SOLINGEN (red) – Am Donnerstag hatte die Solinger Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Ausläufer des Sturmtiefs „Thomas“ trafen am Altweibertag die Klingenstadt. Während erste Einsätze bereits im Laufe des Vormittags zu bewältigen waren, erreichten die schwersten Sturmböen ab ca. 19:30 Uhr das Solinger Stadtgebiet. Im Vorfeld veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst gegen 16:00 Uhr eine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h (Bft 10). In Solingen führten die Sturmböen bis Mitternacht zu 32 unwetterbedingten Einsätzen, von denen allein 22 auf umgestürzte oder umzustürzen drohende Bäume entfielen.
In Gräfrath fällt zeitweise der Strom aus
In fünf Fällen galt es für die Feuerwehr, lose Dachteile oder Plakatwände zu sichern. Am Schnitterter Weg sowie an der Schnitzlerstraße stürzten Bäume auf geparkte Pkw, glücklicherweise jedoch ohne Menschen zu verletzen. Bei dem Einsatz an der Schnitzlerstraße wurde neben vier geparkten Pkw auch ein Stromverteilerkasten stark beschädigt und musste durch die Stadtwerke Solingen freigeschaltet werden. Infolgedessen kam es im Bereich der Hutten- und der Schnitzlerstraße zu einem mehrstündigen Stromausfall. Eine Anwohnerin, die aufgrund einer Atemwegserkrankung auf ein Heimbeamtungsgerät angewiesen war, musste daher durch den Rettungsdienst vorsorglich in ein Krankenhaus transportiert werden.
Weitere größere Sturmeinsätze ereigneten sich an der Baverter Straße Ecke Bebelallee, an der ein ca. 15 Meter langer Baum auf eine Plakatwand stürzte und auf die Kreuzung zu fallen drohte sowie in der Hofschaft Schnittert in Ohligs. Hier stürzte ein ca. 20 Meter langer Baum an einem Bahndamm um und beschädigte hierbei die im Gleisbett verlaufenden Signalleitungen der Deutschen Bahn AG. Der Großteil aller Einsätze wurde im Zeitraum von 19.00 bis 23.00 Uhr abgearbeitet.
Steigende Pegelstände von Eschbach und Wupper
Außer der Sturmlage beschäftigten zudem die steigenden Pegelstände von Eschbach und Wupper die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Ein Einsatzleiter kontrollierte regelmäßig die Pegelstände und stand hierbei in enger Abstimmung mit einem Hydrologen des Wupperverbandes. Als am frühen Abend die Pegelstände der Wupper weiter anzusteigen drohten, wurde vorsorglich im Bereich der Wipperaue eine Sandsackbarriere durch die Löscheinheiten Rupelrath und Merscheid der Freiwilligen Feuerwehr errichtet.
Feuerwehr bietet insgesamt 130 Einsatzkräfte auf
Insgesamt betrachtet können die Sachschäden infolge des Sturmtiefs „Thomas“ in Solingen als vergleichsweise glimpflich bewertet werden, so die Feuerwehr. Personenschäden sind glücklicherweise bei allen Einsätzen ausgeblieben. Die Bewältigung der zahlreichen, gleichzeitig auftretenden Einsatzlagen war nur dank des intensiven Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehr Solingen möglich, die die gut 30 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr mit rund 100 weiteren ehrenamtlichen Einsatzkräften unterstützte.