SOLINGEN (sg) – Dieser knapp drei Kilometer lange Spaziergang führt über Solingens Höhen und wartet mit wunderschönen Ausblicken nach Solingen und Remscheid auf. Im Wandel der Jahreszeiten ein stets neues Naturerlebnis.
Von Altenbau auf Solingens Höhen
Der Startpunkt dieses Spaziergangs liegt in der Solinger Ortslage Altenbau. Seit dem 14. Jahrhundert existiert der Fahrweg von Solingen nach Papiermühle. 1664 erhielt er seinen heutigen Namen: Papiermühlenstraße. Altenbau kann seit etwa 1800 nachgewiesen werden, wobei der Name vermutlich auf den Familiennamen Alt/Alte und auf Bau, was wohl einen Fabrikbau meint, zurückgeht. In Altenbau gibt es Parkmöglichkeiten und auch eine Bushaltestelle. Unser Spaziergang beginnt etwa in der Mitte von Altenbau, wo ein geteerter Weg nach rechts steil bergab zu einer Brücke über den Papiermühlenbach führt.
Nachdem wir die Brücke überquert haben, führt der Waldweg stetig bergauf. Wir gehen immer geradeaus weiter bis wir schließlich auf Solingens Höhen und damit am Waldrand angekommen sind. Ein markantes Wegzeichen ist die alte Buche rechter Hand, die bereits vollständig hohl ist und mit ihrem markanten Erscheinungsbild wie ein Tor ins Elfenreich wirkt.
Wunderbare Ausblicke
Wer von dem Aufstieg außer Puste geraten ist, kann sich hier auf der Bank ein wenig ausruhen. Dann geht es auf ebenem Weg nach links weiter am Waldrand entlang bis zu einer Kreuzung, an der wir den schmalen Weg rechts mitten durch die weitläufigen Wiesen nehmen. Vorsicht, die Landwirte haben ihre Wiesen durch niedrige Elektrozäune vor Wildschweinen geschützt. Für Hunde kann das Berühren dieser Drähte eine äußerst unangenehme Erfahrung werden.
Das Spazieren durch diese Wiesen, die von einigen wenigen Bäumen gesäumt sind, ist bei jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Im Frühling hüpfen hier die gerade erst geborenen Kälber herum, im Sommer blüht und summt es, im Herbst treiben Wolken ihr Licht und Schatten-Spiel mit der Sonne, das Laub ist bunt und leuchtet. Im Winter überzieht der Frost alles mit einem weißen Tuch oder der Schnee bedeckt die Wiesen.
Wer sich nach links wendet, kann wunderbare Ausblicke nach Remscheid erleben, das dort auf der Bergkuppe thront. Nach den Wiesen folgen Felder, die mal mit Mais, mal mit Getreide bepflanzt sind. Weiter führt der Pfad über die Weite bis hin zu einem befestigten Feldweg. Hier lohnt ein kurzer Abstecher rechter Hand zur Aussichtsplattform „Theegartener Kopf“. Bänke laden Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer zur Rast ein. Auf übersichtlich angelegten Tafeln kann man nachsehen, was das Auge in der Ferne erblickt. Von hier beeindruckend die Sicht auf die Skyline von Solingen mit Stadtkirche und Clemenskirche.
Hohle Gassen und schmale Steige
Wir gehen zurück und folgen dem Feldweg abwärts und biegen vor der Brücke über die Bahnlinie links ab. Sanft bergab führt ein Hohlweg, gesäumt von alten Eichen und felsigen Wänden. Bei der ersten Gelegenheit (kurz nach dem Ende der Wiese links) verlassen wir den Weg nach links und folgen einem Pfad der uns steil in ein kleines Bachtal hinabführt. Im Herbst und Winter führt das Bächlein durchaus auch Wasser. Wir überqueren es und folgen dem Pfad nach rechts, der durch die Waldwirtschaftsfahrzeuge derzeit reichlich verunstaltet ist. Hier wurde erst kürzlich ein abgestorbenes Fichtenwäldchen gerodet und es wirkt auf einer kurzen Strecke, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Doch bald schon lassen wir das Chaos hinter uns und folgen nun weiter dem heilen Pfad, der erst sehr romantisch durch niedere Bäume und an Ilex vorbeiführt und dann als schmaler Steig am Berghang etwas Trittsicherheit erfordert. Im laubfreien Winterwald sind von hier auch tolle Blicke auf die tief im Tal dahinfließende Wupper möglich.
Schließlich gelangen wir wieder auf einen festen Waldweg, dem wir nach links folgen und schon nach einer Kurve wieder an der T-Kreuzung ankommen, wo es geradeaus über die Wiesen geht. Wir biegen hier jedoch rechts ab, um den Rückweg anzutreten. An der markanten Buche biegen wir erneut nach rechts ab, verlassen Solingens Höhen und steigen den Waldweg hinab, um nach Altenbau zurück zu kehren.