SOLINGEN (bgl) – Das war eine außerordentlich knappe Angelegenheit. Gerne hätte Wolfgang Günther noch vor Abschluss des Dezembers den 1250. Besucher in diesem Jahr im Laurel & Hardy Museum begrüßt. „Aber bisher waren es etwa 1240, die zu uns kamen“, schmunzelt Günther. Kein Grund zur Sorge, denn nächste Woche Donnerstag macht das beliebte Museum von 11 bis 17 Uhr das letzte Mal in diesem Jahr auf. Und dann kann die avisierte Besucherzahl natürlich noch erreicht werden. „Es gab aber durchaus schon Jahre, da hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits die 1500 voll“, erinnert sich Wolfgang Günther. Auch wenn es in 2016 ein paar Besucher weniger waren, blicken Vera und Wolfgang Günther auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. „Es kamen auch wieder sehr viele Gäste aus dem Ausland zu uns ins Museum“, sagt Wolfgang Günther nicht ohne Stolz.
Weltweit gibt es drei Museen dieser Art – Eines in Solingen
Das Laurel & Hardy-Museum, das seit 2003 im Walder Kotten an der Locher- Ecke Rembrandtsraße zu finden ist, ist weit über Solingens Stadtgrenzen hinaus bekannt. Weltweit gibt es nämlich nur drei Museen, die sich mit der Thematik „Dick und Doof“ befassen. Eines in Ulverston in England, wo Stan Laurel geboren wurde. Ein weiteres ist in Harlem im US-Bundesstaat Georgia zu finden. Dort erblickte Oliver Hardy das Licht der Welt. Und das dritte Museum ist jenes in Solingen.
So ist es auch kein Wunder, dass Wolfgang Günther regelmäßig Anfragen von Gruppen bekommt, die seinem Museum einen Besuch abstatten wollen. „Wir bieten ja viele Sonderveranstaltungen an. So rief mich beispielsweise eine Wandergruppe aus Attendorn im Sauerland an, die im Rahmen ihres Ausflugs gerne das Museum besuchen wollte“, so der Museumsdirektor.
2017: Laurel & Hardy Museum feiert gleich mehrere Jubiläen
Im kommenden Jahr hat Wolfgang Günther gleich mehrere Jubiläen auf der Karte. Denn im Januar wären sowohl Oliver Hardy, als auch Hal Roach, langjähriger Produzent des kongenialen Komiker-Duos, 125 Jahre alt geworden. „Die Geburtstage der beiden liegen nur vier Tage auseinander“, weiß Günther zu berichten. 2015 wäre Stan Laurel 125 geworden. Zu diesem Anlass besuchte sogar ein Fernsehteam das Museum. Das zweite wichtige Jubiläum – 90 Jahre – ist eher etwas für Insider. „1927 kam der erste echte Film von den beiden raus. Echt heißt, dass man sie damals erstmals so gesehen hat, wie wir sie bis heute kennen“, erklärt Experte Günther. Zwar gab es vorher schon einen Film, in dem Oliver Hardy und Stan Laurel gemeinsam zu sehen waren, aber nicht in der bekannten Aufmachung und der beliebten Interaktion.
Wolfgang Günther Experte für Stummfilm und Filmgeschichte
Anlässlich der Jubiläen wird es im kommenden Jahr ein ganz besonderes Bonbon im Laurel & Hardy Museum zu sehen geben. Was das sein wird, wird aber noch nicht verraten. Bis dahin können sich die Besucher an den unzähligen Exponaten erfreuen, die es an den Öffnungstagen im Walder Kotten zu sehen gibt. Und natürlich werden im Museum auch die unzähligen Filme der Komikerlegenden gezeigt. Übrigens: Wolfgang Günther ist zwar Experte in Sachen Laurel & Hardy, für das gesamte Spektrum „Stummfilm und Filmgeschichte“ ist er aber ebenso eine wandelnde Enzyklopädie. „Wir haben leider eher selten Kinder und Jugendliche bei uns im Museum. Ich würde mich aber beispielsweise über Schulklassen freuen, denen ich hier etwas über das Gesamtthema Film erklären könnte“, hofft Günther auch für das kommende Jahr auf viele Besucher in seinem Museum.
Am Donnerstag, 29. Dezember, öffnet das Laurel & Hardy Museum an der Locher Straße 17 zum letzten Mal in diesem Jahr. Von 11 bis 17 Uhr freuen sich Vera und Wolfgang Günther auf viele Besucher. Der Eintritt ist wie immer frei, um Spenden wird aber gebeten.