SOLINGEN (bgl) – „Ich bin quasi seit 40 Jahren im Urlaub“, scherzte Peter Guck am Freitag im Rahmen seiner Verabschiedung auf dem Betriebshof der Stadtwerke Verkehr an der Weidenstraße. Tatsächlich kam Guck vor vier Jahrzehnten von seiner Heimat England nach Wermelskirchen, um dort Urlaub zu machen und seine Oma zu besuchen. Diesen Urlaub verlängerte er immer wieder, bis er schließlich ganz geblieben ist. Eine ganze Reihe Jobs nahm er damals an, unter anderem in der Gastronomie und bei der Müllabfuhr, bis er sich eines Tages auf eine Stelle bei den Solinger Stadtwerken bewarb.
25 Jahre und ein Monat lang im Dienst
Mit Erfolg! 25 Jahre und einen Monat lang tat er in verschiedenen Positionen und Funktionen seinen Dienst bei den Verkehrsbetrieben der Stadtwerke, zuletzt setzte er sich vor allem für die Seniorenbetreuung sowie die Inklusion behinderter Menschen und die damit verbundenen Sicherheitsaspekte ein. „Es war eine schöne Zeit, ich habe damals hier angefangen mit der Aussicht, bis zur Rente bleiben zu können. Und das habe ich geschafft“, sagte der frischgebackene Pensionär. Als Busfahrer im Fahrdienst war der heute 65-Jährige eingesetzt, bis er Gruppenleiter wurde.
„Es gab damals ja die Diskussion, ob E-Scooter in Bussen mitgenommen werden dürfen. Wir waren dann der einzige Verkehrsbetrieb in Nordrhein-Westfalen, der das zugelassen hat. Und das auf Betreiben von Herrn Guck“, erinnerte sich Stadtwerke-Sprecherin Silke Rampe. Nur eines von vielen Themen, die Peter Guck stets am Herzen lagen. „Es waren zehn Jahre harte Arbeit, ich habe stets versucht, mit allen Verbänden gut zusammenzuarbeiten“, erklärte Peter Guck. Dazu gehörte natürlich der Seniorenbeirat der Stadt Solingen, aber auch mit dem Sehbehindertenverein oder dem Sozialverband VDK arbeitete der 65-Jährige mit dem charmanten britischen Akzent stets gut zusammen.
Zum Abschied eine letzte Runde im Linienbus
Bei den Stadtwerken wird er eine große Lücke hinterlassen. Menschlich wie fachlich. „Wir werden seine Aufgaben zunächst auf vier Kollegen verteilen“, so Silke Rampe. Am Freitag drehte er zum Abschied eine letzte Runde im Linienbus gemeinsam mit Freunden und Weggefährten durch die Klingenstadt. Und dort, wo auf den SWS-Bussen sonst digital die Linie angezeigt wird, stand unmissverständlich und auch wehmütig zu lesen: „Good bye Sir Peter“. Gemeinsam mit seiner Frau will sich Peter Guck im Ruhestand vor allem mit seinen Pferden und dem eigenen Stall beschäftigen. Und auch mal wieder mit dem Motorrad unterwegs sein. „Ich habe viel zu tun, ich werde keine Langeweile haben“, freute er sich.