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Solingen: Im Flippermuseum warten 80 Schmuckstücke auf Besucher

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Heiner Herriger ist Vorsitzender des Vereins
Heiner Herriger ist Vorsitzender des Vereins "Shoot Again", der an der Goerdelerstraße das Flippermuseum betreibt. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Man muss schon etwas genauer hinschauen, sonst rauscht man glatt auf der Goerdelerstraße an einem kleinen Juwel der Solinger Innenstadt vorbei. Direkt gegenüber dem Amtsgericht gibt es seit Oktober 2022 das Solinger Flippermuseum. Allerdings weisen noch keine großen Schilder darauf hin, lediglich leicht zu übersehene Plakate sollen darauf aufmerksam machen, dass in den Räumen einer ehemaligen Spielhalle fast 80 Flipper auf Besucher warten. Darunter echte Schmuckstücke, an denen schon in den 1940er-Jahren gespielt wurde. Rund 60 Geräte sind auf rund 350 Quadratmetern immer in Betrieb, im Keller des Museums befindet sich das Lager.

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Verein „Shoot Again“ betreibt das Flippermuseum

„Offiziell eröffnet haben wir am 1. Januar 2023 und haben jetzt mehr als ein Jahr hier am Standort rum. Und das erfolgreich, die Gästezahl entsprach unserem Wirtschaftsplan“, sagt Heiner Herriger, Vorsitzender des Vereins „Shoot Again“, der das Flippermuseum betreibt. Natürlich freuen sich die rund 20 Vereinsmitglieder über noch mehr Flipperbegeisterte. Zwar firmiert die Sammlung offiziell als Museum, spielen ist aber erlaubt und gewollt. Jeden Freitagnachmittag öffnet das Flippermuseum seine Pforten. Für zwölf Euro können Besucher ausgiebig die ausgestellten Geräte aus mehreren Jahrzehnten Flippergeschichte testen und vielleicht auch ein wenig in Erinnerung schwelgen. Alle Geräte sind auf „Freispiel“ eingestellt und können so oft wie gewünscht bespielt werden.

Flipper sind in den vergangenen Jahren seltener geworden. „Seit Mitte der 1990er-Jahre kamen verstärkt Videospiele auf und jeder Gastwirt oder Imbissbuden-Besitzer musste auf die Wirtschaftlichkeit achten. Denn ein Flipper braucht rund zwei Quadratmeter Platz. Da konnte man drei Arcade-Geräte hinstellen“, erklärt Heiner Herriger. Und das bedeutet dann auch den dreifachen Ertrag, weshalb die Flippergeräte seinerzeit mehr und mehr verschwanden. Aber vereinzelt findet man sie auch heute noch in Kneipen oder Gaststätten, sogar in Solingen.

Fast 80 Exponate aus mehreren Jahrzehnten Flippergeschichte dürfen nicht nur angeschaut, sondern auch bespielt werden. Jeden Freitagnachmittag hat das Flippermuseum geöffnet. (Foto: © Bastian Glumm)
Fast 80 Exponate aus mehreren Jahrzehnten Flippergeschichte dürfen nicht nur angeschaut, sondern auch bespielt werden. Jeden Freitagnachmittag hat das Flippermuseum geöffnet. (Foto: © Bastian Glumm)

Jeden Freitag „Open House“ im Flippermuseum

Der Verein „Shoot Again“ startete vor einigen Jahren mit 24 Geräten in Dortmund. Mit der Zeit wuchs die Sammlung immer weiter an, so dass man schließlich nach Solingen umzog. Nach dem Reiz des Flipperns gefragt, muss der Solinger Heiner Herriger nicht lange überlegen: „Es ist zum einen die Haptik. Man hat die Stahlkugel, man hat das Holz. Es ist ja ein analoges Spielen, auch wenn in den Geräten viel Elektronik verbaut ist. Dann hat man beim Flippern mit den Fingern natürlich unendlich viele Möglichkeiten, den Flipper irgendwo hin zu dirigieren. Und das ist bei den Flipper-Simulationen am PC mit eingeschränkter Physik eben nicht möglich“, macht der Vereinsvorsitzende deutlich.

Und so scharen sich jeden Freitag zahlreiche Flipperfreunde im Museum an der Goerdelerstraße um die Geräte. Zudem veranstaltet „Shoot Again“ regelmäßig Events wie Turniere, „Frühstücksflippern“ oder „Flippern rund um Ostern“. Sogar ein „Mitternachtsflippern“ steht im Terminkalender des Vereins. „Ein Blick in unseren Veranstaltungskalender lohnt sich immer. Teilweise sind die Events anmeldepflichtig, damit wir wissen, wie viele Leute zu uns kommen“, zeigt Heiner Herriger auf.

Museum in ehemaliger Spielhalle untergebracht

Zwar ist das Flippermuseum in den Räumen einer ehemaligen Spielhalle untergebracht. Mit Glückspiel hat das Flippern aber wenig zu tun, macht Heiner Herriger deutlich: „Es handelt sich um ein Geschicklichkeitsspiel! Deshalb nehmen wir auch Abstand von Begriffen wie ,Zocken´. Denn zu uns kommen natürlich auch Kinder in Begleitung von Erwachsenen.“ Der Verein „Shoot Again“ freut sich über neue Mitglieder und auch Sponsoren.

Übrigens: Pro Abend gehen zwei bis drei Flipper kaputt. Das sei jeden Freitag der Fall, erzählt Herriger. Die Reparaturen werden aber in die Regel mit Bordmitteln und von Vereinsmitgliedern durchgeführt, so dass bei der nächsten Öffnung wieder gespielt werden kann. Ersatzteile müssen allerdings mitunter extern besorgt werden, was sich wiederum in der Vereinskasse bemerkbar mache.

Flippermuseum Solingen Shoot Again e.V.

Goerdelerstr. 15
42651 Solingen

E-Mail: info@flippermuseum-solingen.de
Telefon: 0212 / 2 33 34 15

Jeden Freitag „Open House“ von 15 bis 20 Uhr

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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