Start Aktuelles Podiumsdiskussion im Klinikum – „Braucht die Pflege eine Pflegekammer?“

Podiumsdiskussion im Klinikum – „Braucht die Pflege eine Pflegekammer?“

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Im Städtischen Klinikum gab es heute eine interessante Podiumsdiskussion zur Frage: „Braucht die Pflege eine Pflegekammer?“ den Fragen der Zuhörer stellten sich (v. li. Dr. Robert Weindl, FDP, Martina Zsack-Möllmann, Bündnis 90/Die Grünen, Adrian Scheffels, Die Linke, Prof. Christel Bienstein, DBfK, Josef Neumann, SPD, Jan Welzel, CDU und Stadt Solingen und Katharina Schwabedissen, Gewerkschaft ver.di) (Foto: © Veranstalter)
Im Städtischen Klinikum gab es heute eine interessante Podiumsdiskussion zur Frage: „Braucht die Pflege eine Pflegekammer?“ den Fragen der Zuhörer stellten sich (v. li. Dr. Robert Weindl, FDP, Martina Zsack-Möllmann, Bündnis 90/Die Grünen, Adrian Scheffels, Die Linke, Prof. Christel Bienstein, DBfK, Josef Neumann, SPD, Jan Welzel, CDU und Stadt Solingen und Katharina Schwabedissen, Gewerkschaft ver.di) (Foto: © Veranstalter)
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SOLINGEN (mh) – Diese Frage war heute das große Thema einer Podiumsdiskussion, die der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe Nordwest e. V. (DBfK) gemeinsam mit dem Städtischen Klinikum organisiert hatte. Denn Pflege und Gesundheit sind zentrale Themen in Gegenwart und Zukunft.

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Zentrale Themen Pflege und Gesundheit

Während es noch vor 20 Jahren schwierig war, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind Pflegekräfte heute dringend erforderlich. Neben den Pflegebedürftigen werden auch die Pflegekräfte immer älter. Der DBfK setzt sich für die Errichtung von Pflegekammern ein. „Verantwortung für die Entwicklung der Pflege in der Hand von uns Pflegenden“ ist sein Motto. Ein wesentliches Ziel ist die Sicherstellung einer sachgerechten professionellen Pflege inklusive der damit verbundenen Fort- und Weiterbildungen. Ebenso wichtig wie die Qualität der Arbeit ist aber auch die Qualität des Arbeitsplatzes. Der DBfK fordert hier längst überfällige Verbesserungen.

Die Mitglieder des DBfK setzen sich für die Errichtung von Pflegekammern ein. Eines ihrer Ziele ist die Sicherstellung einer sachgerechten professionellen Pflege. (v. li. Prof. Christel Bienstein, Dipl Pflegepädagogin Miriam Lohe, Helmut Heide) (Foto: © Martina Hörle)
Die Mitglieder des DBfK setzen sich für die Errichtung von Pflegekammern ein. Eines ihrer Ziele ist die Sicherstellung einer sachgerechten professionellen Pflege. (v. li. Prof. Christel Bienstein, Dipl. Pflegepädagogin Miriam Lohe und Helmut Heide) (Foto: © Martina Hörle)

Im Gegensatz zu NRW ist in Rheinland-Pfalz eine Pflegekammer längst etabliert. Der Kammer liegen Informationen zu Anzahl und Qualifizierung der Pflegekräfte vor. Derzeit gibt es 42.000 Fachkräfte, von denen 10 Prozent über 60 Jahre sind. Bei den 50 – 60-jährigen liegt die Quote bei 40 Prozent.

„Diese Zahlen sind bedrohlich“, sagte Prof. Christel Bienstein. Sie ist Pflegewissenschaftlerin und Leiterin des Institutes für Pflegewissenschaft an der Uni Witten/Herdecke. „Doch solange die Arbeitsbedingungen nicht verbessert werden, können wir nicht ausreichend Nachwuchs generieren.“ Sie und ihre Mitstreiter kämpfen schon lange für eine Pflegekammer in NRW.

Pflegekammer soll Pflegequalität sichern

Dipl. Pflegepädagogin (FH) Miriam Lohe vom Dt. Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e. V. sieht in der Pflegekammer eine wichtige Institution zur Steigerung der Qualität. „Diese Qualität soll bei den Pflegenden und den Pflegebedürftigen gleichermaßen ankommen.“ Derzeit gibt es 50 Studiengänge bundesweit zum Berufsbild „Pflege“. Hier sind Standardisierungen gefragt. „Die Pflegekräfte tragen viel Verantwortung. Oft leiden Patienten unter multiplen Krankheitsbildern. Das Pflegepersonal muss die Erkrankungen schnell erkennen und entsprechend handeln.“

Karin Morawietz, Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation im Städt. Klinikum, freut sich auf eine rege Podiumsdiskussion (Foto: © Martina Hörle)
Karin Morawietz, Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation im Städtischen Klinikum, freut sich auf eine rege Podiumsdiskussion. (Foto: © Martina Hörle)

Dann führte Bienstein einige weitere bedenkliche Fakten auf. „An unserer Uni-Klinik entfallen auf die Nachtbetreuung 42 Prozent der Versorgungszeit. Eine Pflegekraft kümmert sich um 28 – 32 Patienten. In den Altenheimen ist es oft noch gravierender. Hier werden durchschnittlich 52 Personen von einer Kraft betreut.“

DBfK-Mitglied Helmut Heide erläuterte: „Wir plädieren seit Jahren für die Fortbildung für Pflegekräfte. Dafür muss man aber auch Perspektiven aufzeigen.“ Seit dem Ende der 90er Jahre verfolgt er bundesweit die Thematik Pflege. „Zu diesem Zeitpunkt“, so schilderte er, „haben die Krankenversicherungen NRW im Regierungsbezirk Düsseldorf mehr als 1.000 Ausbildungsplätze gestrichen, obwohl die Folgen damals schon ersichtlich waren.“

Standardisierungen in Pflegeberufen

Eingeladen zur Podiumsdiskussion waren Katharina Schwabedissen (Gewerkschaft ver.di), Jan Welzel (CDU und Stadt Solingen), Josef Neumann (SPD), Dr. Robert Weindl (FDP), Martina Zsack-Möllmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Adrian Scheffels (Die Linke). Nach einen Vortrag von Prof. Bienstein hatte jeder der Teilnehmer drei Minuten Zeit für ein kurzes Statement. Danach stellte sich die Runde den Fragen der Zuhörer.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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