerinnen und Künstler sehr verschieden sind, ist es in der Ausstellung „Verortung“ gelungen, die Werke so zu platzieren, dass ein Gleichklang entstand. „Es gibt keinen Bruch“, sagte Christina Koester und Ela Schneider fügte hinzu: „Die Werke kommunizieren miteinander, sie haben einen Fluss gefunden.“

Ausstellungsinfos

Die Ausstellung „Verortung“ in der Galerie SK, Alexander-Coppel-Str. 44 ist vom 1. bis zum 29. Juni zu sehen. Die Vernissage findet am Sonntag, 1. Juni um 15 Uhr statt. Geöffnet ist die Ausstellung mittwochs und donnerstags 17–19 Uhr, sonntags 11–12 und 14-17 Uhr.

Volksbank Bergisches Land
Anzeige
Vorheriger ArtikelSolingen: Am Wochenende Sommerfest der Feuerwehr Mangenberg
Nächster ArtikelSolingen: Parken in der Innenstadt und in Ohligs wird teurer

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein