SOLINGEN (red) – Um sich in der Region für die Herausforderungen der Zukunft stark aufzustellen, prüfen das Klinikum Solingen und das Klinikum Leverkusen die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit, teilt aktuell die Stadtverwaltung mit. Beide Häuser versorgen zusammen jährlich rund 60.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Die Untersuchung möglicher Kooperationsfelder erfolgt vollständig ergebnisoffen. Ein erstes Ergebnis wird nicht vor Ende dieses Jahres erwartet.
Kurzbach: „Kräfte klug bündeln“
„Ein starker kommunaler Verbund kann womöglich eine der Antworten sein, um sich dem Wettbewerb im Gesundheitswesen zu stellen“, sagt Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach. „Zwei große und starke Häuser, die sich jeweils in städtischer Trägerschaft befinden, werden schauen, ob sich Kräfte klug bündeln lassen – und zu welchen Innovationen sie gemeinsam fähig sind. Das ist ein guter Ansatz“, meint der Solinger Stadtchef. „Wir tun dies im Sinne einer guten Vollversorgung für die Menschen in unseren Städten. Denn diese wollen wir dauerhaft sichern.“
Beide kommunalen Krankenhäuser weiterentwickeln
In dieser Einschätzung ist sich Kurzbach mit seinem Leverkusener Amtskollegen Uwe Richrath einig. Beide Oberbürgermeister befinden sich im engen Austausch über die Notwendigkeiten, um die beiden kommunalen Krankenhäuser weiterzuentwickeln. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern in Leverkusen und in der Region auch in Zukunft eine wohnortnahe und hochwertige Gesundheitsversorgung bieten“, sagt Uwe Richrath. „Hierbei ist es wichtig, offen zu sein für neue Wege und für neue Visionen. Dazu kann auch die Idee eines kommunalen Verbundes gehören.“ Um die Bildung eines derartigen Verbundes diskutieren, prüfen und entscheiden zu können, soll zunächst ein Verbundziel erarbeitet werden.
Gespräche sollen auf Augenhöhe geführt werden
„Wir wollen prüfen, welche Synergien und welche gemeinsamen Strategien zu verwirklichen sind“, erklären Barbara Matthies, Geschäftsführerin des Klinikums Solingen, und Prof. Dr. Thomas Standl, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Solingen. Beide betonen, dass die Gespräche absolut auf Augenhöhe geführt werden.
„Wir stehen im Wettbewerb und brauchen eine starke Marktposition. Beide kommunalen Krankenhäuser haben individuelle Stärken, die sie einbringen könnten“, sagt Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikums Leverkusen. „Wir wollen unter Beteiligung der Führungsteams und der Betriebsräte beider Kliniken sowie mit Hilfe externer Berater prüfen, welche konkreten, positiven Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bestehen. Beide Partner müssen dabei gewinnen.“ Die Prüfung der Kooperation erfolgt unter Einbeziehung aller relevanten Gremien. Die Arbeitnehmervertreter und die Chefärzte in beiden Kliniken wurden bereits in individuellen Sitzungen umfassend informiert.
Absichtserklärung zwischen beiden Krankenhäusern
Bisher gibt es zwischen beiden Krankenhäusern eine Absichtserklärung, die am 19. September unterschrieben werden soll. Voraussetzung für die Unterzeichnung ist die Zustimmung der Aufsichtsräte beider Kliniken. Diese werden in ihren anstehenden Sitzungen noch einmal über das Vorgehen beraten und dann eine Empfehlung an die Gesellschafterversammlungen aussprechen, die der Absichtserklärung zustimmen müssen. Auch in den Finanzausschüssen des Solinger und des Leverkusener Stadtrates wird die Prüfung der Kooperationen behandelt.