SOLINGEN (bgl) – „Man wird dieses Quartier hier in wenigen Jahren nicht mehr wiedererkennen“. Mit diesen Worten umschrieb Oberbürgermeister Tim Kurzbach nicht nur seine Vision für den Bereich Ohligs-Ost im rückwärtigen Bereich des Hauptbahnhofs. Längst ist in den vergangenen Jahren dort bereits eine ganze Menge zum Positiven geschehen. Ganze Straßenzüge wurden aufpoliert und auf Vordermann gebracht, mit Firmen wie Codecentric haben sich im Viertel echte Trendsetter niedergelassen.
Das Galileum wird als Anker und Leuchtturm für die ganze Stadt gleichermaßen ein überregionaler Anziehungspunkt werden. Der bereits fertiggestellte Planetenweg gibt einen ersten Vorgeschmack auf das, was da noch kommen wird (wir berichteten). Neben dem alten Kugelgasbehälter baut die Volksbank derzeit eine inklusive Kindertagesstätte (wir berichteten).
Kurzbach: „Kinderbetreuung ist eine Zukunftsfrage“
Oberbürgermeister Tim Kurzbach besuchte am Donnerstag gemeinsam mit Vertretern der Volksbank im Bergischen Land sowie Mitgliedern des Trägerverein „Pinocchio“ die Baustelle der Kita an der Hansastraße. „Ich treibe dieses Thema Kindertagesstätte mit aller Leidenschaft nach vorne. Denn die Frage von guter Kinderbetreuung ist eine Zukunftsfrage einer Stadt. Die Depression, dass wir nur älter und weniger werden, diese haben wir in Solingen gottseidank überwunden“, machte Kurzbach deutlich.
Für eine wachsende Stadt müssten jedoch auch die Rahmenbedingungen mitwachsen. Eine gute und flächendeckende Kinderbetreuung sei längst ein ausschlaggebender Standortfaktor. In Solingen sind derzeit mehrere Kindertagesstätten im Bau, weitere sind geplant. Die Volksbank kaufte die Fläche an der Hansastraße seinerzeit von der Solinger Wirtschaftsförderung.
Solingen für junge Familien attraktiv machen
Bis zu 80 Kinder in vier Gruppen werden in der inklusiven Kita Platz finden, die von der „Pinocchio Interessengemeinschaft zur gemeinsamen Förderung des behinderten und nicht behinderten Kindes“ getragen wird. Der Verein betreibt in Solingen bereits zwei weitere Kindergärten. „Wenn wir junge Familien aus der Rheinschiene insbesondere nach Solingen holen wollen, dann müssen wir die Infrastruktur schaffen um zu zeigen, dass es hier eben doch anders ist als in Düsseldorf oder Köln“, so Kurzbach weiter.
Um dieses anspruchsvolle Ziel umsetzen zu können, brauche man starke Partner. „Wir als Stadt müssen die Rahmenbedingungen schaffen, sind aber auf Partner unbedingt angewiesen“, unterstrich Kurzbach. Die Volksbank und „Pinocchio“ seien zwei dieser Partner, die in Solingen in die Zukunft der Kinder investieren würden. „Es sollen sich auch die Familien hier wirklich angenommen fühlen. Wir wollen zeigen, dass es nicht immer schwer sein muss“, sagte Claudia Hagemann, Vorstandsvorsitzende des Trägervereins der Pinocchio-Einrichtungen, mit Blick auf die Inklusion.
Eröffnung im Frühjahr 2019 geplant
Willkommen sind alle Kinder. „Wir freuen uns darauf und denken, dass das hier auch eine ganz tolle Begegnungsstätte werden kann“, so Claudia Hagemann weiter, die sich vom innovativen Umfeld der künftigen Kita auch direkte Impulse für die Arbeit mit den Kindern erhofft. Läuft alles weiter nach Plan, dann soll die neue „Pinoochio“-Kita an der Hansastraße im Frühjahr kommenden Jahres eröffnen. Pro Gruppe plant man mit drei Erzieherinnen und Erziehern. Diverse Stellen sind bisher noch unbesetzt.