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Solingen: Thema Demenz beim 30. Hospiztag

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Dr. Heinz-Wilhelm (Doc) Esser begrüßte zahlreiche Besucher des 30. Hospiztags mit dem Hauptthema Demenz. (Foto © Sarah Schmitz)
Dr. Heinz-Wilhelm (Doc) Esser begrüßte zahlreiche Besucher des 30. Hospiztags mit dem Hauptthema Demenz. (Foto © Sarah Schmitz)
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SOLINGEN (ssh) – Bereits zum 30. Mal richtete der Palliative Hospizverein Solingen (PHoS) am Samstag den Solinger Hospiztag aus, diesmal mit dem zentralen Thema Demenz. In der Kapelle der Diakonie Bethanien in Aufderhöhe kamen zahlreiche Gäste, ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter und einige Referenten zusammen.

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Hospiztag mit Reden und musikalischen Beiträgen

Dr. Harald Bannies, Allgemein- und Palliativmediziner in Solingen, begrüßte das Publikum in der Kapelle und führte durch die Veranstaltung. Nach einer Dankesrede an alle Mitarbeiter, Freunde und Unterstützer, Mitglieder und Kooperationspartner des Hospizvereins kündigte er das Musiker-Duo Robert Schreiber und Florian Liermann an.

Die beiden Musiker Robert Schreiber (Gesang) und Florian Liermann (am Flügel) absolvierten den Kurs „end-lich leben“ im PHoS. (Foto © Sarah Schmitz)
Die beiden Musiker Robert Schreiber (Gesang) und Florian Liermann (am Flügel) absolvierten den Kurs „end-lich leben“ im PHoS. (Foto © Sarah Schmitz)

Die jungen Musiker gaben während des Hospiztages mehrere Zwischenspiele und untermalten so die gesellige Atmosphäre. Während Liermann gekonnt den Flügel spielte, überzeugte Schreiber die Zuhörer mit warmer Stimme und einfühlsamen Texten.

Großer Dank galt zahlreichen Anwesenden

Ziel des Hospiztages ist es, auf hospizliche Themen aufmerksam zu machen, sie zu enttabuisieren und über die Arbeit des Hospizvereins und seine Kooperationspartner zu informieren. Darauf machte auch Cordula Scheffels, Vorstandsvorsitzende des PHoS, aufmerksam. Sie dankte mit warmen Worten besonders den Ehrenamtlichen, aber auch allen Kooperationspartnern, Kliniken, Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Dr. Heinz-Wilhelm (Doc) Esser, Schirmherr der Veranstaltung, und vielen mehr.

Bedeutung des Ehrenamts

Der Remscheider Facharzt Dr. Heinz-Wilhelm (Doc) Esser, unter anderem bekannt als Fernseh-, Hörfunk- und Podcast-Moderator, betonte die Relevanz ehrenamtlichen Engagements. „Die ehrenamtliche Tätigkeit hilft nicht nur anderen Menschen, sondern fördert auch die emotionale Stabilität und Zufriedenheit der Ehrenamtler selbst“, betonte er.

Der aus Funk und Fernsehen bekannte remscheider Arzt Dr. Heinz-Wilhelm (Doc) Esser weiß „Hospiz ist nicht traurig“. (Foto © Sarah Schmitz)
Der aus Funk und Fernsehen bekannte remscheider Arzt Dr. Heinz-Wilhelm (Doc) Esser weiß „Hospiz ist nicht traurig“. (Foto © Sarah Schmitz)

Durch Dreharbeiten für die WDR-Sendung „Doc Esser macht den Westen fit“ lernte er das Team des PHoS gut kennen. Er war beim Kennenlernen des Hospizes davon überrascht, dass ihm viel Humor begegnete und berichtete mit Überzeugung: „Hospiz ist nicht traurig!“

Zentrales Thema Demenz beim Hospiztag

Natalie Schaffert, Regionalleiterin Altenhilfe der Diakonie Bethanien, sprach die hohe Sterblichkeit in den Wohngemeinschaften und Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Demenzerkrankungen an. Dies sei belastend, auch für die Mitarbeiter der Einrichtungen. Doch es wird vieles getan, um mit solchen Situationen umzugehen und den demenziell Menschen soziale Teilhabe zu ermöglichen.

Demenz ist eine inzwischen sehr häufig gestellte Diagnose, wie auch Oberbürgermeister Kurzbach aus seinem eigenen Umfeld selbst miterlebt hat. Er sprach sich sehr positiv für das Ehrenamt aus und möchte dabei helfen, das PHoS im Alltag präsenter zu machen. Denn wie zuvor auch Schaffert, sieht er die Notwendigkeit, mehr für palliative Einrichtungen tun zu müssen und eine höhere Aufmerksamkeit zu generieren.

Ansprechender Vortrag und Podiumsdiskussion zur Demenz

Barbara Klee-Reiter präsentierte sehr anschaulich, wie gesellschaftlich mit der Diagnose Demenz umgegangen wird. Demenzielle Erkrankungen seien stark stigmatisierend, würden mit Angst, Autonomieverlust und Hoffnungslosigkeit in Verbindung gebracht. Oft geschieht es, dass Menschen mit fortgeschrittenen Demenzerkrankungen entwürdigend behandelt werden, da mitunter zu wenig Krankheitsverständnis bestehe. Daher räumte die Referentin zunächst mit gängigen Vorurteilen und überholten Annahmen auf.

Barbara Klee-Reiter berichtete praxis- und realitätsnah über die Demenzerkrankung. Gekonnt involvierte sie das Publikum und räumte mit bestehenden Vorurteilen auf. (Foto © Sarah Schmitz)
Barbara Klee-Reiter berichtete praxis- und realitätsnah über die Demenzerkrankung. Gekonnt involvierte sie das Publikum und räumte mit bestehenden Vorurteilen auf. (Foto © Sarah Schmitz)

Die von Klee-Reiter entwickelte Methode „Demenz-Balance-Modell“ helfe, ein Verständnis zu entwickeln, wie die Lebensqualität demenzkranker Menschen vor allem aus persönlichen Begegnungen und Beziehungen verbessert werden könne. Klee-Reiter untermalte ihren lebhaften Vortrag mit Geschichten von Begegnungen mit demenzkranken Menschen.

Praxisnah und informativ

Eindrücklich schilderte Barbara Klee-Reiter, wie mit der Erkrankung umgegangen werden kann. „Wie die Menschen selbst, sind ihre Erkrankungen ganz unterschiedlich. Daher ist es wichtig, sie als Individuen wahrzunehmen und die Personen, nicht die Erkrankungen, in den Vordergrund zu heben.“ Da Demenz zum Tod führt, sei das Thema höchstrelevant im palliativen Setting.

Bevor es zu einem offenen Ausklang bei Kaffee, Kuchen und belegten Broten ging, wurde auch die Busch-Stiftung „Seniorenhilfe“ vorgestellt. Die kostenlosen Hilfsangebote der Stiftung richten sich an Menschen mit Demenz und deren Angehörige.

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