SOLINGEN (bgl) – Bachmut, Kherson, Awdijiwka, Sjewjerodonezk. Und natürlich Butscha und Irpin. Orte, von denen viele Solinger vor dem 24. Februar 2022 noch nie etwas gehört hatten. Das hat sich spätestens seit dem Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine geändert. Aber nicht nur das: Seit Moskau sein Nachbarland mit Krieg, Verwüstung und Mord überzieht, sind viele Ukrainer nach Deutschland geflohen.
Mahnwache auf dem Walter-Scheel-Platz
In Solingen leben inzwischen rund 2.000 aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Am kommenden Wochenende jährt sich der Kriegsbeginn zum zweiten Mal. In der Klingenstadt veranstalten dazu der Verein „Helfende Schirme Solingen“ gemeinsam mit dem Solinger Landtagsabgeordnetem Josef Neumann (SPD) – zudem Vorsitzender des Vereins „Trans Europa“ – gleich mehrere Aktionen, um daran zu erinnern.
Los geht es am kommenden Freitag um 15 Uhr mit einer Blumenniederlegung vor dem Rathaus zum Gedenken an die Opfer der russischen Aggression. Es folgt eine 24-stündige Mahnwache auf dem Walter-Scheel-Platz. „Jeder ist dazu eingeladen, zur Mahnwache zu kommen und Kerzen aufzustellen, um an die getöteten Menschen zu erinnern und auch, um mit uns ins Gespräch zu kommen“, erklärt Stan Krasnokutskiy vom Verein „Helfende Schirme Solingen“. Am Samstag findet dort ab 15 Uhr die Kundgebung zur Unterstützung der Ukraine unter dem Motto „Nein zum Krieg in Europa“ statt. Auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach hat sein Kommen angekündigt.
Aufführung des Theaterstücks „Seid gut, klingt gut“
„Wir wünschen uns alle, dass der Krieg bald vorbei ist und dass das Böse nie gewinnen wird“, fasst Stan Krasnokutskiy die Hoffnungen vieler Menschen zusammen. In diese Richtung geht auch das Theaterstück „Seid gut, klingt gut“, das am Samstag im Zentrum Frieden an der Wupperstraße von ukrainischen Kindern aufgeführt werden wird. Ab 18 Uhr laden die Veranstalter zu einem bunten Abend mit ukrainischen Spezialitäten, einer Kunstausstellung und Vorträgen ein.
„Wir wollen zeigen, dass Menschen, die böse sind, sich ändern können. Wir wollen auf der Bühne zeigen, dass es Engel und Teufel gibt. Und dass man sich wandeln kann, jeder Mensch kann etwas Gutes für einen anderen tun“, sagt Agnieszka Moranska-Röder, Vorsitzende des Vereins „Helfende Schirme Solingen“. Sie richtet sich mit derartigen Aktionen vor allem an die Kleinsten: „Wir wollen den Kindern klarmachen, dass man ganz früh damit anfangen muss, nett zueinander zu sein. Aber auch immer wach zu sein“, macht Agnieszka Moranska-Röder deutlich. Die „Helfenden Schirme“ und der „Trans Europa e.V.“ freuen sich über viele Besucher der Aktionen am Freitag und am Samstag.