SOLINGEN (mh) – Jack ist ein griechischer Herdenschutzhund. Er lebt seit März 2021 im Tierheim Solingen. Jetzt ist er auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Mit seinen drei Jahren ist Jack überaus lernfähig und formbar. Dass er sich von Fremden nicht anfassen lassen will, ist absolut nachvollziehbar. Das ist bei den Menschen ja nicht anders. Beim Tierarztbesuch ist der Maulkorb anzuraten, denn so etwas findet Jack einfach „doof“. Dann fängt er an zu knurren. Auch bei anderen unbekannten Situationen sollte er vorsichtshalber den Maulkorb tragen. Wenn der Vierbeiner allerdings jemanden kennengelernt hat und mag, ist er ein ausgesprochener Schmuser. Frauen haben es hier leichter als Männer.
Vierbeiner Jack möchte beschützen
Seine Fellfarbe ist weiß, im Kopfbereich überwiegend hellbraun. Markant sind die dreieckigen Hängeohren an dem recht massigen Kopf, aus dem große, dunkle Augen die Umgebung betrachten. Der bildschöne Rüde hat ein ausgeprägtes Territorialverhalten und ist Fremden gegenüber skeptisch. Das sind die typischen Eigenarten eines Herdenschutzhundes. Er will beschützen, das entspricht seinem Charakter. Und die Bewohner „seines“ Heims sind die Herde. Deshalb bellt er Fremde an. Die sollten sich erst einmal mit Bedacht nähern. Man kann ihm allerdings durchaus beibringen, dass dieser Schutz nicht zu seinen Aufgaben zählt.
Die Grundkommandos beherrscht Jack sehr gut. Er kennt Halsband und Geschirr und geht bei Fuß. Die Leinenführigkeit kann man gut üben. Es kommt vor, dass er auf Spaziergängen andere Hunde anknurrt. Hier kann man ihn aber schnell mit Alternativen von den anderen Tieren ablenken. Jack ist ein cleverer Hund und braucht Beschäftigung. Er will seinen Kopf gebrauchen.
Einmal pro Woche trifft sich Jack mit anderen Hunden in einer so genannten „Raufergruppe“. Da tragen alle einen Maulkorb und trainieren ihr Sozialverhalten. Auch wenn Jack aufgrund seines Alters ein wenig draufgängerisch und ungestüm ist, lässt er sich von den älteren Hunden in die Schranken weisen. Selbst, wenn sie wesentlich kleiner sind, zollt er ihnen Respekt.
Jack braucht Beschäftigung
Mit einer Schulterhöhe von ca. 70 cm ist der Vierbeiner schon ein größeres Kaliber. Doch ein Held ist er eher nicht. Es gibt diverse Alltagssituationen, mit denen er sich erst anfreunden muss, wie beispielsweise das Vorbeifahren von LKWs. Das macht Krach, und wer mag das schon? Autofahren klappt hingegen hervorragend. Er springt gerne und freiwillig in das Fahrzeug. Auch Spaziergänge sind prima, da lernt man viel Neues kennen. Aber am liebsten legt er sich im Zimmer in eine gemütliche Ecke und will kuscheln. Dieser Sozialkontakt ist viel wichtiger als spielen. Jack ist ohnehin ein eher chilliger Typ.
Die Fellnase trägt einen Kastrations-Chip, der im Herbst – nach Rücksprache mit dem Tierarzt – erneuert wird. Gefüttert wird der Vierbeiner mit einem speziellen Futter, da er mit Struvitkristallen (eine Form von Harnsteinen) zu kämpfen hat. Medikamente sind nicht erforderlich. Mit dem Futter ist alles gut in den Griff zu bekommen, sollte aber etwa jedes halbe Jahr kontrolliert werden.
Ein totaler Kuschelbär
Ein Haus mit eingezäuntem Garten wäre für Jack genau richtig. Als neue Dosenöffner eignen sich für den tollen Hund Personen mit Hundeerfahrung, die auch physisch in der Lage sind, das 40 kg schwere Tier halten zu können. Im Haushalt lebende Kinder müssen groß genug sein, da er sie sonst umwerfen kann. Hundeweibchen sind okay, Rüden und Katzen eher nicht. Mit dem Kennenlernen sollte man sich selbst und dem Tier Zeit lassen. Dann wird aus dem temperamentvollen Hund ein totaler Kuschelbär.
Wer Jack näher kennenlernen möchte, findet hier die Öffnungszeiten des Tierheims. Die Mitarbeiter stehen gerne für Beratungsgespräche zur Verfügung.