SOLINGEN (mh) – Zur bundesweiten Nacht der Bibliotheken zeigte sich Solingens Stadtbibliothek mit vielfältigen Programmen und Aktionen als spannender und unterhaltsamer Treffpunkt für Jung und Alt. Im neu geschaffenen Gamingbereich können sich Jugendliche ab 12 Jahren künftig in der virtuellen Welt von PS4, und Xbox One ausprobieren. Großen Anklang fanden die Virtual Reality-Brillen. Der Co-Working-Space bietet an Hochtischen mit vier Laptops kostenlose Arbeitsplätze, natürlich mit freiem WLAN. Das neue Projekt wurde mit rund 100.000 € vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert.
„Wir haben damit für unsere Kundinnen und Kunden neue Möglichkeiten zum Erleben und Anfassen geschaffen“, freute sich Sylvia Heinrichs-Reinshagen, die Leiterin der Stadtbibliothek. Jetzt hofft das Team auf viele Besucher, die von den digitalen Möglichkeiten regen Gebrauch machen werden. Zum Umgang mit den neuen Medien wird es im laufenden Jahr diverse Workshops geben.
Umfangreiches Angebot für Jung und Alt
„Es ist wirklich toll, was hier möglich gemacht wurde“, betonte Dagmar Becker, Beigeordnete für Jugend, Schule, Integration, Kultur und Sport. „Jetzt können Erwachsene ebenso wie die Kinder ausprobieren und erleben, was mit den digitalen Geräten möglich ist. So öffnet sich die Bibliothek mit ganz neuen Angeboten.“
Eines dieser Angebote ist der sonic chair, der per Bluetooth mit dem eigenen Smartphone verbunden wird. Dann kann man gemütlich und abgeschirmt Musik oder Hörspiele aus den eingebauten Lautsprechern genießen. Wer Ruhe zum Lernen braucht, findet im lern/Raum (1. OG) zwei räumlich und akustisch abgeschirmte Häuschen und zusätzlich mehrere Arbeitsnischen mit Raumteilerfunktion.
Oberbürgermeister Tim Kurzbach bekannte: „Unsere Stadtbibliothek liegt mir sehr am Herzen. Daher war es für mich ein besonderes Anliegen, bei der Eröffnung dabei zu sein. Mit dem Wort Stadtbibliothek verbindet man automatisch bestimmte, manchmal recht alte und verstaubte Bilder. Doch immer, wenn ich hier bin, erlebe ich etwas ganz anderes. Jetzt haben sich die Mitglieder auf den Weg gemacht, um die digitale Zukunft hierher zu holen. Wir können stolz auf unsere schöne, attraktive und lebendige Stadtbibliothek sein.“ Bei einem Rundgang konnte er sich ebenso wie viele andere Besucher von den neuesten Errungenschaften überzeugen.
Gerade die Roboter LEGO Mindstorms EV3. Makey Makey und Raspberry Pi fanden großen Anklang. Während der eine, mit Farbsensor ausgestattet, stark auf die Farbe Blau reagierte, erhielt der andere über einen Kreiselsensor rechtzeitig den nötigen Input, um nicht umzufallen. Der Leiter des Lektorats, Enno Steinkemper, erläuterte ausführlich die verschiedenen Möglichkeiten und demonstrierte gleich die entsprechende Umsetzung. Das Bananen-Piano, über einen Stromkreis gesteuert, funktionierte wie ein kleines Klavier.
Rege Nachfrage beim neuen 3D-Drucker
Mindestens ebenso fasziniert waren die Gäste von dem neuen 3D-Drucker, mit dem kleine dreidimensionale Objekte ausgedruckt werden können. Mal sind es Figuren, mal Schlüsselanhänger. Das Einscannen eigener Modelle zum Nachdruck ist ebenso möglich. Der neue Maker-Bereich erlaubt das Digitalisieren von alten Bildern, Negativen oder auch Schallplatten.
Sandra Perinelli war begeistert. „Unsere Erwartungen haben sich voll erfüllt“, bekräftigte die Bibliothekssprecherin. „Ich bin unglaublich stolz auf das Team, das mit viel Engagement und Herzblut dieses super Programm auf die Beine gestellt hat. Die Stadtbibliothek ist nicht nur auf Bildungs- und Kulturangebote beschränkt, sondern ebenfalls auf Spaß und Freizeitgestaltung.“
Während die großen und kleinen Gäste neugierig die zahlreichen Möglichkeiten ausprobierten und von den Angeboten regen Gebrauch machten, unterhielten „The Topo Brothers“ mit Funky Disco und Vocal House. Gleich gegenüber schenkte Sibylle Arians aromatischen Fair Trade Kaffee aus.
Unter Anleitung von Monika Flöck und Bettina Splitthoff formten kleine Designerinnen und Designer originelle Ketten und Anhänger aus Papierstreifen. Während sich die jungen Besucher in der Kinderbibliothek darin übten, mit Hilfe von Mitarbeiterin Yvonne Picard Bee-Bots zu programmieren, verteilte Kollegin Jessica Mach Tablets, mit denen junge Spürnasen die QR-Code-Rallye in Angriff nahmen und sich auf die Suche nach dem Lösungswort begaben.
Interessanter Vortrag zu künstlicher Intelligenz
Unterdessen hielt Kultur- und Technikexperte Holger Volland im Lichtraum einen Impulsvortrag zum Thema: „Warum künstliche Intelligenzen bestimmen, was wir morgen fühlen und denken.“ Auch an diesem Vortrag bestand reges Interesse. Die Plätze waren jedenfalls alle besetzt.