SOLINGEN (mh) – „Lassen Sie sich unterhalten und zum Nachdenken anregen von Musik, Texten, Gesprächen und Kunst“, sagt Jutta Degen, Pfarrerin der Evangelischen Stadtkirche am Fronhof. Die Stadtkirche hat sich auf die Fahne geschrieben, eine einladende Kirche zu sein. Und genau das zeigt sie mit ihrer dritten Kulturwoche. Für die Zeit vom 27. September bis 4. Oktober haben die Organisatoren ein buntes und vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Da ist für jeden etwas dabei.
Irish Folk zum Auftakt
Am Freitag geht es mit Mearbhall und Irish Folk los. „Wir haben schon letztes Jahr hier gespielt und freuen uns, dass wir dieses Mal die Kulturwoche eröffnen dürfen.“ Die vier Musiker Ingo Lämmerhirt, Andreas Kaulen, Véronique Lämmerhirt und Jochen Blachucinski praktizieren ihre Musik seit mehr als 30 Jahren. Die AG Konsum und Ernährung veranstaltet einen „Tauschtreff für Küchenkram“. Samstags können Küchen-Utensilien für den Tausch am Sonntag abgegeben werden. Damit möchte die AG einen Kreislauf für Küchenutensilien entstehen lassen.
Pädagogin Andrea Daun hält einen Vortrag zum Thema „Aggressionen“. Abends präsentieren die vier Musiker von „fastperfect“ (Holger Schulenberg, Andrea Piagno, Anke Graumann, Werner Parplies) ihre auf ganz individuelle Art gecoverten Pop-Songs der 70er und 80er Jahre und eigene Kompositionen. Frontsängerin Andrea Piagno intoniert mit Vorliebe Stücke von Amy Winehouse.
Deborah Woodson beim Gospel-Gottesdienst
Am Sonntag folgt eines der absoluten Highlights. Die in den USA geborene Gospelsängerin Deborah Woodson gestaltet den Gospel-Gottesdienst mit. „Deborah ist eine persönliche Freundin von mir“, sagt Jutta Degen. Seit über zwanzig Jahren tritt die bekannte Sängerin immer am letzten Sonntag im November in Gospel-Gottesdiensten auf. Der Dienstagabend steht im Zeichen der Literatur. Kay Ganahl und Martina Hörle von der Solinger Autorenrunde präsentieren Gedanken zum Thema Herbst. Die beiden Autoren lesen abwechselnd aus eigenen Werken mal lyrische Texte, mal Kurzgeschichten.
Am Mittwoch heißt es „Church-Night im Bürgersaal“. Beim darauf folgenden Donnerstag ist für große und kleine Besucher viel zu erleben. Mit Künstlerin Regine Evertz kann man mit Wupperwasser malen. Obendrein gibt es mit Filmen von „Dick und Doof“ einen Angriff auf die Lachmuskeln. Wolfgang Günther vom Laurel & Hardy-Museum führt als Moderator durch die Filmreihe. Pianist Oliver Richters übernimmt die musikalische Begleitung. „Wir freuen uns sehr, dass wir in der Stadtkirche auftreten dürfen“, beteuert Wolfgang Günther und macht neugierig. „Ich habe mit Oliver Richters einen genialen Pianisten. Er ist Kantor in Merscheid und nach meiner Meinung der beste Stummfilmpianist zwischen Kopenhagen und Kapstadt.“ Da darf man wirklich gespannt sein.
Lachen mit Dick und Doof
Mit dem Theaterstück „Von der Stadt zum Dorf“ von Heidi Theunissen geht es weiter. Das Stück handelt von der Zeit, als Solingen die Stadtrechte bekam. „Der Fronhof ist praktisch die Zelle, aus der alles entstanden ist“, so Theunissen. Den Abend beschließt rondo pizzicato mit klassischer Musik. Das Repertoire der Musiker reicht von Renaissance- und Barockmusik bis zu zeitgenössischen Klängen. Der Freitag liegt ganz in der musikalischen Hand der Humboldt Big Band.
Während der Kulturwoche stellen Künstlerinnen aus der Region ihre Werke aus. In diesem Jahr präsentieren Regine Evertz, Mileva Fründ, Lena Lund und Rotraut Quarch verschiedene Exponate. Mileva Fründ und Lena Lund sind zum ersten Mal dabei. Quarch war schon in den Vorjahren künstlerisch vertreten.
Traumfänger im Treppenhaus
Regine Evertz wird einen riesigen Traumfänger ins Treppenhaus hängen. „Das habe ich mir gewünscht“, gesteht Pfarrerin Degen. Der Traumfänger ist über drei Meter groß. Für dieses Werk ist die Künstlerin bereits mit dem Besucherpreis des Sinnenwaldes ausgezeichnet worden.
Die Fotografen Maryam Sabri und Frank Voß stellen in diesem Jahr nicht selbst aus. Sie unterstützen Jutta Degen bei der Organisation. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Für ausgewählte Veranstaltungen ist ein geringer Eintritt von 5 Euro fällig. Wer die ganze Woche buchen möchte, zahlt einmalig 20 Euro.
Das komplette Programm kann man hier herunterladen.