SOLINGEN (bgl) – Es ist still geworden auf der Schwanenstraße in Solingen-Ohligs. Vorbei die Zeiten, als Rettungs- und Krankenwagen Patienten transportierten. Vorbei die Zeiten, als tagtäglich am Haupteingang der ehemaligen St. Lukas Klinik ein reges Kommen und Gehen war. War früher die Parkplatzsuche stets eine echte Herausforderung, hat man längst die freie Wahl. Schranken zu vormals bewirtschafteten Parkflächen sind längst abgebaut. Am 1. Dezember letzten Jahres schloss das Kplus-Krankenhaus für immer seine Pforten. Seitdem wird das Gebäude weiterhin gewartet. Strom und Heizung sind nach wie vor vorhanden. Ein Sicherheitsdienst sorgt dafür, dass die ehemalige Klinik nicht von Vandalen heimgesucht wird. Dennoch ist es ruhig rund um das ehemalige Krankenhaus, das nicht nur von vielen Ohligsern arg vermisst wird.
Personal musste sich neu orientieren
Die Neurologie der Lukas Klinik um Chefarzt Prof. Dr. Marcel Dihné und die Neuroradiologie der Radprax sind im vergangenen Jahr fast geschlossen ins Städtische Klinikum Solingen gewechselt (wir berichteten mehrfach ausführlich). Der ehemalige ärztliche Direktor der Lukas Klinik, Dr. Markus Meibert, hat Anfang des Jahres gemeinsam mit Solinger Kollegen im St. Marien Hospital in Düren angeheuert. Meibert ist dort neuer Chefarzt der Chirurgie. Auch sein Kollege Dr. Volker Spartmann hat eine neue Anstellung gefunden. In der Lukas Klinik war er Chefarzt der Geriatrie, den gleichen Posten hat er in der Helios Klinik Attendorn übernommen.
In der Nähe bleibt die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) um Chefarzt Dr. Dr. Markus Martini, die lange Jahre ein Aushängeschild der St. Lukas Klinik war. Die MKG zog Anfang des Jahres nach Hilden um. Das dortige St. Josefs Krankenhaus – wie die Lukas Klinik von der Kplus Gruppe geführt – war ebenfalls von der Schließung akut bedroht. Mit der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) fand sich aber ein neuer Träger.
Was passiert mit dem ehemaligen Klinik-Gebäude?
Auch die MKG konnte somit an neuem Standort weitergeführt werden. Nicht gerettet werden konnte das Krankenhaus in Haan. Die Klinik in der Gartenstadt musste im Dezember 2023 zumachen. Demonstrationen für den Erhalt des Hauses mit tausenden Teilnehmern zeigten keine Wirkung.
Wie geht es nun mit dem ehemaligen Klinik-Gebäude an der Schwanenstraße in Ohligs weiter? Darüber gibt es noch keine Klarheit. Mit der Schließung der Klinik vor fast einem halben Jahr wurde umgehend die Weiternutzung des weitläufigen Gebäudes als Flüchtlingsunterkunft diskutiert. Zuletzt gab es in dieser Sache aber keine neuen Entwicklungen. So oder so: Ohne die Lukas Klinik ist es still geworden im Ohligser Westen.