Start Aktuelles Stadtarchiv stellt Buch über Schicksale 1933 bis 1945 vor

Stadtarchiv stellt Buch über Schicksale 1933 bis 1945 vor

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Autor Armin Schulte (li.) und Ralf Rogge vom Solinger Stadtarchiv überreichten jetzt den 330 Seiten umfassenden Band an Oberbürgermeister Tim Kurzbach. (Foto: © Stadt Solingen)
Autor Armin Schulte (li.) und Ralf Rogge vom Solinger Stadtarchiv überreichten jetzt den 330 Seiten umfassenden Band an Oberbürgermeister Tim Kurzbach. (Foto: © Stadt Solingen)
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SOLINGEN (red) – „Man soll mich nicht vergessen!“ heißt eine neue Publikation des Stadtarchivs zum Thema „Stolpersteine in Solingen. Schicksale 1933-1945“. Am Montag überreichten Stadtarchivar Ralf Rogge und Autor Armin Schulte den 330 Seiten umfassenden Band an Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Der rief dazu auf, die Erinnerung zu pflegen und nicht zu verdrängen. „Es gibt keinen Schlusstrich dafür“, so Kurzbach. Auch in Solingen sei die Barbarei des Nationalsozialismus auf fruchtbaren Boden gefallen. Und heute nähmen Hass und Ausgrenzung wieder zu.

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Bisher 120 Stolpersteine in Solingen

Seit 2004 wurden in Solingen 120 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Von Beginn war das Stadtarchiv mit der Erarbeitung biographischer Skizzen beteiligt, die auf der eigenen homepage fortlaufend präsentiert wurden. Hinzu kam die fortlaufende Dokumentation weiterer Schicksale von Menschen, die von den Nationalsozialisten wegen ihrer Weltanschauung, Religion, „Rasse“ oder körperlichen und geistigen Beeinträchtigen verfolgt wurden, die missliebig und unerwünscht waren, laufend veröffentlicht. Erarbeitet hat diese biografischen Skizzen bis auf wenige Ausnahmen der Historiker Armin Schulte.

Auf vielfachen Wunsch hin hat das Stadtarchiv beschlossen, diese Schicksale nun auch in Buchform zu publizieren. Angereichert um eine Vielzahl von aussagefähigen historischen Quellen und Dokumenten, erzählt der Band von Solingerinnen und Solingern, die aus den unterschiedlichsten Gründen Widerstand leisteten, die ihrer Partei oder Religion treu blieben und deren Glaube an Freiheit und Menschlichkeit ungebrochen war. Von Menschen, die entrechtet und verfolgt, abgeurteilt und in Konzentrationslager gesperrt, zwangssterilisiert oder vertrieben und schließlich in Tötungsanstalten und Vernichtungslagern umgebracht wurden.

Beitrag des Gedenkens und Erinnerns der Klingenstadt

„Man soll mich nicht vergessen!“ ist ein Beitrag des Gedenkens und Erinnerns der Klingenstadt, der bewusst am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und seit 1996 deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, präsentiert wurde.

Gleichzeitig soll dieses Buch der Start des Stadtarchivs Solingen für den Aufbau der Bildungs- und Gedenkstätte im Neubau der Stadt-Sparkasse Solingen am Neumarkt sein. Die nächsten Stolpersteine sind bereits geplant, berichtete Daniela Tobias, Koordinatorin des Arbeitskreises. Sie sollen im Oktober an der Katternberger und der Kölner Straße verlegt werden und an Mitglieder der jüdischen Familie Feist erinnern.

Der Band ist im Bergischen Verlag Remscheid erschienen und wird im Stadtarchiv sowie bundesweit im Buchhandel für 24,95 Euro angeboten.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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