SOLINGEN (red) – Bei der Bombensuche in Gräfrath deutet sich nun tatsächlich eine Evakuierung an, heisst es aus dem Rathaus. Voraussichtlicher Tag dafür ist der Donnerstag. Das beauftragte Fachunternehmen, das seit vergangener Woche ein Gelände am Roggenkamp untersucht, teilte am Dienstag mit, inzwischen auf sogar drei Verdachtspunkte für Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen zu sein.
In sechs Metern Tiefe hat das Unternehmen Gegenstände geortet, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Bomben handelt. Absolute Klarheit wird es aber am Donnerstagvormittag geben, wenn die Gegenstände freigelegt werden, so die Stadtverwaltung.
Stadt bestand auf zwei Tage Vorlauf
Bestätigt sich diese Annahme, müssen die Experten umgehend die Entschärfung einleiten. Damit greifen dann die Evakuierungspläne, die bereits vor Beginn der Bodenuntersuchungen vorgestellt wurden. Es gibt damit die zwei Tage Vorlauf, auf die die Stadt Solingen bestanden hat. Die Menschen in Gräfrath müssen sich jetzt für Donnerstag auf dieses Szenario einstellen – vermutlich ab der Mittagszeit. Es wird ein Evakuierungsradius von 600 Metern um den Fundort gezogen.
Kurzfristige Information für Anwohner mittels Handzettel
1200 Menschen müssen dann ihre Wohnungen und Arbeitsplätze räumen. Rund 300 Betriebe sind betroffen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Solingen werden die Evakuierung kurzfristig mit Handzetteln sowie im Internet auf www.solingen.de, im Radio sowie in den sozialen Netzwerken ankündigen. Sollte es widererwartend doch noch eine Entwarnung geben, wird die Stadt umgehend informieren.