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Klinikum: Carina Seidler arbeitet während ihrer Dialyse

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Freuen sich, für Carina Seidler im Klinikum bei der Dialysebehandlung eine besondere Arbeitsplatz-Regelung gefunden zu haben: v.li. Dorothea Grabe (Gleichstellungsbeauftragte), Thorsten Heider (Leitung Dialyse), Carina Seidler, Rainer Becker (Leitung Service-Betriebe) und Anja Hesse (Schwerbehindertenbeauftragte). (Foto: © Bastian Glumm)
Freuen sich, für Carina Seidler im Klinikum bei der Dialysebehandlung eine besondere Arbeitsplatz-Regelung gefunden zu haben: v.li. Dorothea Grabe (Gleichstellungsbeauftragte), Thorsten Heider (Leitung Dialyse), Carina Seidler, Rainer Becker (Leitung Service-Betriebe) und Anja Hesse (Schwerbehindertenbeauftragte). (Foto: © Bastian Glumm)
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SOLINGEN (bgl) – Auf den ersten Blick sieht das Krankenzimmer im Solinger Klinikum, in dem Carina Seidler jeden Montag und jeden Mittwoch von 8 bis 13 Uhr jeweils fünf Stunden ihre Dialysebehandlung bekommt, ganz normal aus. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass einige Dinge anders sind als bei anderen Dialysepatienten. Denn direkt am Bett der 32-Jährigen steht ein höhenverstellbarer Tisch, auf dem ein Headset liegt. Und vor der Nase der jungen Frau befindet sich ein Laptop, mit dem sie fleißig arbeitet. „Bis 2017 war ich nachts zur Dialyse und bin dann jeweils am Morgen danach Vollzeit zur Arbeit gegangen. Seit Januar 2018 war dann allerdings eine Dialyse in der Nacht nicht mehr möglich“, sagt Carina Seidler. Die Mutter von zwei Kindern ist selbst als Bürokauffrau in den Service-Betrieben des Klinikums beschäftigt.

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Insgesamt zehn Stunden Dialyse pro Woche

Damit sie auch weiterhin in Vollzeit ihrer Arbeit nachgehen konnte, suchte man im Klinikum Anfang des vergangenen Jahres nach einer Alternative. Und kam zu dem Ergebnis, dass die 32-Jährige während ihrer Dialyse-Zeit montags und Mittwoch jeweils fünf Stunden vom Krankenbett aus arbeiten kann. Eine ganz besondere Regelung, die sich voll bewährt hat. „Ich komme morgens zum Dienst, bereite mir im Büro alles vor, was ich mit zur Dialyse nehme und arbeite dann dort ganz normal. Nach der Dialyse gehe ich dann in Pause und arbeite danach im Büro bis Dienstende weiter“, freut sich Carina Seidler. Dass sich ihr regulärer Arbeitsplatz nur eine Etage unter der Dialyse-Station befindet, sei ein weiterer Vorteil.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Zufrieden mit dieser bisher einzigartigen Regelung ist auch Rainer Becker, Leiter der Service-Betriebe im Klinikum: „Das klappt bisher ganz hervorragend. Sie kann hier vollständig arbeiten, sie kann die volle Funktion übernehmen und sie hat Zugriff auf alles. Sie blüht richtig auf, ihre Lebensqualität hat auf diese Weise deutlich dazugewonnen“. Und das sogar in einem Einzelzimmer. Möglich ist dieser Kompromiss auch dank Fördermitteln, die in das in Nordrhein-Westfalen bisher einmalige Projekt geflossen sind.

Carina Seidler kann ihre Aufgaben während der Dialyse vollumfänglich wahrnehmen. Dazu wurde eigens ein Arbeitsplatz ans Krankenbett angepasst. (Foto: © Bastian Glumm)
Carina Seidler kann ihre Aufgaben während der Dialyse vollumfänglich wahrnehmen. Dazu wurde eigens ein Arbeitsplatz ans Krankenbett angepasst. (Foto: © Bastian Glumm)

„Unser Ziel ist es natürlich, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hier innovativ voranzutreiben. Dass man eine voll berufstätige junge Mutter dabei unterstützt, neben der Arbeit und der chronischen Erkrankung, auch ein ganz normales Familienleben führen zu können“, macht Anja Hesse, Schwerbehindertenbeauftrage im Klinikum, deutlich.

Förderung des LVR-Integrationsamtes

Von den zehn Stunden, die Carina Seidler jede Woche während ihrer Dialyse arbeitet, zahlt die Krankenkasse zwei. „Den Rest übernimmt der Arbeitgeber, da sie ja nachweislich ihrer Aufgabe nachgehen kann“, berichtet Dorothea Grabe, Gleichstellungsbeauftragte im Klinikum. Eine einmalige Förderung, womit der Arbeitsplatz in der Dialyse eingerichtet wurde, kam vom Integrationsamt des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Übrigens: Im Klinikum kann man sich durchaus vorstellen, dieses Angebot auszuweiten und auch für externe Dialysepatienten möglich zu machen.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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